Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): gelb

gelb

vgl. blau

I Farbe von Siegel und Schnur an Urkunden
II
  • auf befelch herrn burgermaisters seel. hergegebenen gelben cammerkerzen und vier weissen windtliechtern
    1683 BerAltertWien 8 (1865) Anh. 4
III Zeichen der Absonderung

III 1
  • dy armen unnd durfftigen sullen eyn gelbs fechil zum mynsten eyner handt prait tragen auf iren haüptuchern
    1403/39 OfenStR. nr. 186
III 2
  • der scharfrichter und sein anhang sollen sich zum unterschied in gantz gelb verkleiden, gelbe mäntel, wambisch und hosen tragen und sich keiner andern farbe gebrauchen
    1594 TrierWQ. 182
III 3
  • ob hinfür aynicher jud oder juddin in die obbermelten dörffer handeln und wandlen wurde, dieselben sollen alwegen mit eynem gelbenn ring uff iren obern klaydern bezaichnet syn und uber nacht daselbst nit blyben on geverde
    1514 Weiß,StraßbJud. 125
  • daß alle juden ..., damit sie erkannt, zum unterschied der christen gelbe ringe eines königs talers breit vorn auf den mänteln ... unverdeckt tragen sollen
    1594 TrierWQ. 182
  • gelbe flecklein
    1682 CAug. II 2113
IV Schandzeichen, Strafe, Zwangsmittel
  • ain gelbs scheybl an sein rock anzuheften vnd oͤffentlichen zu tragen verordnet als lang hynz er soͤlich geltschuld bezalte
    1499 ZFerd.1 5 (1829) 16
  • [Schuldner, der beim Falliment Waren auf die Seite räumt] an den pranger gestellet und einen gelben huth zu tragen ... angehalten
    1682 Siegel,CJCamb. I 108
  • Hommel,TFlav. 79
  • Schwarz,LausWB. II 220
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  • so man ir eyne pegreiffet mit warer tath [bei Unzucht] ..., das man dy tczwung zu dem gelben fechil
    1403/39 OfenStR. nr. 289
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-- gelber abscheid Abschied mit Schimpf und Schande
unter Ausschluss der Schreibform(en):