Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): gelösen

gelösen

vgl. lesen
I etwas

I 1 einlösen, zum Beispiel Pfänder
I 2 den Anteil eines Mitberechtigten ablösen
  • wer, daz H. min bruder abginge ane lehens erbin und dochtere mit Alheide miner suster gewonne, so sol si bliben sitzende mit Filmere halbene stad und burg, also lange, biz daz ich oder min erbin daz umme si gelosin mit 25 hundert phunden hellern ...; wanne ich oder min erbin daz gelosin, so sal man daz gelt an gut legin und sal daz gut ligin zu wedemen rechte
    1332 LSchrP. 140
I 3 wieder kaufen
  • daz wir oder wem wir daz gut und gült verchaufeten her wider gelosen mögen umb 6 phunt phennig
    1369 SPöltenUB. II 65
I 4 abgeben, abstoßen, loswerden
  • verdobelet he sines selves gut, oder versat he't oder verkoft he't, oder to svelker wies he's geloset mit sime willen
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 6 § 2
  • nescholden dat noch vorsetten eder vorköpen eder des nenewis ghelosen 
    1408 HildeshUB. III nr. 352
  • uff das andere unsere burger zu M. irs eigenen gewasses an wine die baß enick werden und gelosen mogen
    1432 Miltenberg 326
  • welcher ... so torstig were und bynnen iare und tage nach dem beschribin ader besenden sollicher schoßbaren gutere nicht gelosete, ... mugin die ratißmeistere ... denselbin darnach sollich schoßbar gutere nemen
    1450 JenaUB. II 200
  • ob solche guthere auf einen erbeten der nicht bürger ist, der sal dieselbigen pinnen 6 monatten nechst volgende gelosen ader vorkeuffen, wue sein gelegenheit nicht ist sich pinnen den 6 monatten hieher zu wenden vnd bürger zu werden
    1534 FrankenhausenStR. 476
  • wolde he ir [der Tiere] gelosen [entsagen], also dat he sich vteren wolde na deme scaden, dar met is he nicht vnschuldich
    oJ. Schiller-Lübben II 46
I 5
wegnehmen, einziehen
  • kämen muetwiller und wollten die meins herren anmütwillen, ob sew sich der erwerten und was sew von in gelösen mochten, es wer armbst swert panzir ... das sullen sew dem richter von A. antwurten
    15. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 978
II jemanden frei machen von einer Verpflichtung
  • 1353 SchlesLehnsUrk. I 170
  • bis also lange, daz er sie [die Bürgen] geloste 
    1375 Loersch,Ingelh. 4
  • es mag der selb schulld mit dem eide keinen burgen geloessen, gegen dem, den die schulld angehoret
    15. Jh. (Hs.) BambStR. 63
III reflexiv

III 1
  • daz die ... sich uß gefenckenisse ane grosser vorterben haben mocht gelossen 
    1404/72 FreibergStB. 334
  • kunde her sich selber nicht gelossen, wen her nicht eigens hatte; also sass her yn dem gefengnisse andirhalb jar
    vor 1440 Rothe,DürChr. 551
III 2
  • domit sich die bürgen vor den V.G. von dem juden gelösen möchten
    1446 ZMährSchles. 9 (1905) 411
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):