Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): genügen

genügen

I ausreichend sein für; einverstanden, zufrieden sein mit

I 1
  • dar deme hern O. unde en an genôghe 
    1319 HHildeshUB. IV 258
  • schol er dem chlager phant geben und da schol im an genugen 
    um 1330 BrünnRQ. 402
  • dat mi dar an wol ghenoghed 
    1332 HamelnUB. I 192
  • disen briff zwifalten besigelt mit unsern ingesiglen offenlich, und des genüget ouch die gemeinden der vorg. dörffern, wann sy eigen insigeln nicht habent
    1347 Zürich/GrW. I 37
  • daz in billich genugen sol
    1348 FriedbergUB. I 164
  • dat dem rade ghenoghede 
    1353 OsterwieckStB. 16
  • wilcher bezalonge uns wale genuicht 
    1362 SGereonUB. 419
  • das den gewerkyn genugyt 
    1365 CDSiles. VIII 60
  • mir sal am rechte wol genügen 
    1389 CDPruss. IV 76
  • wenne abir dem vorderer nicht genuget 
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 317
  • eynen redliken man, daer deme rade an genüget [genehm ist]
    1425 Danzig(Hirsch) 214
  • wer genöge had vor dem zappen [am Weinfaß], deme sol darnach ouch genögen
    1430 Größler,Eisleben 47
  • der ich zu guter genůngde bin bezalet worden, damit mich wol genůngt
    1445 HeilbronnUB. I 330
  • wannier em des genoget 
    1495 OstfriesUB. II 451
  • ob ihnen genögede an dem ordel ? 
    16. Jh. BremGQ.(L.) 161
I 2 sich genügen lassen 
  • late ec me ghenoghen an miner brodere unde an miner vedderen ingheseghelen
    1311 HHildeshUB. IV 29
  • da er sich lazze genuegen 
    um 1330 BrünnRQ. 398
  • scolen vnse borgher sych ghenughen laten an vnseme statrechte
    1387 PerlebergUB. 148
  • [die] sich nicht willen laten genuͤgen an lich vnde an rechte
    1393 Fidicin IV 95
  • wer sich mit rechte vor den lantrichtern wolte laßen gnugen umbe sache die an daz lantgerichte gehorent
    1398 RTA. III 33
  • welk schippman ... sik nicht wil jn des copmans rechte genogen laten
    1404 Danzig(Hirsch) 78
  • die mach mit oerre mede giften ... sich laten genuegen 
    1417 CleveStR./ZRG. 9 (1870) 436
  • sek darane ghenogen laten
    1424 HildeshUB. III 514
  • sik an rechte genogen laten
    1456 DithmUB. 59
  • willen se oͤverst sick darmede nicht genoͤgen laten effte tho freden sin
    1593 JütLow.3 I 15 § 2
  • sult sich der lest lebentiger laissen genogen 
    16. Jh. BuchWeinsberg II 59
  • sich am rechten hie genugen lassen
    oJ. EgerStG. 28
-- es genug sein lassen
  • es hat B.T. an solchem freuel das er dem wirt in seinem abweszen seinen hawsfried gebrochen, ym nicht genugen losszen, sunder bysz jns closter nochgefolget
    1509/16 GörlitzRatsAnn. I/II 18
II jemanden befriedigen
  • schal yk dyt pant nycht vorkopen, sunder yk hebbe H.W. ghenůghet, edder vorsetten
    1421 GarzStB. 39
III zustimmen
IV substantiviert: Genugtuung, Befriedigung

IV 1
  • han den parthien einen gnugen geheuschen, und haint uns den auch gethan mit gelde und mit burgen
    1440 Loersch,Ingelh. 100
  • eyn gancz volkamlich genugen vnd peczalung
    1451 MHungDipl. I 5
  • bys em seyn gnogin geschyt
    1452 Krzemienica/SPPolsk. XII 64
  • wover beclagter ... dem cleger geniegen macht
    16. Jh. SchlettstStR. 658
  • will er füer den verpröcher guet sein und aufm morgen stöllen, soll der richter ein genüegen haben
    1615 NÖsterr./ÖW. VIII 685
  • das dem armen man genügens geschicht
    oJ. Unterelsass/GrW. V 525
-- Barzahlung?
  • das selbe recht sullent dan die vorsprechen vor ein recht wisen und daran sal ein walpode ein gnugen han
    1444 MainzKämmW. 158
  • das kain kaufl dhainer frawen ausserhalb ires mans willen und wissen, noch niemant anderm, das si nicht kuntschaft haben ausserhalb ains genuegens nichtz verkaufen sollen
    1469 LandshutStR. 196
  • wolt H. kain gnüegen han an der urtl
    15. Jh. AugsbChr. II 47
  • nachdem beide partheien guten gnugen an der kundschaft gehapt, so diesen gerichtstag verlesen worden ist
    1554 WiesbadenGB. 60
  • sollen die gerichtsschöpffen fragen, ob dem rechten biss daher ein geniegen gescheen sei
    oJ. Boxberg 792
IV 2
ein Genügen tun wie genugtun 

IV 2 a
IV 2 b einem Urteil und ähnlichem nachkommen
  • dem reichsabschid ... ein genügen thun
    1555 Moser,KreisAbsch. I 55
  • da der jud solchem gerichtlichem außspruch nicht ein gnügen thäte
    1627 BöhmLO. Q 68
  • der beschuldigte habe dem bey-urtheil kein genügen gethan
    1637 CAustr. I 255
  • demjenigen ein gnügen thun, was urthel und recht darinnen findet
    1727 PreußSeeR. X 9
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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