Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Ger

Ger


I ein spitz zulaufendes Stück Land, auch Flurbezeichnung
II
II 1 Rockschoß; eigentlich keilförmiges Zeugstück, das unten an ein Gewand als Tasche eingesetzt ist
  • fan dae bodilede. djt is riocht, dat di ienne aegh den bodeleeth toe swerren, deer kaemer ende kayen bewarede. soe aegh hi op toe nymane zijn wennestra ghaera mey zijn wenster hand ende deerop toe lidzane tweer fingeren fan sine foera hand ende di aesga him den eed to stowiane aldus: dat hi oen dae [Vom Nachlaßeid 72 Dies ist Recht, daß derjenige, der Kammer und Schlüssel hütete, den Nachlaßeid zu schwören hat. Dann soll er mit der linken Hand seinen linken Rockschoß aufnehmen und zwei Finger seiner rechten Hand darauf legen und der Asega soll ihm wie folgt den Eid vorsprechen:] 
    2. Hälfte 11. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 120
  • so ach hi up to nimane mith siner winnistra hand sine winstra gara and haldane up
    2. Hälfte 11. Jh. (Hs. 15./16. Jh.) WestfriesSchulzenr. 36
  • 2. Hälfte 11. Jh. (Hs. 15./16. Jh.) WestfriesSchulzenr. 53
  • wann er C. gut verdreben hait, gebrist ime dann, so sal er dem schultheizen einen buddel heischen, der sal in ime mit dem geren geben und sal in ime uber nacht halden
    1410 Eltville/Loersch-Schröder 202
  • sol man im [dem Waldfrevler] die recht hant auf den stogk legen und im die abschlahen und im die in den geren pinten
    1499 NÖsterr./ÖW. VII 233
  • sall der fursprech ... den verleimmeten personen haben und soll ine mit seiner rechten handt nemen bei seinem linken geren und vor gericht furen
    15. Jh. MainzChr. II 1 S. 218
  • hait eyner gefraigt nahe mehe penden und hait der bode keynen funden, so sal man fort fragen nahe eyrbe; ... findet man nyt eyrbe, so sal man wisen ain den geren 
    15. Jh. TrierWQ. 20
  • wolt [ain armer] sollicher freiung nicht achten, dem soll man hent und füeß in den gern legen
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 299
  • soll ine [den Dieb] der ambtman fahen und soll ime seiner haab 72 ₰ binden in den gehrn und damit dem lantrichter uberantworten
    1641 NÖsterr./ÖW. VIII 745
  • swa man einen seckelsnider begrifet an der hantgetat da er phenninge abegesnieten hat oder ander gut daz under saehzigen ist, ez si an seckeln oder uz geren, uber den sol man also rihten daz man im den gerehten dumen sol abeslahen
    oJ. AugsbStR. Art. 55
  • GrRA.4 I 217
  • GrRA.4 II 549
  • Richthofen,WB. 773
  • SchwäbWB. III 379
  • SchweizId. II 400
  • vanHelten,OstfriesLex. 151
  • vanHelten,WestfriesLex. 23
  • v.Amira,Erl. I 9
II 2 übertragen
  • horning nimth horningis lawa, sa thi feder ni liwat; sa hi livath, sa wellere thene twednath hebba lif and lawa, hwant hi of sine gara gliden is
    oJ. FivelgoLR. 142
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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