Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): gereichen

gereichen

vgl. gerichen

I
I 1 wohin reichen, langen

I 1 a
  • man mut ok wol vestenen enen hof mit tünen oder mit staken oder müren, also ho als man gereken mach up enem orse sittene
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 66 § 3
  • es soll kain vischer sein senkl setzen wo ain segner gereken mag
    1399 NÖsterr./ÖW. VII 972
  • wo drei holz auf ainem stamb steen, da soll er das klainist abslahen und die er uber sich geraichen mag
    1511 NÖsterr./ÖW. VII 708
I 1 b
durch Werfen
  • hat ein bischof die recht daz er ze richten hat von dem Hartreine unz in den Rine als ferr ein knecht mit einem pherit geriten mag und mit einem spiess in den Rin gereichen 
    1383 Burckhardt,Hofr. 150
I 2 sich erstrecken
  • als verr di gotshaus grunt geraichent 
    15. Jh. ÖW. IX 461
II
  • die nachsten erben schullen daz guͤt erben ... und mugen die selben erben geraichen untz in die sibend sipp
    1376 PettauStR. Art. 160
III gelangen, kommen an
  • wo rath und gericht ehe in erfahrung kommen des, so ubels geschehen, ehe es an den bergmeister gereicht 
    1548 ZinnbgwO. Art. 30
IV geben, zahlen
  • wenne sie uns unsre zcyns gereichen suln sie von uns unprochen und ledig sin
    1377 MittOsterland 12 (1891) 150
  • bezalt und gereicht 
    1568 ArchRefG. 8 (1910/11) 312
  • [zinsen] fallen und geraichen 
    1586 GeöArch. II 1 S. 84
V ausreichen, genügen, tragfähig sein
  • wölt [er] sich laßen höher schatzen, dann als sin gut gereichen moͤhte
    1369 Wertheim 16
  • der bessert der stat 1 ℔ und giltet fur den, den er enweg gefüret het, so verre sin gůt gereichen mag
    1374 SchlettstStR. 277
  • sol man ein yeglichen daran halten, so verre sin lip und gůt gereichen magk
    1460 SchlettstStR. 353
  • wo die erbschaft nicht geraichet 
    1528 ZeigerLRb. 412
  • das man die schuldiger davon bezalt, als verre daz gereichen mochte
    oJ. Kuttenberg/LSchrP. 187
VI durchsetzen, erreichen
  • se moste siððan mid his foraðe his hlaford aspelian ... and his onspæce geræcan mid rihte, swa hwar swa he þorfte
    11. Jh. Liebermann,AgsG. 456
VII zum Nachteile gereichen
  • der stadt an iren grunde tho nachdeile gereichen 
    1554 RigaErbb. 331
  • soliches uns an unser fron und wexel ... zu merklichen nachtail geraichet 
    1556 SchwazErf. Art. 18 § 10
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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