Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Gesetz

Gesetz

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I gesetztes Recht

I 1 im Unterschied zum Gewohnheitsrecht
  • williglich alle ... ansprache, die sie daran gehaben mochten ... von gewonhait, geseczen oder rechten ... sich williglich gevsert
    1394 HMeißenUB. II 265
  • durch gewonheyt oder gesetz herkomen
    1507 BambHGO. Art. 193
  • darwider kein ander gesetz, recht, brauch oder gewonhait ... nicht fürtreffen und kräftig sein sollen
    1542 CAustr. I 7
  • der haselhühner halber wollen wir ... kein gesatz statuiren, sondern lassen es bey dem alten gebrauch bewenden
    1675 CAustr. I 491
  • wider diese obgeschrieben ... privilegien vnd freyheiten sollen keine gesaetz noch irgend wo eine gewonhait oder andere sondere satzung und ordnung etwas operiren
    1688 Beckmann,Idea 326
  • die gewonheit ... wirdet an dem orth, wo es in schwung gehet ... für ein warhafftiges gesatz gehalten
    1721 Bluemblacher 127
  • so ist doch ein solche gewohnhait kein gesatz 
    1752 Greneck 150
I 2 im Unterschied zum natürlichen angeborenen Rechtsbewußtsein
  • auf ains jeden ubltäters oder ubeltäterin mißtat und verhandlung allein durch ains jeden rehtsprechers gewissen on ainicherlai aufgesatzter oder klarer ausgedruckter gesatzt darüber erkanndt
    1506 RadolfzellHGO. 155
  • wilkürlich scheitdtsleüt vnd sein die, vff die sich zwo partheyen ... zuo vereynigen vnd entscheiden (abgesundert alle ordnung vnd herlicheit der gesatz) nach irem besten verstentnis zuo richten verwilligen
    1523 Köbel,GO. 9
  • 1536 Gobler,GerProz. I 4a
I 3 im Gegensatz zu Gesetzlosigkeit und Willkür
  • er sol sich meer halden nach des rechten gesetczen, denn noch seinem willen
    1400 Zycha,BöhmBgr. II 71
  • nu chondin rauber nicht beleiben, ir zeyt mit gesellschaft stacz verstreiben, hieltins unter enander nicht das geseczt, daz zwüschen in geschicht
    um 1410 Wittenweiler,Ring 28, 30
  • numallen so die gründ allenthalben durch oberigkhait ... verfangen und der mensch sich... in gehorsam dem gesetz ergeben, hat er ime und anderen menschen die natturlich freihait selbst genumen
    1528 ZeigerLRb. 233
  • denn eyn igleich reych muß seyne gesetz vnnd rechte haben
    vor 1547 Luther(Clemen) II 377
  • so sick auerst daer tegen die boszheit upwerpet tot verderffeniße der natueren vnde aller dogeden, sijn wedderumme gemeine gesette gemaket vnde vpgerichtet frede vnde einicheit vnd dat gemene beste tho vnderholden
    OYLR.1559 404
  • desshalb kein herrschaft oder regiment ohne ordnungen unnd gesatz bestahn moge
    BernGS. 1615 Bl. 2
  • die nothfälle, als welche kein gesetz haben, ausdrucklich davon ausgenommen
    1672 RevalStR. II 43
  • gewalt hat kein geseze 
    1746 Scheyb,Theres. III 63
II
II 1 Einzelgesetz
  • diz gesetze ist niht alleine umme di viende gesazt, di wi nu haben, wenne umme alle di viende di wi ummer me offenliche gewinnen
    1300 Förstemann,Nordhausen I 1 S. 56
  • diss hernachgeschriben gesetz sall alle wege gescheen des sambstags nach s. Martins tage
    1315 GrW. II 326
  • dijt ... gesette des ridendes hebben de rad unde sworen eyndrechtliken gewandelt unde vorclaret aldus
    1367 HannovStR. 336
  • so solen die zwene die da deynent zerziit haben half die geschrichte, die da gevallent an deme schriine; ind dat gesetz sal wieren also lancge
    1372 KölnAmtl. 31
  • deßelven gelychs so vernuwen wir ouch unser vurfairen gesetze ind verdrach, dat sy vur tzyden ... vurschreven umb manicherleye bedroch
    1385 Ennen,QKöln V 482
  • swer wider ditze gesetze tuot unde daz fuoter hin hinder birget oder verlougent ... der ist umb daz fuoter komen
    14. Jh. MeranStR. 423
  • dat nemant in Vlandern to borge kopen edder verkopen schal jenigerleye gud, bi vorlust des gudes und des copmans rechte ... dit ghesette schal anstan tho sunte Michaels dage
    1401 HanseRez. V 16
  • Pictacus ... machet ein gemaines gesetz: wer in trunkenheit suondet ... der solt zwyfach gestrafft vnd gepeinigt werden
    1472 Eyb I 76
  • ez ist auch unser gesetz und wille, wer ein kint auz der taufe hebt, ... daz der dem kint nicht mer einlege dan einen behmischen grozzen pfenninch
    15. Jh. EgerStG. 10
  • na dem gesette des nigen receß: we sammelinge makede ane fulbort des rades, syn lif und gut scholde in des rades hant staen
    nach 1510 BrschwChr. III 45
  • als zu einem immerwährenden gesetze gnädigst verordnet haben, daß ... auch den bürgern aller holtzkauff zum wieder-verkauff ... verboten ... werden solle
    1699 CCPrut. III 116
  • als ist geordnet, und für ein gesatz aller oberkaiten des punds gemachet worden, dass wann ein grichtstag eingegeben worden
    1718 ChurBund. 283
  • daz wider der stat gesatz waz, daz dhain burger on dez ratz ... erlauben dhainen uzman behelffen sein sol
    oJ. AugsbChr. I 47
  • daerheer ock alle spellen, lust, froude unde brassen vorbaden is ijn den solven daghen met enen seer schonen kostliken gesette 
    oJ. TwentheLR. 46
II 2
Teil einer geschlossenen Rechtssatzung
  • daz wir wollen und seczcen diese geseczce, die an diesem priefe sint bescriben
    1328 BrünnRQ. 404
  • zcu einer craft und zcu einer stett dieser geseczce habe wir daz grozere insigel unsir stat an diesem prief gehangen
    1328 BrünnRQ. 406
  • weret, dat woll dede baven desse belevinge unde gesette, de schal dat vorböten also hohe als werkes recht is
    1350 PommMbl. 28 (1914) 120
  • die vorgeschrebin gesetze, die von des geleidis wegin gemacht sint
    um 1360 GoldBulle 114
  • gebieten wir dem perkmaister der weingarten, das er alle sulche weine, die wider sulche unser gesecze und gebote gefuret ... würden ... ofhalde
    1373 BudweisUB. 116
  • hy nach so sullen sy dyse gesetze halden, also hy beschriben steht
    1380 Elbing/CDWarm. III nr. 108
  • das sie umb alle artikel, gesetz und pünde und was dem walde schedlich sey ... getrewlich pfenden und darumb rügen
    14. Jh. NürnbPolO. 304
  • dit is die morgenspraiche ind die gesetze van dem woicher
    1449 Köln/Keutgen,Urk. 340
  • nachgeschribne gesatz und regulen sehen und sich nach denselben richten
    1616 WaadtStat. 12
  • wo unzir kein dirfuere daz die vorgenanten geseczce und gebot nicht gehalten wordin
    oJ. BrünnRQ. 406
-- Gerichtsordnung
  • diese gesetz haben vnser herrn die reth eintrechtiglich getheilt vnd wollen, das die also gehalten werden
    1351 ErfurtZuchtbf. 129
  • wir setzzen ein gemains reht, daz darnach hinfür gerichtt soll werden ... und das dy gesetzz also untzebrochen beleiben
    1390 RegensbStat. 63
  • ordenunge und sondere gesatze des heiligen roemischen reichs rotweilischen hoffgerichts
    1435 RottweilHGO. 1435 Vorrede
  • die gesetten off artikelen des gerichtes yn pijnliken saeken
    oJ. TwentheLR. 12
II 3 (ganze) Rechtssatzung, eine Rechtsmaterie betreffend
  • alse dat beweret de lofflike keyser Frederik in sinem gesette de uso feudorum
    1443 QuedlinbUB. II 207
  • also soll ein ieglicher ... maurrer, tuncher und deckergeselle ... einem meister, in des versprechnis ... er stee ... alles das zu thun, als diese gesetze ausweist
    1461 Nürnberg/Tucher,NürnbBaumeisterb. 278
  • auch so han wir in einer besundern schrift becken, müllern ... bescheid und gesetz gegeben
    1500 Bruchsal 881
  • wenn eyn krieg ... aufstünd, der soll, wie keyser Conrads gesatz anzejgt, entscheyden werden
    1530 LibriFeud.(Weidm.) c. 2
  • dass wegen ein so andern unrichtigen gebahrung mit denen unterthänigen erbfällen von dasigem judicio delegato ein eigene gesatz nach welchem die obrigkeiten in verlassenschafts-anliegenhaiten ihrer unterthanen vorzugehen hätten, ausgearbeitet
    1749 Archiv český 24 (1908) 272
II 4 Gesetzgebungswerk
  • wir setzen ... das hinfüran aller menigklich im lannd ... nach unserer ... landsordnung und gesatz bey unsern regierungen ... handlen
    TirolLO. 1573 Einl.
  • landssatzung, ... wie solche ... zum theill neuer dingen für einen landtsbrauch und gesatz auf und angenommen
    1744 LandsbrauchInnerbregenz 2
III
III 1 erlassenes, verliehenes, bestätigtes Recht
  • er war ein vorhtsam man, davon schuof er mit sinen brieven mer danne manich chunich mit gesezze 
    13. Jh. SächsWChr. 332
  • geben öch demselben marcht ... alle diu reht ... gesetz, gelaitt und sicherhait, die der jarmarcht ... ze Franchenfurt hat
    1333 HeilbronnUB. I 61
  • de nune sullen habn macht, alle dink tzu tunde und alle ghesetze tu setzene und alle ghebot tzu ghebedene
    1336 GöttingenUB. I 130
  • bevesten ... alle ir hantvesten ... brief, recht, gesetz, gnade, fryheit
    1352 DinkelsbühlPriv. 457
  • dis geinwurtige gesetze und gnade streckin wir mit crafft unsirs keisirlichin rechtis zů allin kurfursten
    um 1360 GoldBulle 126
  • alle die vorgeschriben rede gesecze recht unde artikel ... bestetigen wir der stad gemeinlichin zcu Friberg
    1373 FreibergUB. I 94
  • das wir vnsern lieben purgern ... alle freyheit, recht, gesecze vnd gemechte ...czu gemeinem nucze und friede vorleihen
    1400 Tomaschek,Bergr. 194
  • confirmieren yre und derselben stat Lubeck rechte, gnade friheyde gesetze und gute gewonheyd, die sie von unsern vorfarn an dem riche erworben
    1408 LübUB. V 209
  • das er meinen herrn und iren gesetzen und poten sol gehorsam sein
    Ende 15. Jh. StraubingStR. 307
  • was der keyser durch ein brieff geschrifftlich vffsetzt oder erkent oder mit vßruff gebüt, ist wyssenlich ein gesatz vnd die nennet man ein constitution oder ein vffsatzung
    1520 Murner,Inst. 4
  • wir ... teutzsches ordens hoemeister ... bestettigen alle ire privilegia ... gesetze vnd gewonheit ... wie die stetz in des ordens gebitte zu Leifflande ... in gebrauch gewesen
    1520 RevalStR. II 132
  • ein iglicher sol geloben ... gehorsam zu sein, seiner gn. gesaͤtz, gepott, verpott vnnd ordnungen zu halten
    1552 ErbachLR. 89 (UGO 3)
  • die gesetze, die durch geheiß unsers ... herrn gebotten und gesagt würdten
    1596 Eberbach aN. 106
  • ein gesatz ist ein vorschrifft, so der landesherr oder insgemein der obere seinem undergebenen gibt
    1709 Mutach 1
  • wir verordnen auch unwiderruoffenlichen setz und mit koniglicher macht von allen plegernn ... dytz gesatz 
    oJ. MBoica XIII 357
III 2
selbstgesetztes Recht (Willkür)
  • daz wir [geswornin burgere, die nu sin unde nach uns geswornin werdin] dise gesetze unde willekur stete haldin sullin
    1305 FreibergUB. I 43
  • hetten wir keine gebot oder gesetze under uns getan ... damide unsers egenanten herren und sines stiftes gerichte gecrenket mochten sin
    1338 Lamprecht,WL. III 170
  • beclagen wir uns, daz wir noch unser gotshus noch paffeid von ir gesetze wegen, die sie under einander machen, nicht enmugen unser win noch ander gut veruszern zu unserm nutze
    1351 TrierWQ. 318
  • daz die egenanten burger in der vorgenanten irr stat mugen solich gesetzde machen und ufgesetzen, der si und dieselb ir stat notdurftig sein, und mugen ouch dieselben gesetze wider ablazzen ... wenn dez not ist
    1369 VillingenStR. 28
  • welde yemand dy willekor vnd geseczcze nicht haldin
    1374 BreslUB. 240
  • wer ok, dat jenich man van der dudeschen hense breke desse gesette 
    1388 HanseRez. III 389
  • die gebote und gesetze als der ein rate und gemein eintrechtiglich ... zu rate worden ist
    15. Jh. EgerStG. 16
  • gesatz ist, das das römisch volck mit meisterschafft des senats vnn vorfrag des radherrens vffsetzt
    1520 Murner,Inst. 3
  • dat gesatt vander hanzen tho halden
    oJ. NijmegenStR. 87
III 3 vereinbartes Recht; Einung, Vertrag
  • want wij hertoge van Gelre dese vorgen. gesette ende oeverdrach tien jare lang standich ende ongebroken willen hebben
    1370 MnlWB. II 1640
  • daß wir ... der gesez und geding ... uberein worden sein von der aerzberg, haemmer und schmidtvolckhs wegen, daß wir miteinander halten sollen ... vber vier jahre
    1387 Lori,BairBergr. 65
  • das wir abnemen ... mit dem brief alle dy ainung vnd gesetze in ir stat
    1388 Gemeiner,RegensbChr. II 244
  • das ist der satz des friedes, des der maister und di xxiv zu rad sindt worden von der gemain der purgär ... vber czway iar zu wehalten ... vnd sol ... chain pet daruber gen, das des geseczes icht ablaz
    2. Hälfte 14. Jh. RegensbFriedg. 65
  • vort me de scrodere, de en scolen neyne ghilde hebben, und en scolen neyn ghesette noch louede vnder sick hebben
    15. Jh. GöttingenStR. 177
  • es sal nymant vff seine arbeit vnnd vff seinen veylen kauff keine eynunge oder gesetze machen
    vor 1523 KönigsbergWillk. 46
  • dath nemandt keine gesette ofthe eindracht make van arbeidsludenn ofte jemands anders sunder des rades vulbort
    16. Jh. RigaStR. 234
IV
IV 1 Reichs- und Landesgesetz
  • die bischoff, grafen, freien, dienstmann und gemainkleich alle die von Franken habent gesworen ... das sy alle die gesatz, die da vor geschriben sind und den frid ... sullen halten
    1281 MGConst. III 287
  • daz iglicher furste, grave und herre in zweyn menden mit iren amptluden schicken, daz sie sweren soliche stucke und gesecze zu hanthaben
    1398 RTA. III 26
IV 2 Stadtrecht
  • wenne si der stat gesecze und kur brechen, so schal man eyns mit dem andirn kegin vordirn
    NLausMag. 69 (1893) 135
  • sullin si [die Stadtschreiber] vlicic uberlesin waz der stat geseczce wesin
    1355 SchachbHecht 281
  • sullen alle burgere gebotte und buntnusse, die yman zu Frankenfurt ane laube des reiches und wider redelich alde gesecze unser stete ... getan hette, furbaz abe sin
    1366 Keutgen,Urk. 242
  • na gesetze ind herkomen beyder steyde, da die goit gelyegen
    1374 SGereonUB. 469
  • dorzu andere des rates gesetze halden, die uf ausfar[n]de burger gesetzet sein
    1377 Wimpfen 74
  • die geseczcze der stad sind wir [die rethe] mit den handwergmeistiren, oren vorfarn genczlichin eyn worden, so das wir hindir oen unde sye hindir uns nicht suellen abethun
    1409 JenaUB. II 14
  • do leth der erlike rath desser stadt Wißmer desse nachschrevene gesette ... appenbar von deme raththuse afkundigen
    1480 WismarBürgerspr. 399
  • wij der radt der stadt ... vnde gantze meynheit der stadt ... bekennen, ... dat wij vns voreniget ... habben ... vnde dusse nabescreuen gesatte ... willen geholden habben
    1488 Lasch,NdStB. 78
  • was die bürger von Leutenberg gesetz haben
    15. Jh. LeutenbergStR. 428
  • das ir ... nach gemainen ... rechten auch erberen leidlichen gewonhaitten, gesatzen, freyhaitten und ordnungen der stat allhie zu Ödenburg ... urtaillen
    15. Jh. MHungJurHist. V 2 S. 6
  • de moten der stadt ... darvor geven, wat eyn gesethe unde wanheyt ys van der stadt wegen
    1518 Wasserschleben,RQ. 60
  • einige statuta, gesette und ordnungen der stadt Emden
    1616 Hahn,SchriftsprOstfriesl. 202
IV 3 Gesetze für kleinere Bereiche

IV 3 a Zunftordnung
  • hierumb so mogen die kursenermeister, die zu gezeiten sindt, neue gute und hübsche gesetze, die ihn bequemlich und nutze sind, finden
    1298 MühlhsnUB. 531
  • weret ouk, dat ymandt ouertrede des werkes rechticheit odder gesette, dar scolen die kumpen ouer richten gemeynlik
    1331 Fidicin IV 13
  • nu folgen her noch dy bussen auff dy obertreter diser gesetze 
    1375 KrakauZftO. 22
  • daz hernac geschrebin stet, sint die geseze der gewantsnydere, alse in die der rat erleubit
    1377 Keutgen,Urk. 375
  • welicher person in der merzler zunft ist, ... die solten ouch der merzler zunftbrief mit allen ordenungen gesetzen und gedinge halten
    1440 FreiburgZftO. 44
  • so hefft de rad ... den mürmeisteren unde eren gesellen eyn gesette gesat
    1457 Riga/Stieda-Mettig 427 (nr. 81)
  • hernach vindet man gesetz und ordenung der hantwergk und hantwergkmeister eyns yden hantwergks zue Beyerreuth
    1464 BayreuthStB.2 11
  • alse wy denne sodane ere [der scroder] gesette ... redelick unde bestentlick gefunden hebben
    1480 LünebZftU. 212
  • diess hernachgeschriben sint die gesetze des wollenweber hantwergs
    1487 ArchFrankfG.2 2 (1862) 220
  • dut is dat gesette der smede in Northeim, alz ot on de rad bevolen heft
    15. Jh. ZNdSachs. 1886 S. 173
  • dat eyn ersame radt der stadt Anklam ... den olderluden unde gemeynen amptbroderen der visker ... desse hir nagescrevene ordinancie gesette und belevinge up ere ... ampt gunstiglich vornyet
    1541 PommMbl. 26 (1912) 55
  • dat wy borgermestere unnd rathmanne der stadt Riga ... unsern goldtsmeden ... gegündt unnd gegeven hebben desse nahfolgende beschrevene gesette unnd ordeninge
    1542 Stieda-Mettig 299 (nr. 32)
  • darnach muss er der gilden recht thun, wie das gesetz ausweiset
    1600 ZNdSachs. 1886 S. 185
  • die, do dies g'satz ubertretten
    1614 BernMand. XII 1
IV 3 b
Bergwerksordnung
  • wer ouch, daz ymand die vorgnantin stucke und gesecze ubirgrifin wolde
    1328 FreibergUB. II 7
  • die recht ordnungen ... vnd gesatz vnserer pergkwerch
    1499 TirolHGO. 139
IV 3 c Schulordnung
  • die famuli sollen allen ... geseczen ... nachkomen
    1578 OÖLSchulG. 165
IV 4 religiöses Gesetz

IV 4 a kirchliches (kanonisches) Recht
  • wan kinder wurden geet noch bebestlicheme unde keiserlicheme gesetze, di behalden sogetan recht
    nach 1358 Rb.n.Dist. I 19 Dist. 1
  • wann ... die pfarrkirchen ledig würdt ... so soll ... der abbt ... ainen lebendigen (laien) priester ... fürsennden ... nach gesaz geistlicher ordnung
    1390 MBoica XV 123
  • darumb gar kainem menschen sey zimleich, die schrifft vnser verlechung vnd gesetz zu prechen
    1399 päpstliche Bulle/ArchÖG. 3 (1849) 219
  • der babst vermächlt sie mit dem sacrament der heiligen ee nach ordnung und gesatz der heiligen cristenlichen kirchen
    um 1514 Weißkunig 31
  • also hat vil volek die fasten fleisch geessen und ire [der pfaffen] gsatz prochen
    1523 AugsbChr. VI 100
IV 4 b Ordensregel
  • en closter ... ordens der hilgen frouwen suntte Birgitten der gestlike sustere unde brodere inne syn begeven na stichtinge unde gesette dessulven orden
    1435 LübUB. VII 609
  • uf daz ein iczlich bruder, der yndert einen czweyfel an vnsirs ordens regel, gesetcze adir gewohnheit wurde habin, zcuflucht zcu den selbin buchern moge haben
    15. Jh. FreibDiözArch. 16 (1883) 73
  • hie heben sich an die capittele der gesetcze ... das die vngelerten brudere nicht sullen leren an vrloub
    15. Jh. FreibDiözArch. 16 (1883) 79
V für Einzelfälle

V 1 letztwillige Verfügung
  • de willet vse selegerede vnde vse gesette vullenbringen
    1325 Schiller-Lübben II 80
  • item alle desse vorg. legaten almissen ghesette wo de alle vorghenant synnen, voert thantz na unsen dode also wyllen forderen unde in allen puncten ... vullenbringhen
    1494 OstfriesUB. II 413
V 2 Abmachung
  • wir enziehen uns oͧch frilich vur uns und alle unser nachkomen alles rechtes, aller friheit und aller gesetzse 
    1328 BadenArgUrk. I 7
  • zwen bruder haben ain gesetz under innen, ob si in irrung fielen, sollen si zu güetigen handlung auf ir freund khumen
    1528 ZeigerLRb. 344
  • de veer borghermester ... beden des keysers gnade, dat he dat ordel upschote unde so wolden se em gheven 25 dusent gulden ..., dat gesette wart angenomen
    oJ. Lübeck/Schiller-Lübben II 79
V 3 Verfügung
  • item en sal nyemant wijn noch byer tappen, dan bij gesatt der burgermeisteren scepenen ende sraits
    um 1415? NijmegenStR. 52
  • [König Konrad] berueft darnach ainen gemainen richstag gen Menz vf dem er die dry herren vsser kaiserlichem gesatz verbannt
    15. Jh. FreibDiözArch. 10 (1876) 63
VI festgesetztes Maß, Preis, Verdienst, Abgabe
  • waz aber daz costi suli von dir burgere gisezzi, da ein man burgeri werdi sal, daz suldi hori
    um 1230 MühlhsnRb. 152
  • daz min haben mak an der hochzit tage zu inbizze drizzik scuzzil, zehen den druchtsezen vnn sesse den spillute. an beyden obenden magen su haben cehen scuzzil vnn sex den truchtsezin vnn dru den spilluten ... wi diser gesetzze chein bricht also daz he me scuzil hat, der gibt vier mark dem rathe
    1300 Förstemann,Nordhausen I 1 S. 70
  • dise gesetze sullen halden di vorsprechen also. zowelih vorspreche teydinget uf ... erbe alze höe alz xv mark, da mak her van nemen eine halbe mark ... welch vorsprech teydinget einen menschen an sin hoeste, da mak her von nemen eynen halben virdunk
    1356 CDWarm. II nr. 239
  • en sell gheen brouwer ghenen tapperen ofte ymant anders gheen bijer mijn geven dant geset des raits van der stadt in der tijt
    1435 UtrechtRBr. I 321
  • alsdann die von R. einen brief haben, darinn ir gewünnung ... gesezt ist, bey demselben gesez und ordnung lassen wir es bleiben
    1437 Lori,BairBergr. 29
  • man ist ime von yden moß ... schuldig ein pfennig, das macht von einem gesetz weyds, das sind vir moß, zu lon 4 pfennig
    1464 BayreuthStB.2 16
  • das gesetze weits, das usz der stad gefurt wirt und gemeszin
    15. Jh. Lexer III Nachtr. 200
  • solle diß gsatz allein auff den fischmarckt zu Lintz ... auff die landfischer aber ... nicht verstanden werden
    1585 CAustr. I 360
  • gefeldt von einem ganzen gesatzs vier pfening, von einer fernsell zween pfennig
    16. Jh. Weinheim 404
  • Die Mägde bekommen als Spinnerinnen ein gesetz auf, sie haben eine bestimmte Anzahl von Garnstücken in einer Woche zu spinnen 
    oJ. Frischbier I 231
-- Wertverhältnis
  • ouch wollen wir, daz die stat und unser burgere keine nuwe gesetze, is si malgelt, wegegelt oder wie is si ... machen
    1349 FriedbergUB. I 174
  • der zcol sal bliben bye synem alden gesecze 
    1371 Weimar/Michelsen,Rdm. 516
  • bewilliget ein hh. landvogt auf vorweisung einer weibels zeugsamme und erlag 10 ß denen gesatzen gemäs, dem schuldner pfand auszutragen
    1742 ArgauLsch. I 360
  • want denne czwusschen golde und silber eyn feste gesetcze ist, ... das eyne marg pfeyns goldis und czwelff marg pfeyns silbers gleich gut seyn van wirde
    oJ. HanseRez.2 II 223
VII

VII 1 Abschnitt, Artikel einer Rechtsordnung
  • der v. titl. von anwelden, vertretern vnd gwälten zum rechten. ... das i. gesetz; wie die anwäld mit gwälten sollen versehen ... werden
    NürnbRef. 1564 18
VII 2 Prozeßschrift, Streitpunkt
  • von deswegen furdern sie houptgeld, zcinse vnde schaden, als das gesecze von worten czu worten awsweiset
    1416 Neumann,MagdebW. 6
  • wie die beidenthalben in iren puncten, gesetzen und artikeln biß zcu ende ußwisen
    1456 LeipzUnivUB. 131
  • auff eingebrachte gesetz und beweisung der gewercken der erblehnnschafft unnd kegennsetz der gewercken des erbes ... ist ... zcu recht irkannt
    1484 FreibergUB. II 257
  • iderem dele des andern gesat overgesant schal werden dar entigen syne exception efte inrede, ok in ses weken vorferdiget wedder darsulvest alzo nedder to leggen
    1500 BrschwChr. III 125
  • söllens sie an beyden teilen derhalben, wie sie vorhin zu rechte vorfast unnd ire schriftliche gesecze eingeleget, zu rechtlichem außtrage kommen
    1507 Kamenz/KamenzUB. 162
  • noch umb ander ursach willen, wie er die in seinen schriftlichen geseczen furpringt
    vor 1524 LeipzigSchSpr. 237
  • uff vormeynte leuterungsschrifte ... dye yr uns itzt ... in sechs gesetzen mit bitte, doruber rechtlich erkanthnus zu thunde zugeschickt
    16. Jh. MagdebSchSpr.(Friese) 433
  • von einer jeden urtheil ... gehört dem gricht ... siben batzen ... von ablesung eines gsatzes ... 15 kreutzer
    1715 MurtenStR. 547
VII 3 Strophe, Lied
  • was auffrur hat geben für lohn zeygt euch das gsetz gantz klärlich an
    1551 Schmeltzl,Samuel 16
VIII natürliches, sittliches Gesetz
  • wider gott, die bruderliche liebe, natürlich und menschlich gesatze 
    1526 ZWirtFrk. 2, 3 (1852) 98
  • das gesezt ist ain ordnung des lebens und wesens, in der vernunft gewurzelt und gegrund, on des wissen oder erkhantnus khain menschlich wesen beleiben, die welt und natur selbst nit besteen mag
    1528 ZeigerLRb. 19
  • dieselben khind erben alßdann solch guet, wie alle recht, naturlich und geschriben gesetz das vermügen
    1528 ZeigerLRb. 356
  • ob gleich Job das gschriben gesetz Mosis nit gehebt, so hat doch gott in sein herz das natürlich gesetz geschriben
    1582 SchweizId. VII 1575
  • successio intestati als die dem gesatz der natur gemäs vnd darzu vf dem göttlichen gesatz gegründet ist
    1611 FreiburgÜMun. III Art. 384
  • von denen umständen, welche die that mindern ... die gar grosse einfalt in denen fällen, welche nicht durch das natürliche gesatz selbsten verboten seynd
    1707 SudetenHGO. Art. 17 § 4
IX
IX 1 göttliches Gebot
  • do sie das zisma anfiengen und gotes gesez übergiengen
    1414 HistVolksl.(Lilienc.) I 258
  • nachdem du ie nit wilt meiden gottes gesetz und die gbot sein
    1517 Teuerdank 10, 181
  • das man sine gsetz, gheiss und gebot sölt achten glich den göttlichen gsatzen 
    1548 Manuel(Nikl.) Barbali 755
  • so sich wider gottes gsatz und gebott mit todschlag vergangen haben
    1566 ZSchweizR. 22 (1882) RQ. 57
  • here ydt ys my gudt, dat du my gedemödiget heffst, up dat ick dyne gesette lehrede
    1587 Mensing
  • denn das gesetz gottes ist ein geystlichs vnd ewiges gesetz 
    16. Jh. Mathesius I 85
  • am leben solt mans strafen nach dem göttlichen gsatz 
    oJ. HistVolksl.(Lilienc.) III 510
  • biss endlich auch nach gsatz und brauch des lieben gotts die graffen auch von diser welt abgeschiden sind
    oJ. SchwäbWB. III 445
IX 2 Bibel
  • das selb haist man wol ain narr. hait nach dem, als das gesetz sait
    1411 Vintler 65
  • keiner so lieb syn nechsten hat / als dan jm gsatz geschriben stat
    1494 Brant,Narrensch. 10 V. 18
  • Jhesus thut [an] allen enden widder das gesecze 
    1501 Froning II 623
  • Jhesum Christ, der dich vom gesetz loß thůt machen
    1534 Bergreien 52
  • es findet sich auch in dem göttlich geoffenbareten gesetz und wort nicht nur nichts widriges hierwider
    1730 Leu,EidgR. III 4
X Naturordnung
  • sol ich nit fragen, wär der werkmaister dieser welt, wie ein söliche grösse in ein gesatz und ordnung bracht sye
    1531 SchweizId. VII 1575
XI Vorsatz
  • es war nun vor allem unser gesetz, an der ebensten bestgelegenen stelle die bäume zu fällen und die stauden zu reuten
    1890 SchweizId. VII 1576
XII Glied (in einem Geschlechtsregister)
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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