Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): geständig

geständig


I beistehend; zu jemand stehend
  • swer sich der burger hie widersezzet ... dem vnde allen dien, die ime des gestendig weren, so sol man ir beste hus nider brechen
    1291 SchaffhRbf. 43
  • wann wir die statt Halle so genaigig, so unterthänig und auch so gestendig an uns und dem hailigen römischen reich funden haben
    1348 HallStR. 902
  • zoe wij ... die eenen gebannen persoen ... gestendich es tegen heeren der stadt
    1366 Stallaert I 503
  • ob sich sin sun grafe H. vnser schwager mit im wollte zweyen ... des sollen wir im nicht gesten noch geständig sin vnd schirmen
    14. Jh. Haltaus 690
II zugestehend

II 1 a fremden Anspruch
  • ain jeder pur, so in unser oberkaiten ... frevelt ... sagt, ich bin dir kainer oberkait oder gerichts gestendig, darmit wird das übel gefürdert
    1498 UrkSchwäbBund. I 262
  • das [die Lehensrechte] im die [Einwohner] von der Lobaw nicht gestendig 
    1499 KamenzUB. 286
  • als sich auch der rat etzlichen geschoss uf gedachtens N.v.D. forberg ... angemast, welchs er nicht gestendig gewest
    1506 TorgauUB. 75
  • wy ... willen ok erghemelten proueste ... vnser goyder jn aller maßen vorghescr. ghestendich, bekennich vnde des or here vnde rechte waren wesen
    1514 CalenbergUB. VIII 126
  • also dass sie solches durchschlags aneinander geständig seyn
    1553 FerdBO. Art. 34
  • an solcher haven, strohm und vörden niemandes gantz und gar keiner gerechtigkeit gestendigk 
    1555 Mensing
  • dat wi dersülven an dem lande to Ditmarschen keine gerechtigkeit gestaendig 
    1559 Mensing
  • waß sey hochgedachten ... herren gestendigh zu wasser und landt, hecken vnd heiden, in iegereien, fischereien
    1579 GrW. III 746
  • wir nun keinem andern daran einige gerechtigkeit ferner gestendig als ... dass sie also das holtz vnnd wisewachs ... gebrauchen mogen
    1586 DrübeckUB. 251
  • belangende kirchen und rathsgüter, dess will man niemandt gestendig sein zu verpfenden
    1597 PeineStat. 255
  • was die holten dem pastori zu S. vor gerechtigkeiten geständig 
    oJ. GrRA.4 II 31
II 1 b fremde Behauptung
  • wenn wir im sölliches fürwands gestendig wären, so möchte im doch dasselb in der gegenwirtigen sach kainen behelf bringen
    1482 FürstenbUB. VII 158
  • es wer dan, dass der widertheil in seiner [des Appellierenden] gethonen appellation gestindig oder die nit anfechten wolt
    1509 Carlebach,BadRG. I 125
  • hett aber der belehnet ... lehengelt empfangen ... vnd der herr jm nun keyns lehens gestendig, dann ist beweisung nit von nöten
    1530 LibriFeud.(Weidm.) A III
  • entgegen die vormundtschafft nit geständig und widsprach, das sie, die unterthanen, frey und nit laibaig sey
    1571 FreibDiözArch. 18 (1886) 146
II 2 eigene Verpflichtung
  • also ist im [dem Kläger] ... er [der Verklagte] ... der hawbt summa gesthendigk 
    1514 BrüxStB. 185
  • werd jemand vmb schulde bespraken und ... he ys deren gestendig, so schall demsulven, olt ... land recht na, 14 tage thor bethalinge vergünnet sein
    nach 1517 Pufendorf IV app. 44
  • wiewol ich dem clager seiner clag nit gestendig pin
    1520 BairGO. Tit. 5, 23
  • dann der beclagt der schulden gestaendig ist
    1532 SalzbBergO. 28r
  • ob er odder sie der schuldt gestendig 
    1581 Richter,Paderb. I Anh. 145
  • [wenn ein akzeptierter Wechselbrief verloren, aber] der debitor der schuld geständig ist
    1682 Siegel,CJCamb. I 56
II 3
eigne Missetat
II 4 allgemein etwas als richtig zugestehend
  • vnd der ancleger der nit gestendig ist
    1507 BambHGO. Art. 166
  • nach beschreibung obgeschehen gethanen weisthums, das dan ich ... in gegenwärtigkeit des gerichts, der zeugen ... verlesen, das dan die schöpfen sämbtlich also geständig gewesen sein
    1512 Salzschlirf 69
  • soll auch einem jeden zeugen nach seiner verhörung sein sag, ob er der also gestendig, fürgelesen ... werden
    1534 MainzUGO.(Saur) 9r
  • muss der richter das examen fortsetzen ... bis er der tat geständig 
    1717 BrandenbKrimO. IV § 18
  • wann er der anklag nicht gestaͤndig 
    1743 BernChorg. 59
  • des ersten fragt man den mair ... ob er der stift verjech oder gstendig sei
    oJ. GrW. VI 202
III wertbeständig
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):