Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Gevatterschaft

Gevatterschaft


I Tätigkeit, Gevatterverhältnis
  • ein ungebeten gevaterschaft diu wert wan siben naht unt vürbaz hat si keine craft
    2. Viertel 13. Jh. Reinmar v. Zweter Nr. 168 V. 1f.
  • weder frau noch man [wer ain gevatterschaft hat] sullen chainem gotteit mer geben dann 12 pfenning
    1346 MünchenStR.(Auer) 163
  • von kindern, dy in gefattirschaft sint geborn
    um 1400 MagdebFr. I 9, 5
  • darinn [in der richterlichen Tätigkeit] sich nütz laussen bewegen weder fründtschafft, nach geuatterschafft, nach dehainerlay miet noch gaben
    1493 Sankt Gallen/GrW. I 194
  • swagerschafft unde gefatterschafft hyndern an deme elichen leben
    15. Jh. Wasserschleben,SuccO. 129
  • [der Zeuge muß angeben] ob er einer parthey mit sippschafft, geuatterschafft, gesellschafft ... verwant oder verhafft sey
    1540 Huge 94v
  • [die Richter sollen] nit ansehen weder müet noch gaab, freuntschaft, gfatterschaft 
    1570 NÖsterr./ÖW. VII 567
  • das dritt verhindernus der ehelichen zusambenfugung ist die geistliche gevatterschaft 
    1573 NÖLTfl. II Tit. 27 § 15
  • das sie ihrem anbefohlenen ampt getreulich abwartten [die Brotwieger] ... nit ansehen gevatterschaft, schwagerschaft, freundtschaft, feindtschaft
    16. Jh. Weinheim 405
  • keine zur gevatterschaft erbethene personen, so nicht offenbahre gottes-laͤsterer ... bey der heiligen tauffe nicht sollen abgewiesen ... werden
    1739 MagdebKO. 13
  • gevadderschop dat is geistlicke mageschopp, de sick irheuet vnd heͣr kamet van der doͤppe
    oJ. Schiller-Lübben II 90
II
Tauffestlichkeit
  • sol man kein gefatterschaft trinken weder im leithaus, da heim nach anderswo
    1460 EgerStG. 19
  • verehrung auf hochzeiten oder gevatterschafften 
    1568 HofkInstr. fol. 31
  • der hochzeiten, kindtauffen, gevatterschaften und begräbnissen halber
    1693 BremPolO. 22
  • bey gevatterschafften, hochzeitmahlen ihrer verwandten
    1726 LeiningenErbfO. 842
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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