Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Gewand

Gewand


I Tuch
  • daz nieman dehein gewant von deheinen sneider ze pfant nem, niur als vil dez sneidlons gesein mach
    1310/12 MünchenStR.(Dirr) 216
  • gewant von Görlitz, Steincalisch ... shal gebin das tuch czwene pfenninge
    1327 BreslUB. 111
  • daz chain sneider vurbaz gewant schol sneiden, er tue sich dan e dez sneitwerchs ab
    um 1330 BrünnRQ. 389
  • eyn burger, der gerichte und vogteie hat in uwir stat, mag wol gewand snyden unde bier schencken
    um 1400 MagdebFr. 44
  • wie die pannicida von wullen und siden gewant recht inpracht werde
    16. Jh. BuchWeinsberg II 248
  • wer gewant sneyden wil, der sal vnser borger seyn vnde der gewantsneyder zelegerete gewynnen
    oJ. Danzig(Hirsch) 208 Anm.
-- Tuchstand
  • man sol auch geben eime aptt von den steden des gewandes ie von der stadt zwen heller
    1344 Amorbach 217
II Kleidung

II 1 allgemein
  • ist, daz ein hvnt einen man an lovffet vnd in sin gewant bisset oder in sine blozze hvt
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 342
  • da ein burger einen sun hat, dem er niht usgegeben hat: uf des gewant sol nieman spiln noch lihen
    1291 SchaffhRbf. 48
  • wunt he aber dem burgere oder eine andern sin gewant oder sine were di he ... in der hant het
    1300 Förstemann,Nordhausen I 1 S. 51
  • ist, daz ein schroter ein meister einem manne sin gewant verterbet mit dem snidene
    um 1300 FreibergStR. 45 § 4
  • wier wellen, daz chains mans chint oder knet oder ander gesinde, daz an seim prot ist, icht mer vortopeln mug, den sein gewant 
    um 1330 BrünnRQ. 360
  • sol och enhein elich wip noch wittwa weder gold ... noch siden uf dien selben gewanden mer tragen, aber tochtern mugent wol uf irem gewand tragen gold, silber, berlen und siden
    um 1356 ZürichStB. I 186
  • alain mit dem gewant, daz mit der güertel an im beslossen ist, schol er ... unserm gericht geantwurt werden
    14. Jh. OÖUB. III 337
-- geändertes Kleid
  • es soll auch niemant an dem frauenmarkt ein gementelts gewant füer ein neies hingeben
    18. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 606
II 2 Kleider- und Tuchvorrat als Teil der Frauengerade
  • diu mak wol ... gaeben durh ir sele willen swaz si versnitens gewandes hat
    1276 AugsbStR. Art. 73 § 8
  • und einen kezzel und zwen ymmen und ir gewant und ir vederwat, swaz sie des wollen geben, des hant sie gewalt
    1278 WirtUB. VIII 43
  • ez mag aber ein fraw, die einen wirt hat, an iren lesten zeiten wol hinschaffen ... wem sy wil, ir morgengab, ir präwtklainot, ir gewant 
    um 1365 MünchenStR.(Dirr) 380
  • sol ainer ieglichen solichen wittwen ir klainat, gewannde und gepennde, daz denne zů irem libe gehorte, vorus volgen
    1376/1445 UlmRotB. Art. 43
  • die frow ... mag ir heimstür und verschroten gwand vorus und vorab hinnemen
    1475 ZürichOffn. I 361
  • ein frow nimpt ouch ir cleider und ir verschroten gewand 
    1495 Argovia 9 (1876) 71
  • vber dise sind auch mancher hand kleinot, als bürsten, scheren, spiegel vnd alle gewand vnd laken, welche zu frawen kleidern geschnitten ... zu der gerade gehörent
    1561 Rotschitz 150
-- Morgengabe überhaupt
  • wen [der bruder B.] dan nymer ist, so geuallen dieselben zway pfundt haller wider an das gewanndt der frawn
    1337 MBoica XVI 378
II 3 Kleider als Todfallabgabe
  • der soll geben das beste hopt, dc der man hatte, als er in daz totbette kam, vnd sin guwant alles, als er zu kilchon gieng
    13. Jh. GrW. I 2
  • der sol dem meyger ze val geben dz beste gewand, ob er nit vihes hat
    1351 Argovia 9 (1876) 31
  • so nimpt ain probst zu des gotshus handen den val, daz ist das beste hobt ... och nimpt er sin gewant, als in die gürtel begriffen hat
    1354 WürtVjh.2 5 (1896) 362
  • hät er aber kain hopt, so sol er ainen harnasch geben ob ers hät, hät er des nit, so sol er sin bestz gewand geben, alsz er zekilchen oder haingarten gaet
    15. Jh. GrW. IV 293
  • soll man wüssen, das frowen vnnd man, die des gotzhus eigen sind ... ze fäl geben sonnd vor ir lijb das best gewannd 
    1572 GrW. I 61
II 4
blutiges Gewand verdächtiges Gewand, Corpus Delicti
  • den pechen und leitgeben ist dreyerlay pfand verboten: plutig gewant, chirchgewaet und ungewint chorn
    1310/12 MünchenStR.(Dirr) 204
  • der jude mac lihen uf pfand ... ane ... messegewete, blitig [Variante blutig] oder nasse gewant 
    nach 1358 Rb.n.Dist. III 17 Dist. 24
  • mag aber der klager des ermürten haurs ain lok gehaben oder sins gewands, so bedarff er ouch nit mer denn zwayer man zuo jm
    1396 MemmingenStR. 253
  • wann man ain môrt oder ze todslecht vnd ist daz plûtig gewant da, daz ist die hanthaft
    Ende 14. Jh. SteirLl. Art. 238
  • sal nimand innemen ungeworft getreide und blutig gewand bie der buße
    1455 KahlaUB. 91
-- Verwundung
  • das ein richter zu J. zu richten hat ... von dreuerlai sachen wegen: vom ersten umb mort, das ander umb deuphait, das drit umb pluedigs gwant 
    1440 NÖsterr./ÖW. VIII 1057
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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