Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): glauben
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vgl.
1lauben
I
glauben, vertrauen
- hæbe þæs portgerefan gewitnisse oðe oþera ungeligenra manna, ðe man gelyfan mæge901 Liebermann,AgsG. 138
- [ich] bute ... dar ein recht lougen zi siner gagenwerte ze disme gesegnoten wage, ob er ez geloben und gelouben will ... ich gelobe und geloube und sezze in dine hant mir also ze leistenne, also du mir hie gewettest hat12. Jh. Ordo aquae frigidae/Form. 629Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- wil er des niht gelauben der da clager ist, so sols in dirre bewisen mit sime eide1276 AugsbStR. Art. 67 § 1
- welch zache in irret, daz er nicht vorkommen mag, di mus her gezugen salb dritte so getoner lute, di genir benennit unde der richter geloubetvor 1320 ÄltpolnRdm.(Mat.) 9
- wer sein guet schaffen wil, der schol darczu pieten czu geczeugen czu dem minnisten ainen schephen oder czwen erwerg man, den man gelauben mag und was er vor den schaft, daz hat chraftum 1330 BrünnRQ. 390Faksimile (ca. 246 KB)
- wenne er [der Vogt] sü besitzet, so sullent jewenthalp sin sitzen sehs scheffele; möchte er die nüt haben von den huobern so neme er sie von erbern meygern, den man wol geloben sol an der huober stat1341 Hanauer,Constd'Alsace 205Faksimile - in Google Books
- die getruwe hand ist nimande zcu glouben, wen eime getruwen beddermannenach 1358 Rb.n.Dist. VII Dist. 1Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- waz ein gemein rat einer stat bevestent mit irm insigel, daz des der keiser gelouben sulle1372 (Hs.) KlKaiserr. II 27
- sagt er aber gleich zu und wortzaichenleich, waz der hab ist [die Fundsache], so ist im ze glauben unberecht1376 PettauStR. Art. 102Volltext - im Repertorium digitaler Quellen zur österreichischen Rechtsgeschichte in der Frühen Neuzeit
- ist es ain iudenschaden, den er genomen hat, so muess er bewären, der denselben schaden genomen hat, mit ainem iuden vnd mit ainem kristen, ob man sein sonst nicht gelauben willEnde 14. Jh.? SteirLl. Art. 32Faksimile (ca. 164 KB)
- aller schaden mit potenlon, nachraisen ... wobey im ze glauben an ayd vnd an alle andrew gezewknuss ... sol er haben1421 Indersdorf I 191 (nr. 499)Faksimile (ca. 285 KB)
- ist derselbe da nein bidderber man, dem zu glauben ist, so mag er sin recht tun fur den gebuttel1425 HeidelbStR. 482Faksimile (ca. 60 KB)
- wie einem richter zu glauben sei: ob er ein gelanter man ist und spricht bei seinen treuen an aid stat, so ist ihm zu glauben an siben manß stat1490 NÖsterr./ÖW. XI 64Faksimile (ca. 44 KB)
- einem weibel und vorstknecht soll umb sin darthun der schaden zu holtz und veld ... by sinem eyd gloupt und daruff gericht werden1502 Schauberg,Z. 2 (1847) 142Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- es ist auch einem ieglichen geleumten nachbaurn zu gelauben in seinem haus1547 Tirol/ÖW. II 192Faksimile (ca. 44 KB)
- es sollen ... ain yede parthey ... vf des gegenteyls positiones oder andere articul ... durch das wort glaub oder nit glaub war sein, on allen anhang ... lauter antwortenNürnbRef. 1564 VI 2Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- wie frawen und junkfrawen schweren sollen: ain fraw auf ir rechts prüstl und ain junkfraw auf ir rechts prüstl und auf ihren rechten zopfen, so ist ihnen zu glaubenoJ. NÖsterr./ÖW. XI 65Faksimile (ca. 50 KB)
II
Kredit geben
- wer eynem glaübt seynes guttes an sicherung vnnd dyser pekent vor gericht der gelt schult, vnnd spricht, er hab peczalt1413 OfenStR. 192Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- wan eyn schip losszet, so mach de schipher dat gud by siner bord holden vor de vracht unde ungelt, dat me darvor schuldich ys, wyl he des den vrachtluden nicht geloven1497 HambStR.(Eichler) P 27
- menniglich verbotten, ihm etwas weiter, auch nit den geringsten pfennig, zu glauben oder auffzuhenken1601 Wendunm. II 197
- dese drie goede liede ... moeten gheven elken vercoepere vander scult, die hem ghelovet es, lettren met haren zegle bezegheltoJ. MnlWB. II 1288Faksimile - in Google Books
- dat niemant zulck een persoon hoogher en gheloove dan tot vijf grootenoJ. Stallaert I 480Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
III
übereinstimmen, für richtig halten
- wann die fürsprechen in emptern ir vrteilen stellen ..., so söllen sy die in massen stellen, das sy darzu standent vnd zun helgen sweren mogen, das sy die vrteil also gesprochen haben, ob deweder teil der secher das nit glouben noch enberen weltenEnde 15. Jh. LuzernStR. 53Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
IV
beweisen, glaubhaft machen
- vns auch sollicher sunderlicher gnade yn gnediglich beweyset, glawben gemacht, sicherung vnd wissenschaft gethann mit alden briffen1470 Leipzig/AltenburgStR. 360Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- wo aber ein sach vor eim schultheissen old richter beschicht ... darumb ist inen zu glouben was sy darumb redend, das ist bewist1489 WillisauAmtR. 98Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
V
reflexiv: sich einer Sache entschlagen, eine Sache aufgeben
- en iegelich man der mac seinen herschild wol nider legen ane sins wibes vrlop also daz er sich swertes gelovbet vnd doch bi seinem wibe belibetum 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 28Faksimile (ca. 222 KB)
- hat ein man ... veder spil ... vnde ez flvͥget vz sinen ovgen vnde gelovbet sich dez sůchens den tag, vnde svͦchet den andren tagum 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 237Faksimile (ca. 238 KB)
- für daz sich der richter der vrag gelaubt1425 LandshutStR. 188Faksimile (ca. 216 KB)