Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): gnädig
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(gnadhaft)
gnädig
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freundlich, milde
I 1
meist als Eigenschaft eines Höhergestellten, teilweise titelähnlich
- clemens kanadicoJ. AhdGl. I 67Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- daz ir [der Mann] ir [der Frau] rehte voget sit unde ir genadich voget sit12. Jh. Schwäbische Trauformel/MSD. 320Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- durchleuchtige furstinne und gnedige fraweum 1370 LebenHieron. 2
- irluchter furste grosmechtiger lieber gnediger herre1393 CDPruss. IV 164Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- es hat die stat ... diw recht von vnsern genädigen herren ze Bayern1395 SchongauStR. 68Faksimile (ca. 219 KB)
- wir wellen des freyschep ir genediger herr, gewer vnd fürstand sein1414 Lori,BairBergr. 23Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- bekennen wy unsen gnedigen heren den tollen van allen guederen, so man uth dem lande voert1418 OstfriesUB. I 222Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- unse gnedighe leve here1429 Engelke,GogerichtDesum 45Faksimile (ca. 69 KB)
- der hochwürdig fürst, min gnediger herr appt1458 Thurgau/GrW. I 259Faksimile (ca. 232 KB)
- vnnseres gnedigenn herrn markhs Laber ehafft gerechtigkhait vnnd sall buchMitte 16. Jh. LaberMarktStat. 136
- meinem gnedigen herrn verfallen 5 tal. ₰1554 NÖsterr./ÖW. VII 48Faksimile (ca. 41 KB)
- 1591 Spangenb.,Adelsp. I 412
Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- vnnsern gnedigen vnd hochgebornen herschafft von ÖsterrichoJ. GrW. I 94Faksimile (ca. 223 KB)
- gnedige heren [Bürgermeister und Ratmannen gegenüber ihren Dienern]oJ. Rostock/NdJb. 45 (1919) 57
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besonderer Sprachgebrauch
- kan er in den tween dagen sik entschuldigen oder eenen gnedigen heeren maken, so gaet der gevangen daraff vry16. Jh. Steinen,WestfGesch. I 1567Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
I 2
- des kawfs ir genediger schirmer und vertreter zu sein fur menigklichs ansprach mit dem rechten1506 Rockinger
- so ire gnaden na ire gned. willen einem armen gibtnach 1570 CTradWestf. I 177Faksimile - digitalisiert im Rahmen von HathiTrust
- lassen wir auß gnädigem willen zu, das ...TirolLO. 1573 VII 11Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
I 3
gering; gütlich
- hie sal daraff nemen eenen gnedigen penning na uitwysinge der laten1410 NrhAnn. 92 (1912) 115
- wer der ist der ainen stain aufzukt und will sich seines leibs notturft redten, dem ist es gnädig; zukt er aber ain stain in fräfl, so ist er zu wandel 72 ₰15. Jh. NÖsterr./ÖW. XI 60Faksimile (ca. 42 KB)
- dat in der ackenfart B.B. vnd J.Q. etliche schape geslachtet; hebben sulichs aff dregen moten mit einem gnedigenn brocke, als mit namen ein jeder mit dren marcken1500 Fahne,Dortm. III 226
- das einem jeden prelaten das klein oder genedig wandel volgen und zuesteen mög1530 HohenburgMarktR. 30
I 4
vgl.
genötig (I)
- wo ain gross genetigs [außerordentliches?] recht ist und so darumb ain process aufgemacht ist, dan das gericht soll denselben process ainen waisen man in rechten geben zu beschauenum 1500 GörzSt. 96Volltext - im Repertorium digitaler Quellen zur österreichischen Rechtsgeschichte in der Frühen Neuzeit
II 1
gnädiger sein günstiger sein
- ab er [der Richter] eynem teyle genediger were, denne dem andernEnde 14. Jh. GlWeichb. 260Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- wenne das recht ist gnediger dem antwerter zu siner antwert unde zu losen, denne dem clegereEnde 14. Jh. GlWeichb. 345Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- ob der vogt synem theil nit milt syn wolt, so soll doch ein herr der thumprobst umb syne zween theil gnediger syn1403 Schauberg,Z. 2 (1847) 70Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- ist, daß ein genosser der gütter koufft, so soll ein herr desto gnediger sin an dem dritten pfeningoJ. Zürich/GrW. I 25Faksimile (ca. 228 KB)
II 2
gnädigst
- zu des gottshaus nutz und dienst und ihrer maj. zu gnedigsten gefallen1555 Offenburg/FreibDiözArch. 16 (1883) 209Faksimile - in Google Books
- ward die Reychow uff der kay. und kn. mt. gnedigister vergunstungen dem bistumb Costanz incorporiertvor 1575 FreibDiözArch. 8 (1874) 89
- auff meines gnedigsten fürsten schreiben16. Jh. EndingerJudensp. 72
III
adv.
- heft em de keiser gnedighen ghegheven1500 Mensing
- ine deß rechten genedigist zu erlassen und dise stugkh aus gnaden zu verleihen1561 EderRel. I 183
- obgeruret lehen gnedigst verlyhen1566 FreibDiözArch. 25 (1896) 312
- J.H. Brüning als unser gnädigst angeordneten richter und gograf1682 Engelke,GogerichtDesum 83Faksimile (ca. 70 KB)
- gnädigst conferirt1682 Engelke,GogerichtDesum 83Faksimile (ca. 70 KB)
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