Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): grob

grob

nd. grof 

I wie neuhochdeutsch
  • hat sich J[oer]g ... vor vns hoch aufgelaint mit groben pösen trölichen wortten
    1488 Indersdorf II 151 (nr. 1474)
  • wo aber iemant auf solchen grossen wassern mit ainem angl ie zu zeiten kurzweilet als nicht von nutz verkaufens wegen noch damit ainicherlai gerechtigkhait zu schöpfen noch anderer gefärlicher mainung, so soll niemant so grob sein dasselb zu weeren
    1528 ZeigerLRb. 244
  • kumpt er wieder also grob, sollen sie im eine gewisse geldstraff aufflegen
    1583 Nordhausen/MittSchulg. 2 (1892) 82
II groß
  • we den anderen ansprack voer grove tende, de ontgenghes em myt twen personen ende van smale tenden ... myt syns selves ede
    1332 MGroning. I 123
  • dat wy hebben verkofft enen unsen tenden to H. groff unn smal
    1407 Schiller-Lübben II 149
  • dass die von der ritterschaft der jagt ... gebrauchen mögen, aber in der hardt ... der groben jagt sich gäntzlich enthalten
    1577 Schlüter,WestfProvR. III 133
  • andere grove ende smale thienden ... verkoft binnen Utrecht
    16. Jh. UtrechtBRek. I 2 S. 809
  • dass diejenige, welchen die grobe jagt ... gestanden wird, ... dieser jägerei-ordnung ... sich conform halten werden, ... dass wir aber in keine wege ... denjenigen, so etwa die kleine jagt zukömmt ... zugeben können, dass bey solchem vorwand dem groben wild ... nachgehen
    1685 Schlüter,WestfProvR. I 176
  • zu der groben oder hohen jagd haben sich zu dem protokolle angegeben die häuser ...
    oJ. Klöntrup,Osnabr. II 197
III massig
  • diesem tritt ferner bey, dass das commercium solcher freyheit unmöglich entbehren könne, maßen die böert bey denen stück-gütern zwar ihren nutzen hat, ... bey denen groben wahren aber ... keine statt haben könne, maßen solche wahren ... von keinem solchem werth sind, das sie die grosse frachten ... tragen können
    1716 Baasch,Börtfahrt 89
  • freyheit zu ablad und befrachtung eigner schiffe mit groben wahren
    1716 Baasch,Börtfahrt 91
IV hochwertig
  • welch gelt wir entphangen haben an gutem grobim pruysschem gelde
    1392 CDPruss. IV 155
  • das wir solche 150 gulden reinischer unser landswerung zu Franken an guter grober muntz ... empfangen
    1546 Lauda 196
  • ist der, so grobe münz, als ducaten, taller, pfundner außgeliehen, dafür khlaine münz, alß zwaier phening ... anzunemen nit schuldig
    1599 NÖLREntw. II 16 § 6
  • wer goltguͤlden, reichßthaler vnd andere grobe muͤntze entlehnet, der sol dieselbe in specie ... wieder zu erlegen schuͤldig seyn
    1603/05 HambGO. II 1 Art. 9
  • dass er willens und vorhabens were, an barem gelt gueter, grober und unverrueffner reichs- und landtswerung zue unsern sichern handten ... zue geben
    1617 StraubingUB. 753
  • binnen 4 jahren in jährlichen 10,000 fl. mit landläufigen groben geldsorten baar oder in annehmlichen gerichtlichen obligationen abbezahlt werden
    1816 SchrBodensee 28 (1899) Anh. 469
  • "grofe gelt auch = Kapital, hovetsumme, dessen Rente, in grof mark zu zahlen ist, gegenüber solchem Geld, das in Münze verrentet wird"
    oJ. Lasch-Borchling II 164
V schwerwiegend
  • wes dar endigett worth [durch den Rat], dath schall stede blyuenn, sunder idt weren graue saken, de in hanth unde in hals gingenn
    1418 Nyrop,Saml. II 37
  • ob ainer ain dienstberkheit gröber und beschwerlicher praucht, dann von anfang bestellt ist, der verleurt dardurch die dienstberkhait nicht, aber ime soll solcher beschwerung nicht gestat werden
    1528 ZeigerLRb. 284
  • mach unse ampt ... richten allerley ... gebreke ..., alleine ... blotruhn, mordlike wehre up einen anderen dragen ... und andere grave saken buten bescheiden
    1554 LünebZftU. 205
  • in allweg ... hat er aller ungetreuer ... handlung, auch grober und unachtsamber nachläßigkeit zu entgelten
    1599 NÖLREntw. II 7 § 1
  • grobe injurien, imgleichen blau und blut, gehöret vors stadt-gericht und nach beschaffenheit der sachen vor das landgericht
    1694 Stieda-Mettig 350 (nr. 45, 15
  • ob nit etwan ein ... dienstleuth ... sonsten ein andern groben handl oder diepstall geiebt hete
    17. Jh. BeitrSteirG. 26 (1894) 139
  • bei den ehe-recessen nicht grobe händel öffentlich auszustoßen
    1773 Lahner,Samml. 86
  • ein versehen, welches bey gewöhnlichen fähigkeiten, ohne anstrengung der aufmerksamkeit, vermieden werden konnte, heißt ein grobes versehen
    1794 PreußALR. I 3 § 18
  • BadLR. 1809 Satz 231
  • BadLR. 1809 Satz 804
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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