Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Grund

Grund

im mnd. auch f.

A Ausgangsbedeutung: Erde, Erdreich

A I rein stofflich

A I 1 die den Erdboden zusammensetzende Masse
  • des sand und grund grabens halb der von N., das sol gehalten werden nach des spruchs zu Basel inhalt
    1491 NeuenburgStR. 78
  • daß die junge schläge ... mit dem viehe nicht ehender betrieben werden, es seyen dann solche schläge nach verlauff 7 oder 8 jahren, jedes orts grund und gelegenheit nach, ... so befunden worden, daß durch das wieder eingehende viehe ... kein schade mehr zugefüget werden könne
    1711 PfalzForstO. 48
  • der grund [ist zu prüfen], ob er das gebäude, so darauf gesetzet werden soll, tragen kan
    1732 CAug. Forts. I 2 Sp. 874
  • alles, was die judenschaft in der stadt Ettenheim besitzet, bestehet in 5 wohnungen, im übrigen hat dieselbe keine hand voll grund 
    1746 Weiß,StraßbJud. 181
  • was nach unterschiedener beschaffenheit des grunds oder erdbodens [beim Wegebau] zu beobachten seye
    1753 Scotti,Trier II 1069
  • wo der grund so beschaffen, daß guter brauchbahrer hopfen darauf gezogen werden könnte
    1754 Rabe,PreußG. I 2 S. 577
  • aus dem grund und boden judiciren, welche sorte holtz auf selbigem am besten fortgehen wird
    1765 Rabe,PreußG. I 3 S. 143
  • daß fürohin, wenn gründe zu den deichen vergraben werden, dafür nach dem werth ihrer jährlichen pacht vergütung geschehen soll, solange bis sich der abgegrabene grund wieder erhohlet hat
    1767 Rabe,PreußG. I 3 S. 304
A I 2
Erdscholle als Symbol
  • were daß pfand erbschaft, daß soll man lieffern mit dem grunde und mit wasem und an der seulen verkauffen
    oJ. SaarbrückenLR. 981
A I 3 als Gegenstand der An- und Abschwemmung
  • welher der wär, dem daß wasser seinen grunt hinstiessn oder hinrünnen ... und den dienst uber das davon raichet der ... herschaft, geschach dan ... das im dieselben grünt wurden wider aufgeschit, derselben grunt mag er sich hinwider woll underwindn ... und ist darumb nichts phlichtig
    1545 ÖW. IX 374
  • wenn zu mehrerer richtung des strohms ... nöthig gefunden werden mögte, dem strohme ein anderes flußbette zu graben und einen durchschnitt durch das feste land zu machen, (soll) der grund, welcher zu dem durchschnitte vergraben werden muß, nicht allein sofort billigmäßig bezahlet, sondern es soll auch überdem der grund, welcher in zeit von 10 jahren auf beyden seiten des durchschnitts abbricht, indem der durchschnitt sich erweitert, nach und nach vergütet ... werden
    1774 Kleve/Rabe,PreußG. I 6 S. 32
A I 4 Treibsand oder Sandbank bis neugebildete Insel im Fluß, insbesondere als Stätte der Goldgewinnung und als Fischereibereich oder -platz (zum Teil vermengt mit dem etymologisch nicht verwandten Grind DWB. IV 1, 6 Sp. 368)
vgl. Grien
  • die ... vischwaid mit allem, das sich darinn machet und von newn dingen erhebt, es sein awn, grünt, schüt oder newschut
    1306 NÖsterr./ÖW. VII 968 Anm.
  • sagen auch, das all newschütt und grünt [andere Lesart newgrindn] sein ains brobsts, alsferr die obgenannt vischwaid get
    1399 NÖsterr./ÖW. VII 970
  • wann ain vischer mit dünnen segenwerch ausfarn will oder soll und das man die grünt tailt, so sol man all wochen der herrschaft 12 ₰ geben; tailt man der grünt aber nit, so ist man der herrschaft nichts gepunden zu geben
    15. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 775
  • sollen alle grunt, so das wasser nit derzeit hinfuro wekreisst, durch ainen ambtman mit vleis aufgeschriben, auch andern grunten, so das wasser widerumben angeschutt auf das treulichist nachgefragt, in ain register geschriben, ain zimblicher dienst darauf geslagen und verlassen werden, dann das wasser nimbt und gibt
    1524 NÖsterr./ÖW. VII 777 [Beleg könnte auch zu Grund-1A.1.3 gehören]
  • zu G. auf unsern grünten haben wir das goltwaschen und mugen das verlassen
    1530 NÖsterr./ÖW. VIII 744
  • hat ain brobst recht und fueg all grünt und lacken ... selbst zu fischen oder zu verlassen
    1576 NÖsterr./ÖW. VII 974
  • das kain flötzer ..., wo der rinnet auf ainem grunt, von welherlai unglück das geschiecht, das der kain gruntrecht nit [zu geben] haben sol
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 780
  • wan ain schefmann auf der Thunaw herab oder hinauf fert und füerlendt auf den gründn im Golldner Werd und leg uber den dritten tag, der ist schuldig das grundrecht der herrschaft
    16. Jh. ÖW. XII 86
  • eine insul ist kein anhang, sondern eine freye insul, die zu allen seiten mit wasser umbgeben und die der Rhein auffgeworffen, oder aber man mag es nennen ein grund im Rhein, so sich im freyen Rhein selbst ohne männigliches zuthun auffwirfft, erhebt, mit holtz verwächßt
    1618 CJVenatorio-Forest. I 393
  • es mag aber in solchen des Rheins kisigen [Gold-]gründen nichts ausgericht oder gehandelt werden, es sey dann, daß der Rhein gar klein, sonsten aber mag die oberkeitt auff ihren kosten golden oder umb zinß ... verleyhen
    1618 CJVenatorio-Forest. I 394
  • gleichwie wir ebenfalls alle besitznehmungen derer gründe [sonst mittelgrind CJVenatorio-Forest. I 393], die mit einem wasserstrange von dem festen lande abgesondert, ... ausdrücklich verbiethen
    1774 Kleve/Rabe,PreußG. I 6 S. 27
A II untere Begrenzung

A II 1 Meeresboden, Flußboden und so weiter

A II 1 a allgemein
  • profundum [nämlich: maris] crunt, tiuf
    oJ. AhdGl. I 232
  • wen sol im machen einen liderinnen sack ... vnde sol in [den Verwandtenmörder] also tieffe senken, daz im daz hovbet vnd aller sin lip an dem grvnde lige
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 350
  • [ein Ritter verkauft] den grundt dez heiligen riches in der Ara von dem alten graben ... untz an der bredier turne, ... und alles daz recht, daz ich da han in der Ara und bi der Ara, daz ich zu manlehen han von dem heiligen riche
    1360 FRBern. VIII 373
  • hwasa otheron ene wapuldepene deth, thet hi nene grund sperthera ne spera ne mi
    14. Jh. Richth. 95
  • thet is en riucht wapeldranck, ther wird worpen in een onwaed wetter, thet hi ne moghe hoder mith handen ner mith fotem thine grund reka
    1464 Richth. 446
  • kein fischer soll reußen legen binnen dem gericht zu s. Mergen, er gebe denn weggeld vom grund in der Mosel, mit namen 20 ß
    1712 Trier/GrW. II 288 [hierher oder Uferstreifen?]
  • wir weisen ihm [dem Grundherrn] darbinnen zu man und bahn, zoch und flock, ..., den fisch im wasser, den sandt uff dem grundt 
    oJ. Mosel/GrW. II 114
A II 1 b in Verbindung mit Verben zur Bezeichnung des Strandens oder Untergehens
  • so dicke ... yre schiff ... von mynrung der wazzer, simung des schifmans ... uff den grunt ... tribe
    1361 ColmarStR. 148
  • wor en schip an grund seghelt
    1497 HambStR. 316
  • wehre sach, das ein schiff mit guet in grundt ginge
    16. Jh. LuxembW. 190
  • würde das schiff sturms oder ungewitter ... halben ... an grund kommen
    1614 HansSeeR. IV 29
  • wenn ein schiff auf den grund geräth und durch fremden beistand gerettet ... werden muss
    1766 PreußAssekuranz- u. HavereiO. § 218
  • wann aber bey befahrung einer solchen [neu entstandenen] insel der nachen in dem canale auf dem grunde fest führe und sitzen bliebe oder den grund berührte und nicht anders als mit mühe durch den canal gezogen werden könnte, so wäre dieses ein zeichen, daß die insel mit dem entgegen liegenden nächsten ufer contigu und demselben fest angeflossen wäre
    1774 Kleve/Rabe,PreußG. I 6 S. 26
A II 1 c
der Uferbezirk des Bodensees, der seewärts durch einen steileren Abfall, die Halde, von der Tiefsee, dem Schweb, begrenzt wird. Grund und Halde sind vorbehaltenes Fischereigebiet der angrenzenden Ufergemeinde, im Schweb ist die Fischerei jedem Seeanwohner freigegeben
  • sol och kainer kain eglin angel uf unser grund setzen, damit die eglin beschirmpt werden
    1529 SchrBodensee 54 (1926) 23
  • garn, so 400 maschen haben, dürfen allein auf dem grund und nicht im schweb gebraucht werden
    1536 AbhSchweizR. XIII 175
  • auf der statt Lindäw grünnden sollen hinfüro kain häginen gelegt werden über sechss klaffter tieff
    1537 AbhSchweizR. XIII 180
  • bei straff weder in hiesigen noch fremden gründen sich fürohin beym fischfang nicht betretten lassen
    1717 AbhSchweizR. XIII 214
  • welche ... auff gemeiner statt grund und boden gefischet haben
    1717 Lindau/AbhSchweizR. XIII 214
  • dass sie nicht in dem immenstädischen grund oder dahingehörigen seebezirk selbst, sondern in der freien und weiten see gefischt hätten
    1783 AbhSchweizR. XIII 151
  • AbhSchweizR. XIII 144ff.
  • Bodenseebuch -Forschungen (1893) 86
  • SchrBodensee 39 (1910) 97
A II 2 Schiffsboden
  • of eynich schiff entlestiget wurde zu D., dat ghiet deme scholtissen vierdenhalven pennyngh vamme grunde 
    1386 Deutz 146 [lat. de fundo 1289 DeutzWQ. 140]
A II 3 Faßboden
  • wenn der krüger ein viertel oder faß aufgethan, so soll er dasselbe bis auf den grund ausschencken
    1607 Sachsen/Klingner IV 944
A III Fundament, Baugrube, Grundmauer

A III 1 allgemein
  • we dar aver ein gans dak buwen wolde, de scholde bliven van der stad muren viff vote mit der grunt 
    1412 HildeshUB. IV 15
  • ist alsbald der grund zum pfeiler angefangen zu graben
    1578/1601 TrautenauChr. 319
  • wer ... ein wohnhauß von grunde aus ... gantz steinern erbauet
    1715 CAug. II 2000
  • wenn die teiche unten im grunde nicht satsam befestiget gewesen
    1737 Elbe/Rabe,PreußG. I 2 S. 97
A III 2 in Verbindung mit Verben

A III 2 a zur Bezeichnung des völligen Neubaus
  • welcher ein haus, scheuer, stall ... von grund uf pauen will, dem soll man geben, so vil stick [Holz] durch schultheiß und gericht erkant wirt
    1577 Pfalz/GrW. VI 416
  • zu denen elbteichen, welche von neuen und aus dem grunde aufgeführet ... werden müssen
    1683 Rabe,PreußG. I 1 S. 124
A III 2 b zur Bezeichnung der völligen Zerstörung
  • wenn ... ein ... ussziechen gebotten wird gemeinlich, welicher de burgren das hört und nit usszúcht, ... dem sol man sin hus von grund schlissen
    Mitte 15. Jh. BremgartenStR. 15 [lat. funditus destruetur 1258 BremgartenStR. 15]
  • wer diss gebot ubergehet [eine Feste in Stadtnähe baut], daselb gebeu sol man aus dem grund brechen
    1526 Tomaschek,Wien II 134
  • zu ... gantz völliger erzimerung ihres in grundt nidergelegten freystiftshofs
    1619 Indersdorf II 319 (nr. 2077)
  • ein blechhammer, so auf den grund abgebrannt, und daran nichts mehr aufgebaut worden als ein schlechtes mühlerl
    1666 VerhOPfalz 54 (1902) 183
A IV tiefer gelegenes Gelände

A IV 1 allgemein
  • so war ienich man benedene in der grunt hevet ghebuwet unde en ander dar bovene up wart ghebuwet hevet
    1294 Hach,LübR. 334
  • we enen stal buwen wil, de uppe de herestrate geyt, de it in der grunt heft, de scal in beyden siden sines stalles hebben stenene wande
    1303 BremStR. 191
A IV 2 Tal, Niederung, Senke als topographische und geographische Bezeichnung; Gebietsname
  • ein schultesz hat die recht ..., das er die (7) mulen in dem grunde mage besehen, wann er wil
    1395 Odenwald/GrW. VI 8
  • so manch rauch im grund zu Rorbach, so manch fastnachtshuen
    1481 Kurhessen/GrW. III 330
  • das man khain khaufwein von oben herab aus m. und den dörffern bey Oedenburger grund zufüiren von Hungernwärtz gestatten solle
    1523 MHungJurHist. V 2 S. 15
  • ein neu bergwerk um und bey Gittel im grunde gelegen [heute = Stadt "Grund" im Harz]
    1524 Wagner,CJMet. 1041
  • alle ... bürgergüter in dem gericht unsers gn. h. von Hessen, auch im grunde zu Breidenbach gelegen, gehören an das eigengericht
    1532 GrW. III 348
  • etliche bergwerke, die sich von allerhand ... metallen ... in unsrer grafschaft Nassau-Dillenburg im grund Seelbach und desselben zugehörigen gebürgen ereugnen
    1559 Wagner,CJMet. 767
  • was von mager veldt den grundt ein liegt, davon nimbt der pastor den zehenden halb
    1566 LuxembW. 41
  • ihnen und ihren nachkommenden im ganzen Ingelheimer grund zu nachtheil
    1609 Loersch,Ingelh. 521
  • in erwegung Daxweiller nicht dem grund, sondern allein den beeden Ingelheim zustendig sei
    1609 Loersch,Ingelh. 522
  • wegen der jurisdiction und anderer gerechtsamlichen im grundt Breydenbach
    1691 Breidenbach 71
  • ein und andere grundstücke, besonders die acker und wiesen in den Loiperspacher grund allhiesiger statt jurisdiction
    1756 MHungJurHist. V 2 S. 525
  • "Unterstadt Grund in Luxemburg" 
    oJ. LuxembWB. 156
A IV 3 Syn. mit Tal 
  • meines rechten aigen den wald mit grund und thall, der da haist der prandt wald
    1732 Hoheneck II 517
A IV 4 ggf. Formeln

A IV 4 a Grund und Berg beziehungsweise Gebirge 
  • de gemeynen unvordelden bussche, ..., war de stan an berge unde in grunden 
    1370 Westfalen/GrW. III 97
  • haben ihre ehrw. undt gn. uff dem bergh das landrecht zu heben, zu wissen die siebende garb, undt in dem grondt die Meess ab, gibt nur die dritte garb
    1606 LuxembW. 322
  • nachdem sich ... auf unsern gründen und gebürgen zu der Freyung und andern orten in unserm gemeinschaftamt Parkstein und Wayden bley und andere bergwerk ereigen
    1619 Lori,BairBergr. 441
  • alles bley, so auf diesen gründen und gebürgen gemacht wird
    1619 Lori,BairBergr. 456
A IV 4 b
Grund und Grat Niederung und Höhen [fast nur in den Alpen und ihrer Nähe], oft nur abstrakte Bezeichnung des Gesamtbesitzes
  • verkouffend ... unsern hoff ze G. mit grund und mit grate, mit wunne und mit waide
    1301 Mohr,Cod. II 169
  • in solchem begriff ist ouch grund und grat des hertzogen und der lütt erb und eigen
    1303 Luzern (Kt.)/GrW. I 166
  • min huobe, min schuopose, ..., getwing und ban und grund und grete
    1306 Geschfrd. der 5 Orte 13 (1857) 216
  • die hoͤltzer mit grúnden und mit graͤten (verkoͧfen)
    1320 FRBern. V 156
  • bonum ... cum domibus, areis, agris, ... , sublimitatibus, dictis in vulgari grunt und gret
    1338 FRBern. VI 398
  • wan grund und grat, lib und gut, lebend und tod ist des gotzhuses
    1344 Burckhardt,Hofr. 235
  • diß obgenant güetle mit grund, mit grat, mit wun, mit waid
    1362 VorarlbAgrU. 6
  • das ich ... gegeben han minen wingarten, gelegen zu Überlingen ..., mit grund, mit grat, mit allen nützen, rehten und zugehörden
    1371 ZGO. 11 (1860) 83
  • mit wunn, mit waid, mit steg, mit weg, mit grund, mit grat, es sige gebuwen ald ungebuwen
    1372 MZoll. I 223
  • won das in allweg grund und gratt der vorgesagten pfandschaft hat
    1388 MHohenberg 758
  • empfangen ... zu eim rehten, ewigen erblehen ... einen acker reben, grunde und grot mit aller zugehörde
    1411 Colmar/Beer,Erbleihe 90
  • mit grund und grat
    1448 Niedersimmental 39
  • mit ... wunn, waid, grund und graut, wasser und wasserflüssen
    1464 ToggenburgArch. 45
  • grundt und grädt
    oJ. MHohenberg 856
  • SchwäbWB. III 802
  • SchweizId. II 773
-- hierher wohl auch die geographisch vereinzelten Fälle aus dem Pfalz-Mosel-Gebiet
  • item wisent sye grunt und grat [andere Lesart groit GRW. VI 421] zu Widentaill, so ferre die gemarck geet, dem heyligen crútz zu das eygetum und ine die almende
    1448 Pfalz/ZGO. 17 (1865) 175
  • wisten imme da binnen zu gront und gredt [andere Lesart grait 1498 Trier Arch. 4 Anh. 28], man und bann, zock und flock, wasser und weid
    1497 Obermosel/GrW. II 295
  • man und ban, zock und flock, font und pront, grundt und graeth, gruene und duer
    1542 LuxembW. 398
A V Erdoberfläche

A V 1 allgemein
  • das hochgericht zu E. sall im grundt sten mit zweyen furcken und ein fyrst darüber und sall nit uff den grundt gebuwt werden
    1497 LuxembW. 188
  • mit der puxen den andern an grundt geschlagen zw thodt
    1522 SteirGBl. 6 (1885) 32
  • numallen so das erdrich und die gründ allenthalben durch oberigkhait und herlichait verfangen
    1528 ZeigerLRb. 233
  • so aber die epffel, bieren oder nüß von den baumen weren und legen auf dem grund oder erden
    1550 Eifel/GrW. III 801
  • wahn ein bouß vermacht wirdt in dem grundt, weyst man zu meinem herrn von E. die zwo theillen und dem vogtherrn die dritte theil, wird aber ein bouß vermacht uff dem grundt, weysen wir davon den vogtherren zu die zwo theillen und dem grundtherrn die dritte theil
    1669 LuxembW. 688
  • weyst der scheffen auch meinem herren, dasz er gebott und verbott habe uber alles dasjenige, so im grundt stehet, und magh das mit seinem meyer thun verpietten, und waneher dasz es ab ist gemehet ..., so habe der vogdt darauff zu gepiethen
    1684 LuxembW. 221
A V 2 im Gegensatz zu Himmel, Luft, Wipfel
  • vundt und prundt, von dem himmel nieder in den grunth 
    1298 Eifel/GrW. II 516
  • fond und prond und von dem hymmel zu dem grond 
    1476 GrW. II 552
  • font und pront, von dem weipel uf den gront, von dem hemel uf die erde
    1537 Obermosel/GrW. II 253
  • fundt, prundt von dem himmel biß uff den grundt 
    1539 GrW. II 290
  • weist der scheffen m.h. fondt und prondt, uß der lofft in dem grondt 
    1548 GrW. II 316
  • fundt und fundt [!], von dem himmel bis in den grund, aus dem grund wieder auff ahn den himmel
    1560 LuxembW. 429
  • wysent ... eym apt ... ban und man, wippel und grundt, wasser und weidt
    1589 LuxembW. 239
A V 3 hier ist am besten einzuordnen die Formel Grund und Fund, eine unverstandene Änderung der Formel Fund und Prunt 
  • wasser, weid, zuck, pfluck, grund, fund, item die Drone
    1472 Trittenheim/GrW. VI 526
  • wissen eme dae den font, den pront, den gront, den man und den bane
    1518 Eifel/GrW. II 595
  • weisen ihrer churf. gn. auch zu alle hochheit und obrichkeit, grund, fund, alle hoch(gericht), gebott und verbott
    1546 GrW. VI 523
  • erkennen wir ihro churf.gn. ... mann, bann, fluck, zuck, den beifang, das wild uf den sinn [?], das ist fund und grund, das willperad im holz
    1546 Mosel/GrW. VI 524
  • hochgerichtsherren ... uber fund und grund, bauch und hals, von der erden bis zu dem himmel
    1575 Eifel/GrW. VI 550
  • erkenden die scheffen meinem erw. herrn ..., was binnent den malzeichen fellig ist, es sey grundt, fundt und boudt und yacht oder todtschlag
    1589 LuxembW. 243
  • fund und groind, zuck und pfluck, grund, boden, baum und bann
    16. Jh. Hochwald/GrW. VI 467
  • grundt und fondt und prompt, flock und zock
    1621 LuxembW. 234
A V 4 Gred und Grund Weideland und Ackerland, nur in Westfriesland
  • drege hemmen ur greed ende grond en den fria ayndom mitter besittinghe
    1472 Schwartzenberg I 649
  • hemment oestand greed, grond ende ayndom diszes forsz. vaens
    1475 Schwartzenberg I 663
  • welck voersz. land ick ... toestande ... gree ende grond, igghen und eynden [=Ecken und Enden]
    1480 Schwartzenberg I 695
  • disse vornamada landen, huus ende hof, gree ende grond, igghen ende eynden ende den frya ayndom
    1481 Schwartzenberg I 696
  • draeghen elkoerem ur dysze vorsz. landen mey greed, gars ende grond, den ayndom myth den bysythma
    1488 Schwartzenberg I 744
  • ick ... stand toe dae covents lyoed foersz. dysse seta foersz., alsoe graet ende alsoe littich, alst us nu toheert, fry ende qwyt, mey gree ende grond, ur hach ende leech, mey al syn tobyheer
    1493 Schwartzenberg I 757
  • MnlWB. II 2121
  • Richthofen,WB. 782
A VI
fester Boden im Gegensatz zu Wasser
  • zu O. auf desselben spitals grund und wasser von neuen eine mühle erheben
    1415 Biberach 190
  • weisen die scheffen mit recht die mülle zu A. vurg. gotshaus mit aller gerechtigkeit undt nutzbarkeit, grundt und wasserlauff, umb die zu verleihen, allein zu
    1566 LuxembW. 41
A VII als Gefängnisname

A VII 1 wohl zu Grund (A III) 
  • sie [die Schenken haben] verdiendt, daß man sie alle vier in die gründt stecke und ein 8 tage setzen liesse
    1618 Königsberg/Frischbier I 257
  • die custodie oder klause, sie enthielt ein besonders tiefes gemach, den grund 
    1694 Palmnicken/Elster,StaatswissenschStud. I 6 S. 19
A VII 2 Staatsgefängnis in Luxemburg. Es liegt in der Unterstadt Grund 
B Die räumlich aufgeteilte Erdoberfläche

B I Grundstück, Grundbesitz des einzelnen Bauern und so weiter

B I 1 allgemein und alleinstehend
  • fundi, grundas, oððe boclandes
    um 800 Wright-Wülcker I 401
  • fundus = predium vel girunt vel boidim
    oJ. AhdGl. III 300
  • fundus = eigen vel grunt 
    oJ. AhdGl. III 407
  • hot ym ... dy stat den grunt bey dem burkstadil ufgehoben
    1365 GlatzGQ. I 187
  • wer do mawren wil mit einem der gebewde hot und der grundt czinszhaft ist
    1367 KrakauZftO. 3
  • nicht gestatten, daz iemand der stat grunt mit pau invach und sich der aͤigen
    1376 PettauStR. Art. 65
  • wil der czinsmann dy grunt losen vor den czins
    1386 CDPruss. IV 48
  • ob das wer daß ein grunthold sein rechten dienst ... nit geit, so soll der gruntherr ... fragen auf den grunt 
    1404 NÖsterr./ÖW. VII 373
  • ane alle afftoch als egen heren sins gründes roüweleck sitten laten
    1412 Bauer,WaldeckWB. 305
  • von alter hat es gedient 5 ß ₰ ... und sol im gehengt sein von den grünten halber zinß
    1414 SteirUrb. 511
  • so iormercket do ist, stettegeld von eigenschaft des grundes und von irre herschaft wegen den selben herren dem probest und dem conventen ... zuͤgehoͤren
    1416 SchlettstStR. 117
  • ob ain armer man auf den grünten in abnemen kämb und den grunt nimmer vermöcht und sagt dem richter auf
    1450 NÖsterr./ÖW. VII 401
  • van allen den huusen, boomen ..., evenverre dat zy desen sterfhuuse toebehoorende ende den principalen gronde niet sculdich en zyn te volghen ..., so trect de ... houderigghe an hare d'een heelftsceede
    1456 CoutGand I 651
  • das pfant schiken dem herrn, dem der grunt dient
    1480 NÖsterr./ÖW. VII 91
  • wer das [Verbot des Verkaufens eines Gutes] überfüer, der ist billich von dem gelt und von den gründen geschaiden
    1481 Passau/GrW. VI 130
  • die von N. gent den grunt, do der galgen uf stet
    1494 Unterelsass/GrW. V 512
  • panden ... aen den gront 
    15. Jh. Fruin,Dordrecht I 224
  • so ainer auf deß andern grunt an sein willen wildgail [wilde Schößlinge?] slecht
    15. Jh. ÖW. VI 410
  • welicher meim herrn sein erb oder sein behaust purkrecht, ödrecht oder ander grunt an dem rechtn dinsttag nicht verdient
    15. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 467
  • die grünt, ecker, wisen und erb, so zu dem gesloß zu Bruckh auf der Muer gehören
    15. Jh. VeröfflSteierm. 25 S. 33
  • perkwerch ... soll ein pergrichter ... verleihen ..., es sey der grund, wem er will, geistlich oder weltlich, und der, dem der grund ist, der soll das vierzigst theil haben oder nemen
    15. Jh. ZeiringBO. Art. 1
  • daz kainer neu rain noch march machen, auch die grünt für sich selbs nit tailen ... sol
    1512 NÖsterr./ÖW. VII 892
  • von den grünten, als weingerten und ägker, auf- und abfaren mit dem dienst
    1512 NÖsterr./ÖW. VIII 330
  • wan ein hauswirt ein heysel paut auf seinem aygen grunt 
    1515 BeitrSteirG. 13 (1876) 17
  • w swojem gruncie dziedzicznem ["fundus haereditarius"]
    1519 CJPol. I 3 473
  • wann ... die geistlichen ... von den weltlichen einige gründt, rendt, gült und güter an sich erkauffen oder in anderer gestalt an sich bringen
    1524 CAustr. I 7
  • durch einantwortung der gerechtigkhait, das ist wann ainer den anderen auf den grund füert
    1528 ZeigerLRb. 263
  • wann ainer ain erb ist aines grunds, der seinem grund gedient hat
    1528 ZeigerLRb. 279
  • upgedragen, vorlovet und afgetreden allenthalven an grunden, segel und breven, klenodien und alle des klosters ingedomte
    1530 PommMbl. 15 (1901) 4
  • so yemants in bezalung sumich were, so mach der meyer den gront antasten
    1537 LuxembW. 366
  • howet einer up des andern grunde ein schedebom
    1538 Rügen/PommJb. 7 (1906) 6
  • handt an den grundt schlagen und dem grundthern ... seine zinsz dar us machen
    1542 LuxembW. 681
  • soll er auf solch haus oder grund angesetzt werden, dasselbe nützen und brauchen
    1553 FerdBO. Art. 137
  • dat solchs in kunftigen tyden nicht der stadt an irem grunde tho nachdeile gereichen mach
    1554 RigaErbb. 331
  • fische in kasten und heldern gehören zu museteil, die aber in teichen volgen dem grunde 
    1561 Rotschitz 167
  • wo einer under unsern ... camerräthen auf seinen aygenen gründen ... perkwerk hette
    1572 Schlesien/Schmoller,Forsch. XIII 1 S. 448
  • wan ein stroem, welcher durch zwey gründe gehet, dem einen zuwirft und dem andern abnimt
    1583 HadelnLR.(Pufendorf) 23
  • da ... jemands nothturft erforderen solte, ... schweineställe ... oder secreten auf eygen seinen grunde anzurichten, der solle von seines nachbahren grunde drey fuss ... abzuweichen schuldig seyn
    1592 MünsterPolO. 30
  • die stadt soll ... auf einen bürger und grundt, davon er seinen schuldigen grundtzins nicht ableget ..., ein unterpfandt haben
    1599 DirschauWillk. 52
  • so [beim Auswürfeln] vel uns de grundt tho und schollen den nabers darvor geven jder jar 8 sk. densk
    16. Jh. GartenRJacobsf. 20
  • vernehmung der ... parthey, welcher der grund angesprochen wird
    1679 TractIurIncorp. IV 20
  • jedermänniglich, so räume, aecker und wiesen oder andre gründe eigenthümlich oder im besitz hat
    1686 Schwarzburg/Wagner,CJMet. 1423
  • das wasserleitungsrecht, da der besitzer des einten guts das recht hat, das wasser durch eines andern grund auf seinen grund zu leiten
    1709 Mutach 47
  • wenn ein angesessener unterthan wüsten grund uhrbar machet [hat er] 3 freyjahre zu geniessen
    1755 Westfalen/Rabe,PreußG. I 2 S. 400
  • ob ein solches haus mit denen zu einem bauerngut erforderlichen gründen versehen
    1758 Chorinsky,Mat. VI 4
  • welches erworben erb genant ist, ... erbe, daß jemandt mit seiner arbeit ... uff einen neuen grundt, der ihm gegönnet ... were, erarbeitet und gebauwet hette
    oJ. SaarbrückenLR. I 9
--
auf dem Grund an Ort und Stelle
  • als das mit recht erkant vnd ein kuntschafft auf den grunt geben ward vnd als ich auf dem grunt recht gesessen pin, da stelten baid taill fur mich in recht zwelf ... geleutman
    1469 Indersdorf I 394 (nr. 983)
  • sollen die holzbschauer mit sambt dem salzmair auf dem grundt der holzbschau, und nit in der tafern, mit dem paurn darumb teidingen
    1509 Reichenhall/Lori,BairBergr. 134
B I 2 im Gegensatz zu den darauf stehenden Bauten, Pflanzen, Bäumen und so weiter
  • (haben dem gotzhaus) geben und geaygent den grunt, da ez stat, und darzuͤ des waldes mit dem grunt 
    1241 MBoica XI 289
  • sol aber diu mure des sin, des der grunt ist
    1291 SchaffhRbf. 51
  • machen üch und üwer nakomen fri von ... den zinsen von üwern hüsern und hofstetten, den ir jerlich süllent geben von des riches grunde 
    1300 BernStR. I 3
  • ir hous ... ze W., ..., des wir rechter grunt herre sein, vnd der grunt vnser gotshous aigenleichen angehört
    1303 WienStRb. 136
  • daz J. ... daz holz in ... ze koͧffen hant gegeben mit grunde und mit allem dem, so derzů gehoͤrt
    1309 ZürichUB. VIII 253
  • das selb pfunt pfennig geltes ... gat ab dem hus und dem grund desselben huses
    1343 Colmar/Beer,Erbleihe 82
  • wente de weyde unde dee grůnt behorich hevet ghewesen unde is der ghemeynen stad van Dortmunde
    1347 Dyckerhoff,GrundeigentDortm. 63
  • so die stiftung abging von feur oder von andern sachen, so das der grunt ler bestünd und ungezimert
    1350 WienStRb. Art. 125 (S. 118)
  • 16 bunren moers metten gronde 
    1356 ChartPierreGand II 68
  • das holcz mit des holczes grunt 
    vor 1368 IglauOberhof 169
  • duos laneos silvarum ... cum fundo et area et rubetis in vulgari chrastyni et cum grunth iure theotunico ... vendidi
    1378 BudweisUB. 149
  • ain herr von Tyrol hat ze lehen von ainem byschoff ... ze Chur ... den grund der vesty von Tyrol
    1400 ZFerd.3 43 (1899) 185
  • meins genedigen herren von Pettaw pymerkh, weldt und grundt, die in zugehoren und mit allem wildpan, herlichkeyten und rechten
    1438 BeitrSteirG. 16 (1879) 15
  • unse besseronge eyns huyss ..., davon der grunt algereidtz demselven goitzhuisse zogehoirte
    1448 SPantaleonUrb. 309
  • grunt vnd gerewt des holcz, genant der Schaͤchen
    1472 Indersdorf II 4 (nr. 1007)
  • weisen den grund irer weingart, ..., dem cloester zu, die stoeck aber und besserung der wingart den hoeberen oder lehenleuten zu
    1561 RhW. I 1 S. 142
  • soll man kains wëgs grundzins, daz gult haist, auf heusser oder behaussung sunder ... auf grund geschriben werden, wann die heusser sind wandlpär
    1565 RaurisLR. 217
  • wan ein leibzuchter abfellt und derselbig einige blum uf eingehabtem erbe hinderließe, und die klocken uber gemelt leibzuchtigs todt angiengen, und der wagen mit solcher blumen geladen were und zum halben theil uber die fuhr gefuert, soll derselbig still stahn und das hinderteil dem grunde und das forderteil der blumen zuteilen und fallen
    1592 Mosel/GrW. II 308
  • wann das erbe durch brand oder andern zufall zu nichte würde, so mag er [der Gläubiger] sich an dem grund erholen
    DanzigWillk. 1597 II 2 § 7
  • so ... einer derlei gepeu ... auf frembden grund fürgenomben hette ..., ob ... gleich ... solch gepeu den grund nachvolgt
    1599 NÖLREntw. V 169 § 1
  • mögen sich [die Zinsherren eines abgebrannten Hauses] an nichts den an der hoffestadt erholen oder an dem grunde, darauf der ziensz ist vorschrieben
    16. Jh. BreslStR. 99
  • mit grund, weidgang und allem, was darauf wachsst
    1748 ZürichOffn. I 193
  • dass nach hiesigem landbrauch sowohl steinerne oder gemauerte häuser als nicht weniger die waldungen (den grund ausgeschieden) mit zur fahrnuss oder fahrenden haabe gezogen würde
    1759 Breidenbach 141
  • grund zieht das gebäude nach sich
    oJ. Graf u.Dietherr 103
B I 3 mit verstärkendem Adjektiv: liegender Grund im Gegensatz zum Haus oder zur Fahrhabe
vgl. Standeigen
  • unse medeborghere, ..., betymmert und betůnet mit lygghenden grůnden 
    1421 BremUB. V 192
  • bergkwergke werden gerechent vor ligende unbewegliche grunde 
    15. Jh. FreibergBR. 293 Anm.
  • nemen mach vorsetten ... eghene ligghende gronde, de he mit synen wyve heft ghenomen
    15. Jh. Hach,LübR. 381
  • nichts von des closters ligenden grunden erblichen adder widderkeuflichen gerechtigkeit vorseczen, vorpfenden, vorkauffen
    1537 RodeUB. 380
  • 1538 Lünig,CJFeud. II 341
  • erve, acker, holt, wesen, weiden, wes des si an liggenden grunden 
    1538 Rügen/PommJb. 7 (1906) 7
  • uber 100 000 gulden werd ... an liegenden gründen beide hern betrogen wurden sein
    1578 Nostitz,Haushaltb. 154
  • auch mügen die vormünder den unmündigen häuser, hoefe, acker und liegende gründe nicht verkaufen
    1583 HadelnLR.(Pufendorf) 37
  • 1594 Ödenburg/MHungJurHist. V 2 S. 66
  • auch oͤfters fahrnuß viel ein mehreres als die liegende gründe austragen
    1627 BöhmLO. O 6
  • es soll keiner dem anderen liegende gründe auftragen
    17. Jh. RigaStR. 242
  • ihre allhier habende liegende gründe veräuszern
    1710 RevalStR. II 380
-- im Gegensatz zu stehender Grund als Haus 
  • das eyn ydermann von ekkern, wesen und allen erbguttirn, legende und stehende grunde, varende und unvarende, gleich der berettschaft gesamptlich verschossen sall
    1491 Kamenz/KamenzUB. 125
  • stehende, liegende (und) eigene gründe mag man niemandt ... vorgeben
    16. Jh. BreslStR. 97
B II
Gemeindegebiet, Dorfgemarkung
  • enntgegen (sey) jnen ... auf deren von O. grundt ze treiben ... vnuerwert
    1552 Indersdorf II 287 (nr. 1971)
  • dieselbe leithen hinauf und hinüber zu einer thannen bei Preitenacher grund; über den weg am Schildberg ist auch ein seilen und ferrer an das gehag, so Praitenacher und Haybacher gründ von ainander scheidet
    1642 Strnadt,Grenzbeschr. 646
  • was im grundt verkauft wirdt, davon scheint mym ehrw. herrn den zehenden pfenningh; und so auch etwas im grundt mit marcken oder mit fohren etwas vermacht wird, erkendt der scheffen mym ehrw. herrn neun gross vor ein boesz
    1669 LuxembW. 278 [oder zu Grund (A IV 2)?]
  • wiset das gericht daselbst den grund des stiftes zu Aschaffenburg, einen schultheiszen zu setzen und zu entsetzen
    oJ. GrW. VI 92
B III Herrschaftsbereich, insbesondere grundherrliches Gebiet (sehr oft Plural!)
  • soll der herr von Salzburg ... uns ... vergunnen ... der salzfur ... an dem stadl, der auf seiner gnaden und seins gotshauß gründten stehet, durch seiner gnaden landt, gründt und mit seinen leuthen und ihren gewöhnlichen lohn
    1449 Lori,BairBergr. 35
  • ob ainer gefangen wurd, der des tods nicht phlichtig wär, ..., der ist zu straffn auf meins herrn grunten 
    1489 NÖsterr./ÖW. VIII 180
  • als weit die grund der herschaft und phar zu R. wert
    1495 ÖW. XII 220
  • gebent den ... gotzhaus jarligh zu erkandtnus des grundts jeckliche jouche 1 1/2 haller
    1497 Hochwald/GrW. II 296
  • eines stainbruchs halben, darinnen sye bey den hundert fueder stain auf ihr der von dem heil. creuz grunden ihren befelch nach hätte brechen lassen
    1499 MBoica XV 224
  • wollt man ainen ... die oren abschneiden, das sol auf Tiernstainern grünten geschehen und nicht auf meins herren von Saltzburgk grünten 
    15. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 978
  • seinen ... herren ... an irrer gnaden gründen, gullten, auch aller obrigkhait ... vnentgollten
    1533 Indersdorf II 278 (nr. 1935)
  • ainen beclagen ..., der erib hiet auf des herrn grunt 
    1573 NÖsterr./ÖW. VII 842
  • lass sie auch auf der stadt gründe nicht bauen, sondern des abbts, der grundherr ist
    1588 Znaim/ZMährSchles. 8 (1904) 143
  • daß die bergstadt Tarnowitz ... auf besonders von den inhabern der gründe A.-T., S. und B. um gewiße darlage erblich erkauftem grund und boden neu fundirt ... worden
    1599 Wagner,CJMet. 1311
  • die wändl, die si hat in dem markt oder im gei auf ieren grünten 
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 34
  • wie weit und lang die grunt sein des wierdigen gottshaus und der herrn zu v.
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 719
  • (der scheffen) weisen ihme zu fondt und pfroent und weisen ihme zu grundt, wiesen und veldt, hecken und treusch
    1606 LuxembW. 124
  • bey den obrigkeiten, darunter solche grund und gülten liegen
    ÖstExekO.1655 S. 302
  • sollt man ihm [den Dieb] antworten nur mit alß vill daß er damit überwunten sei, das übrig soll dan bleiben auf dem grunt 
    1666 NÖsterr./ÖW. VII 644
  • daß die unterthanen bey der herrschaft, wo sie den grund ankleben und unterthänig seyn, die roboten verrichten
    1680 Böhmen/Grünberg,Bauernbefr. II 9
  • die von dem grund zu versorgen seyende arme
    1740 CAustr. IV 1130
  • weisen die scheffen dem grundherrn alle grundbussen zue, und welcher hoffmann im grund eine buss verwürkt, derselb ist dem junckern 10 creutzer ... zu erlegen schuldig
    oJ. Obermosel/Wigand,Denkw. 202
-- Jagdgebiet
  • das ... ime on seinen willen und erlauben sonst niemant auf sein gründ nichts fahen soll
    1528 ZeigerLRb. 237
B IV Formeln (ausgenommen zu Grund (B I 3))

B IV 1 Grund und Boden 

B IV 1 a bei der Aufzählung von Herrschaftszubehör
  • unser dorf von S. ... mit grund, mit boden, mit lúten, mit guͤtern, mit höltzern, mit welden, mit matten, mit weiden
    um 1412 (Fälschung auf 1267) FRBern. II 693
  • unser holz und holzmarich mit grunt und ... boten und mit aller weich und berait von marich ze marich
    1416 Dachau/Rockinger
  • vnser gůt ... mit allen ... nutzen zu veld vnd ze dorff, grunt vnd podem, holtz, waid, wasser
    1426 Indersdorf I 214 (nr. 558)
  • daselbs hin gehört grunt und poden, holz und waid, albm und ästen zu unserm gen. h. von Salczburg
    1494 ÖW. I 284
  • mit grundt und boden, wildpant, jägereien, aller oberkeit und gerechtigkeit
    1507 Bruchsal 905
  • dasz ... ihrer ehrw. ... als grondtherrn wippfel und gestrunck, grün und dhörre, grondt und boden aygenthumblicher weys ... gebühre
    1583 LuxembW. 489
  • grunt und poden, dorfgricht, gerechtigkeit gehört alles gehn S.
    1641 ÖW. IX 567
  • ober- und grundherren zu W. uber dorf und gemarkgericht, uber walt, wasser und waid, uber grund und boden, uber stock und stein
    1706 Pfalz/GrW. V 591
B IV 1 b bäuerlicher, städtischer und grundherrlicher Besitz
  • da die chlag grunt und podem beruert, darumb sol man rechten in der grafschaft, do daz guot inn leit
    1347 MünchenStR.(Auer) 22
  • erb und aigen ... von grunt un von poden
    14. Jh. RegensbStat. 40
  • wer ... sach, das wir ... icht stöss hietn ..., das nicht erb und aigen, grunt und poden antref, darumb so sollens für unsern haubtman komen
    1416 BairFreibf. 60
  • ettlich zymer, doselbs hawslich zesitzen vnd zeprauchen auf des ... g[otzhaus] aigen grunt vnd podem
    1450 Indersdorf I 318 (nr. 785)
  • wo wir als ein rechter kunig zu Behmen ... auf irkainen slesischen fursten ..., in welcherlai sache das wer, auch grundt oder podem betreffend, ... zu sprechen hetten, das ... sol bescheen vor den fursten des landis
    1498 SchlesLehnsUrk. I 50
  • hant sy es kouft mit grund und boden, so wit als der kreyss der herschaft B. begriffen hat
    2. Hälfte 15. Jh. Büron 106
  • das ir alles das zu richten habt, das fur euch kumbt ..., es sei umb grunt und poden, umb mark und rain
    15. Jh. ÖW. VI 509
  • wiewol er den gebrauch des wassers, auch wie grund und bodem sein were, antzoge
    1509/16 GörlitzRatsAnn. I/II 200
  • ein yder burger oder bauer ... sol macht haben, uff seinem grunt u. boden das wilbrecht zu fahen
    1525 ZGO.2 16 (1901) 415
  • der ... mit haus und hof angesessen ist und aigen gründt und boden hat
    1532 Salzburg/SalzbBergO.(Lori) 229
  • auff ... iren ... grunden und boden neu höf oder guetter ... pawen
    1544 AdelsheimStR. 642
  • dieselben [Bauernsöhne, die Bergarbeit leisten] seyn ausserhalb ihrer vätter ... grund und bodem unsern bergrichter ... unterworfen
    1553 FerdBO. Art. 149
  • weme sie grund und bodden auch den eigenthumb erkennen? ist eingebracht: grund und bodden dem hause Peine, aber den eigenthumb den rechten erben
    1579 Niedersachsen/GrW. III 255
  • erkennen sey unseren gned. herren von Isenburgh ... vor iren leib- und landtherren; ... item einen gewaltigen herren uber grundt und boden
    1579 Westerwald/GrW. III 746
  • wan jemand bauen wil, der soll auf seinem grunde und bodem bleiben
    1586 LübStR. III 12 § 3
  • die grundobrigkhait ... erstrekht sich (so) weit, das derselb grundherr in allen civilsachen, so sich auf seinen grund und poden zuegetragen, zu richten hat
    1599 NÖLREntw. I 1 § 5
  • kein appellatz zulassen, es sye dan umb eigenthumb ..., grund und boden oder bussen zu thun
    1616 WaadtStat. 472
  • wer im stattrechten jemandt klagen will / es sey umb gründ oder böden vill
    1617 Klagenfurter Stadtrecht/ArchKärnten 22 (1927) 16 (V. 13-14)
  • von dero auf des Konigsforsts grunt und bodem mit einhelliger bewilligung der erbheren gelegten und gemachten mullendeichs und clausen
    1624 SPantaleonUrb. 513
  • wann ein herr auf seinem grund und boden einem andern ein dorf ... unter einem gewissen zinz ... zu gebrauchen befreyen wolte
    1627 BöhmLO. M 25
  • die so e.f.g. aber mit grund und podem underworfen und zugehörig sein
    1642 Strnadt,Grenzbeschr. 659
  • wie wolen er ... vileicht grund und boden darzu [zu einem Kloster] geschenckt
    1659 FreibDiözArch.2 1 (1900) 134
  • das B. S. und seine erben das capital auf grundt und bodem behalten
    1659 GlatzGQ. III 201
  • dieselbe (mißthätige personen) heraußer [aus dem Freihof] uf zentbaren grund und boden ohne verzug lifern
    1663 WürzbZ. I 1 S. 470
  • es ist einem jeden auf seinem grund und boden und eigenthumb nach schätzen ... zu suchen zugelassen
    1679 TractIurIncorp. XII 1
  • wer die güter nicht recht in baw lecht, verbricht das erste jahr die schaar, das zweite jahr grund und boden
    1680 Untermosel/GrW. II 452
  • desstwegen ihme sein behaussung abgebrochen, grund und poden aber ex officio verkhauft worden
    1709 BeitrSteirG. 17 (1880) 22
  • schatzschilling auf grund und booden ... gelegt
    1750 SchwyzLB. 118
B IV 1 c
insbesondere zu Grund (B I 2) 
  • das er ein mül ... hab, der gründt und podn unser sey
    1438 VerhNdBayern 39 (1903) 30
  • nach dem ... och grund und boden der obgen. hölzer sin wäry
    1466 SGallenOffn. II 113
  • von dem bodem unde grunde des teiches alle jar jerlichen eyn swertschock ... reichen
    1476 FreibergUB. I 390
  • demnach ... wir aigne zymer ... heten in der hofm[arch] A. auff ... G.V. zu A. grunt vnd podem sten
    1501 Indersdorf II 223 (nr. 1727)
  • ehe dann die fruchte, so uf eurem grundt und bodem, ... vom acker abgemeget
    1539 BrandenbSchSt. III 4
  • das die frücht und nuss denen sollindt gehören, uff deren grund und boden der boum stand
    1560 GlarusLB. II 8
  • nemen 12 siner negesten ... frunde unde beschweren de thofloth unde water-loep, dam unde damstede unde des dammes grundt unde boddem
    1593 JütLow.3 I 57 § 3
  • wyl die fruchtböum und schüren, so uff muren erbuwen, dem grund und boden unbeweglicher wys anhängig
    1604 JaunLR. 36
B IV 2 Grund und Eigen(schaft, -tum) 
  • wand wir wellen ûch ufen des riches grunt und eigen [lateinisch: in fundo et allodio imperii] frilich ... lassen sitzen
    1300 BernStR. I 4
  • rechter herr sein der aygenschaft und dez grundes 
    1360 Kurz,Rud. 350
  • das holz und purchstal, di grund und aigen ... han ich verchauft
    1367 SPöltenUB. I 691
  • daß sie ihre vorstette daselbst zu N. ... weitern und vesten mögen uff des reichs grund und eigen
    1368 Nordhausen/Haltaus 756
  • dy eygintschaft und grund der ... herrin ist
    1374 DOrdHessenUB. III 127
  • weisen auch, dass die muhle zu Rheidt hange von grund und aigenthumb vorgeschr. herrn
    1507 KlArchRhProv. I 137
  • in ... eins ... apts ... aigenthomp und grund gelegen
    1539 LuxembW. 282
  • wann ... ains burgers ... guet mit dem grundt und aigenthumb in ains edlmans gwallt khumbt
    1553 BairFreibf. 243
  • gesessen zu ainem pantäding, hie zu hörn ... der herrschaft, auch des grunds und aigens (gerechtigkeit)
    1613 NÖsterr./ÖW. VIII 474
B IV 3 Grund und Erbe 
  • wiesen die scheffen einem ehrw. h. abt zu bann und man, grund und erbe, naeß und trucken
    1541 Luxemburg/GrW. II 250
  • sintemale de sachen koipshandel und erve und grunde ahnlangen
    1568 HolstVierstUrt. 408
  • wer seine erb und gründe will verkaufen, der soll die drey sontage nach einander fürm kirchspiel veil bieten
    1583 HadelnLR.(Pufendorf) 19
  • ob sach wehre, dasz das dorf H. vergencklich und das erb und grundt, darauf die ermelte zins fallen, nicht ... gebawet würden
    1602 LuxembW. 313
  • grundt und erb, so inwendig obgenanter grundtherligkeit gelegen
    1606 Mosel/GrW. II 293
  • so lang daß graß nit abgemeht ist, so folget es dem erbe und grund 
    oJ. SaarbrückenLR. 959
B IV 4 Grund und Gut 
  • auf allen iren grünten und güeteren, di in aigen oder in ander weise dem brobst und dem convent angehörn
    1365 SPöltenUB. I 617
  • ainer, dem ain guet oder grund versezt ist
    1528 ZeigerLRb. 253
  • welcher ... an s. Geörgen abent nit zuepaut hat, der soll hiennach auf seinem grunt und guet anewanten und umbkern
    1546 Tirol/ÖW. III 220
  • was sich ... frävel ... in denselben hofmarchen zwischen jrer inwonenden personen und andern ... auf den gründten und guetern, darzue gehörig, begeben
    1553 BairFreibf. 229
  • frembde gründt oder güetter pfandtsweiß oder im bestandt gehabt
    1555 Walther,Trakt.(Ri.) 61
  • auf frembden grunden und gütern soll niemand ... nach schetzen graben
    NürnbRef. 1564 XXV 1
  • auf der herrn und landleut grunten und güeter
    1580 AktGegenref. 58
  • wer auf unser grund und güeter icht vermaint, erb ... ze haben
    17. Jh. ÖW. I 5
  • 1727 Hoheneck I 229
  • die güter und gründ, welche einem andern grund oder gut ... zu dienen verpflichtet sind
    1728 Leu,EidgR. II 30
B IV 5
vereinzelte formelhafte Wendungen
  • dieselben holczer mit grunt und wurtzen in nucz und gewer inne haben
    1366 KlosterneubStiftUB. I 419
  • he unde zyne nakomelinge in den ... lene scolet uns gheven to ewyghen tyden van der grund und rume ene halve Bremer mark ewigher yarliken renthe
    1398 BremUB. IV 273
  • syn [des Diebs] hovetgut sii des koninges, behalven eerde unde grunde, wente de mach men eyneme borger ... nicht nemen
    um 1400 SchleswStR. 33
  • in welchem gronth und bezirck ... wisen die angemaste scheffen ... einen erwirdigen hern apt ... vor einen ... gronthern
    1535 LuxembW. 45
  • so einer inwoener ... den grundt und herlicheit an andre orte dan zu G. vor scheffen und gericht dragen und pringen wurde
    1539 LuxembW. 285
  • die von G., als nemelich die scheffen und gericht des orts, haben uber C.'er grundt und vogt die zu erkennen
    1539 LuxembW. 285
  • wiesen auch angemasten scheffen ... die hern von P. des bans, grondts und dorffs zu K. vor einen voigt und schirmhern
    1542 LuxembW. 398
  • riecht zu begahen und grundt und hocheit zu wiesen
    1542 LuxembW. 524
  • wasser durch eines andern grund und gerechtigkeit führen
    1553 FerdBO. Art. 186
  • der kirchen zu P. gründ vnd äckher etwo liederlich vnd vnordenlich hingelassen
    1553 Indersdorf II 287 (nr. 1973)
  • wievil ewiggelts aus diesem stuck oder grundt verschriben sey
    1571 MünchenStR.(Auer) 230
  • als weit ... als unsers ... herrn march und grunte geent
    1582 NÖsterr./ÖW. VIII 660
  • also verre als er uff unsers herrn apts herlicheit, erdt und grundt ist
    1589 LuxembW. 239
  • das wasser auf unserem [der Stadt Bern] und des riches grund und allmend hinleiten
    1594 Geiser,BernWass. II 94
  • so weit sich des rahts grundt und jurisdiction erstrecket
    16. Jh. Stieda-Mettig 500 (nr. 98, 32)
  • daß das wasser, so zur gemelten mühlen lauffet, über oftgen. herren grundt und herrlichkeit seinen lauf hat
    1693 LuxembW. 9
  • Mosel/GrW. II 293
B V Formeln mit liegender Grund 

B V 1 allgemein
  • die underthanen ... sollen ihr ligende grünt und güeter ohn vorwissen ihrer gruntherrn nit verpfenden
    1573 NÖLTfl. II 14 § 9
B V 2 im Gegensatz zu 1Haus oder dessen Synonymen

B V 2 a zu 1Haus 
  • we eyn panth holth, is yth lygende grunt ofte hus
    1279 RigaStR. 29
  • so iemandt, der alhier nicht gesessen, ein hauß oder ander liegende grundt ... an sich bringet
    1599 DirschauWillk. 33
  • contracten ..., wodurch ... häuser oder liegende gründe mit einiger ... verbindlichkeit sollen afficiret werden
    1698 CCHolsat. I 121
  • wann ein Frantzose von einem Teutschen ein haus oder liegenden grund kauffet
    1719 CCPrut. II 412
B V 2 b zu 1Erbe (III 2) (ohne Zusatz)
  • erblichen czins noch tode noch erbe adir legende grunt vorgeben noch vorkaufen
    1384 CDPruss. V 30
  • hat ... der tode leginde grunt unde erbe gelossen unde varnde habe ..., das gehort synen nehisten erben
    um 1400 MagdebFr. 138
  • wer unser meteborger ist, der sal in keyner andern stat ... erbe noch legende gronde do haben
    15. Jh. DanzigWillk.(Simson) 33
  • de sik underwyndet gudes erve liggende grunde edder ander gud ..., dat der stat edder heirscop to horet, ..., dat schal men claghen vor gherichte
    15. Jh. Hach,LübR. 395
  • mit anerstorbenen guttren als ligenden grunden, erbe und eigen mag sie (die mutter) nicht thun und lassen
    1546 Wasserschleben,SuccO. 138
  • arffgut unde liggende gründe sint 55 scheppellandt
    1559 DithmUB. 221 [hierher?]
B V 2 c insbesondere zu (auf)stehendes Erbe 
  • eyn fruntlich entscheid ... gemachit ist ... umbe allis gut, erbe stende, leginden grund unde alle varnde habe
    1405 PosenStB. I 57
  • 20 mark ... uff alle seyme erbe unde gutte ..., is sey legende grunt adir stende erbe, wagelich adir unwegelich, varnde adir unvarnde
    1413 PosenStB. I 88
  • yk ... vorlate ... myneme zone ... stande erve unde lygkende grunde unde acker
    1428 GarzStB. 56
  • eyn testament ..., dar inne he sinen negesten eruen geuen heft de vpstande erue vnde liggende grunde 
    1469 OberhLüb. 129
  • unbehindert volgen laten alle ere liggende grunde unde stande erve
    1488 HanseRez.3 II 295
  • nymand sal uf steende erbe unde legende grunde in andern freyheiten ... vorpfenden
    15. Jh. DanzigWillk.(Simson) 34
  • H. is ingeweldigt ... in alle gudere, beweglich und unbeweglich, A.B. van wegen synen eliken vrowen tobehorend, dat sy an liggenden grunden, standen arven, wickbolden, renten
    1529 LübOStB. 375
  • wann man aufstehende erben und liegende gründe verschreiben lässet
    1599 RevalStR. I 344
B V 2 d zu sonstigem
  • angestorven van orer ... suster stande eygen und liggende grunde 
    1462 MagdebSchSpr.(Friese) 170
  • waz ... stant eigens adir leginder grunde anirstorbin
    15. Jh. LSchrP. 240
  • wurden aver solcke kinder umb liggende grunde oder upstahendt getimmer und bawte in der gute sick nicht vorgeliken können
    nach 1517 Pufendorf IV app. 41
  • stande stocke oder liggende grunde vorkopen
    1560 BrandenbSchSt. I 362
C übertragen

C I Grundlage
  • zu underreden aller uwer sachen ..., die uff einen grunt zu setzen, der bestentlich sy
    1458 FRAustr. II 301
  • die fürsten und die herren, / dorzu der richstet bund, / sie tůnt sich zůsamen keren / so gar uf festen grund 
    1495 HistVolksl.(Lilienc.) II 370
  • dwil dan der eidt, deßglichen brief und sigel, gelüpt und trüw, nit der minst grundt und pfulment sindt, daruff dann der gloub ... von menglichem ... gesetzt wirt
    1539 BaselRQ. I 1 S. 343
  • denn die personen haben jren grundt und befreyunge [vom Zeugeneid] aus den beschriebenen rechten, darumb werden sie der beweisunge billichen verschonet
    1561 Rotschitz 47
  • gewisse untergerichtsordnungen machen und dabey zwar jedesmahl die landesordnungen zum grunde setzen
    1714 CCMagdeb. Cont. 120
  • so wird das anschlagsquantum bey der schadensausrechnung zum grunde gelegt
    1763 Rabe,PreußG. I 1 S. 587
C II
Begründung
  • nach der gwere [sie betraf der erste Spruch] sprechen wir scheppen zu Magdeburg uf den grund der sachen nach clagen und antwerten vor recht
    1459 SchweidnitzRdm. 222
  • doch eher ich vorgen. H. myner schulde vorczele, so setcze ich eyn korcze vorrede, den grunt myner gerechtikeyt
    1460 Bocksdorf,GForm. 422
  • wurden ... erwisen, das ihre vordrung nit grundts hett, sunder ain nullitet was
    1501 Indersdorf II 222 (nr. 1721)
  • in solcher uberfarung niemants mit rechtmessigem, vortreglichem grundt seine verlassung und hinlessigkeyt entschuldigen mag
    1532 CCC. Art. 1
  • sollen hinfüran all urtel und recht mit clag, antwurt, red, widerred und allem, darauf der grundt desselben rechten steet, ... durch den ... gerichtschreiber aufgezaichent ... werden
    1532 Salzburg/SalzbBergO.(Lori) 233
  • ob wol einer mit beweisung klaget, mag er dennoch seiner klage nicht viel grundes haben und der beweisunge fellig werden
    1561 Rotschitz 29
  • der eym scheffen wortt spricht, die ihm zu nah, und seyn im grundt nicht also, der vermacht dreiszig grosz
    1578 LuxembW. 443
  • den augenschein genomen und gehalten und im grund der warheit sovil befunden, weilen ...
    1581 Strnadt,Grenzbeschr. 751
  • daß einige klage mit grund und bestand uber euch versichret würde
    1640 CDSiles. 27 S. 270
  • wer sich derselben (weeg) wider daß gepott gebraucht, und daß solches mit grund der wahrheit über denselben erfahren wiert, der ist verfallen 72 ₰
    1662 ÖW. VI 174
  • ob die landsrecht nit aigentlich als noth wär und nit ganzer grund sein nach land und leit notturft
    1714 ÖW. XII 276
  • den grund oder ungrund ... der ... denunciationen ... untersuchen
    1763 Rabe,PreußG. I 2 S. 602
C III Beweis-, Entscheidungsgrund
  • in solcher bewisung habin wir endelichs grundes nicht erfunden
    1480 MittOsterland 12 (1891) 249
  • nun sagt eur urtail dester leuter, das man den rechten grund hie verstee
    15. Jh. Keller,Fastnsp. I 306
  • das man mit genugsamem grundt beweyssen und darthun mocht, das es erkaufft ... worden were
    1525 ZGO.2 16 (1901) 415
  • auf was grund ein jedes urtel gesprochen sey
    1553 FerdBO. Art. 167
  • das erkenntniss der guten männer soll mit gründen abgefasst ... werden
    1766 PreußAssekuranz- u. HavereiO. § 270
C IV Berechtigung
  • das er clage und antwort und privilegien, domit beyde teyle seinen grundt befesten wollet, schrieftlichen vorczeychent nemen solt
    1509/16 GörlitzRatsAnn. I/II 9
  • damit der richter und partey daraus seinen grunt und gerechtigkeit vernemen und allenthalben darauf, was recht ist, gescheen möge
    1541 CoutLuxemb. Suppl. II 247
  • damit ... männiglich, ..., dieser sachen grund und wahrheit vernehmen möge
    1568 MansfeldBergb.I b 133
  • das eimen nit gezimme, jemandt von seinen freyhaiten ..., so ... auss rechtmessigem grundt an eimen khommen, ... ohne recht dar von zu bringen
    1568 Schauberg,Z. 2 (1847) 136
C V Ursache
  • so dan hofmeister und räth ... grundt des handels erlernet, soll die billigkeit darin ... geschafft werden
    1525 AmbergKzlO. 34
  • so ainer ain erbschaft uberantworten soll, wierdet im abgezogen ..., was er des gestorbnen glaubingern auf gueten grund ... bezallt hat
    1528 ZeigerLRb. 417
  • das der kleger schwere, das er aus gutem grunde und aus keinem bösen vorsatze seine klage erhebe
    1561 Rotschitz 28
  • man muss erstlich rechten grunt des handls zum genüegen wol einnemmen und darnach mit reifem bedacht urtln
    1593 AktGegenref.2 I 93
  • aus was grund und ursache er klage
    1604 SolothurnStR. 25
  • da er aber mit grund und fundament appelliret
    1731 VorderöstBO. Art. 21
  • wie denn auch dieses die ursach und grund des denen soldatentestamentis ertheilten privilegii ist
    1747 Rabe,PreußG. I 2 S. 216
  • nach dem eigentl. grunde und endzweck des angezogenen pacti
    1754 Sachsse,MecklUrk. 465
C VI Grundsatz
  • setzen wir zu einem grund, daß ein ieder, der zu seiner vernunft kommen und seines eigen gewalts ist, sein eigen gut zu verwalten und zu brauchen hat
    1618 CJVenatorio-Forest. I 463
D präpositionale Fügungen, auch mit Verben
übertragen

D I zu Grunde 

D I 1 vollständig, ganz
  • aldus hebbe we se ghescheden tho grunde na orer beyder willen
    1303 CalenbergUB. IX 45
  • dy sache sy dan zu grunde gar berichtit und fullenbracht zu eyme gantzen guden eynde
    1375 FritzlarRQ. 445
  • darvore [für einen Verkauf] heft us her W.v.W. ene wederlaghe und ene nůghe dan to grunde unde to ende
    1378 MecklUB. XIX 309
  • daz wir uns mid ... unsem lieben vettern gentzlichen geeynet und zu grunde gerichtit haben umbe allen unwillen
    1386 WolfenbüttelLHArch.
  • darynne he unde wy nu entliken unde gans to grunde sind versoͤnet und vorscheden in desser wise
    1470 OstfriesUB. I 763
  • want alle tingh schel ma hela dayenen, deer byraweth sint, ende in da loegh, deer sa wt commen sint, to gronde weerbringhe
    oJ. FriescheWetten II 184
D I 2 zu Grunde gehen untergehen
  • kein wunder ... dann, wann er zu grunde geht
    1746 Scheyb,Theres. III 214
D II in Grund 

D II 1 vollständig
  • so gewiß dise dein erinnerung im grund und boden ... erlogen ist
    1568 Nasus III 4
  • dat se uns armen lude nicht so gantz und gar in de grunth vorderven
    16. Jh. VeröfflBrem. IV 162
D II 2 in Grund legen zeichnerisch darstellen
  • wäre zwar dieser distrikt durch beederseitige commission ... abgemessen, in grund geleget, bederseits marchsteine zu setzen angetragen und wirklich beigeschaftet worden
    1792 Strnadt,Grenzbeschr. 721
  • DWB. IV 1, 6 Sp. 728
D III mit Grund gründlich
  • dass ein ider amptman alle pfandtguter wol und mit grundt erfaren thu, was sie ertragen
    1578 Nostitz,Haushaltb. 131
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):