Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 2Gülte

2Gülte


I Schuldner, Hafter
  • iudicare ... insectionem frugum et perarationem agrorum et debitoribus, quod vulgo dicitur ... biuangon unde gulten 
    Anfang 12. Jh. (Hs. 16. Jh.) Münchweiler/ZGO.2 15 (1900) 423
  • dises geltes so suln wir und wellen sin ewiger gülte und wer
    1290 WirtUB. IX 396
  • dc J. ir vorgenander lêman willichelich und unbetwungelich min guilte ist worden
    1297 ZürichUB. VII 6
  • noch hat er ix ℔ und viii ß und ist dar umb recht gülte worden
    1318 ZürichStB. I 14
  • (daz gůt) ... dar umb duͥ vorgenanten ... mit uns guͤlt und für uns burgen sint
    1326 FürstenbUB. II 100
  • mage der cleger mit des gerichts poten gahn in des gülten haus und da umb sein geldschuld pfenden suchen u. nemen
    1326 MittBadHistK. 14 (1892) 89
  • die umb daz vorgnant gůt mit sampt dem egnanten Goͤtzen gulten und burgen fur in worden sint
    1357 BadenArgUrk. I 42
  • swer des andern burge ist, das man den gulten oder den burgen oder su bed nöten sol mit dem rehten
    1371 VillingenStR. 46
  • Cunrat Winterberg gült und Ulrich Imholtz mitgült ten(entur) unversch. Stoffel Zippen 1152 lb. hlr. umb 36 fuder wins
    1429 SchrBodensee 44 (1915) 105
  • der frowen zubracht gut ... das sol ira ... wider werden, ... es were dann sach, das die frow gegen jemant gült old bürg worden
    Ende 15. Jh. LuzernStR. 23
  • frawen ..., die geschworen gült wöllen werdten, die sollen desselben schwehren
    15. Jh. (Hs.) BambStR. 74
  • welcher von eim gülten erlangt, dos im gebotten wird, den cläger in sieben nächten zu bezalen
    1550 Argovia 4 (1864/65) 326
  • der lechenman sol zwon hablich burgen geben, die gült und burg syent für zins und missbuw
    16. Jh. AnzSchweizG.2 10 (1906/09) 459
  • SchwäbWB. III 917
II Gläubiger
  • soll der gült der nechst erb sin
    1475 GrW. V 206
  • wenn einer in der mass beklagt wirt, daz er vom kilchgang muss, und vindt er denn trostung, daz ein amman und ein gericht trostung gnug bedunckt, so sol denn der gült dem tröster beiten ein gantz iar
    15. Jh. GrW. IV 358
  • wo ainer dem anderen gichtige schuld schuldig ist, so mag der gült zum schuldner gan und im anforderen
    15. Jh. SGallenOffn. II 424
  • dieselben [Pfänder] verkoufft und verganntet sollen werden, als lang bis der gült siner usstenden schuld ... benügig gemacht ist
    1553 ZürichGB. 69
  • SchweizId. II 289
  • ZRG. 5 (1866) 35
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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