Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Gütigkeit

Gütigkeit


I gütliches Übereinkommen, (schieds-)richterliche Vermittlung
  • was da von ... mit der güetigkait erkant wirt zwischen uns und dem ..., da sol es ... bey beleiben
    1428 BairFreibf. 71
  • kundten ... wir das an baiden tayln nicht vinden, das wir sy in der gütikait uerainten
    1439 Indersdorf I 265 (nr. 658)
  • also haben wir in der gutikait gesprochen und sprechen in kraft des briefs
    1452 Abensberg bei Kelheim/Rockinger
  • sy der zwitrechthalben so zwischen in bederseit seinn in der gütigkhait zuuerainn
    1465 CDPatr. III 417
  • wer von den burgern gütigkeit vnd rechtz verspricht
    Ende 15. Jh. LuzernStR. 76
  • des giengen auch baid barteien mit willkür auf den priarch zu ainer guetigkait, was er darauss machte, das wolten sie treulich halten
    15. Jh. AugsbChr. II 11
  • von ledigung des verkawffers selbschulden vnd pürgen auff des kawffers hindergang in der güttigkeyt oder zu recht vmb verpflicht sollicher ansprach der werschafft
    NürnbRef. 1522 28, 11
  • die richter ... erstlich die gütigkeit an dhand genommen ...; si und sonderlich die frow sölliche gütigkeit keinswegs an dhand nemmen
    1547 HönggMeierg. 44
  • in sachen darin unsers ... herrn ... vogtrichter vermög des vertrags von vogtgerichts wegen in der guetigkeit oder gerichtlich handlet, entschid gibt oder verträg macht
    1588 Oberbayern/GrW. VI 174
  • allso guetlich mit einandren entscheid empfiengend und allso von einandren in der guettigkeit gewisen wurden
    16. Jh. Zürich/GrW. IV 317
II Verhör ohne Folteranwendung
  • befehlen wir allen ... daß sie in den peinlichen fragen ... sicher gehen und der sachen weder zu wenig noch zuviel thun, noch ... sich einiger widerrechtlichen schärff- oder gütigkeit anmassen
    NÖLGO. 1656(CAustr.) 727
III Milde
  • mag er sich aber nit außröden, so kom er an willen, sovill er giedigkeit mag erlangen, dan alle wandel stehen darnach auf genadt
    1625 NÖsterr./ÖW. VIII 733
IV Fürsorgepflicht
  • ob die ursach der enterbung so genuegsam sei, daz die eltern das naturlich gesezt und die vätterlich und mueterlich guetigkhait ubertretten haben mugen
    1528 ZeigerLRb. 381
V Gnade, Huld
  • das wir ain privilegi ... im ... von unser gütigkait gerüchten ze vernewen
    1372 Herrgott,MAustr. I 235
unter Ausschluss der Schreibform(en):