Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Gut/gut

Gut

I
I 1 allgemein
  • bona caduca koat zarisanti, coad, cot 
    oJ. AhdGl. I 60
  • nieman mach verwerken enes anderen mannes gut, of he't under ime hevet, dennoch he sinen lif verwerket
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. II 31 § 3
  • daz nieman sin erbe also mac verkoufen wan durch ehaft not, die wile er ander guot hat
    1260 Königebuch 52
  • losen wir ... daz phant nicht, so sal iz darnach des vorg. byescoppes und sines gotzhuses rechte ledege gudt sin
    1316 HMeißenUB. I 293
  • swelhen ihr gut, eribe oder aygen oder varent gut, swaz chaufmanschaft haizzet, geirret
    1320 RegensbStat. 104
  • wen ein gast stirwet, waz der mit sein guet schafft, daz schol stet weleiben
    um 1330 BrünnRQ. 362
  • wel wir alle jar geseten, es syen burgermeistere, zunftmeistere oder funf gehalter unsers gutes, die sol uns des jares nieman wandeln in deheinen weg
    1331 ColmarStR. I 81
  • vertyget al der ansprake, de se hadden up dat cloister van Cl. ... bede van erfliken gude unde gereden gude 
    1367 ClarenbergUB. 129
  • hebbe se eenghedreghen, dat vere uth dem rade ... scholen untfan alle gut van der stat weghen
    1391 Fock,RügPommG. IV 230
  • daz man von der stette gůt út me úbernomen ... sol uf der trinckstuben
    1400 SchlettstStR. 314
  • off das sie den andern von der gemein konnen gesagen und underwisunge geben, wohin ... unser statt gute komme und wie das gehandelt werde
    1435 MosbachStR. 571
  • zw alle seyme gutte, ys sey varnde, vnwarnde, weglich, wnweglich adir erblich
    1436 PosenAC. I 26
  • ainem mann, daß er leit zwischen den vüer wenten in den panten gottes, so hat er zu schaffen zu gottsheusern und hat seines guets gewalt
    1469 NÖsterr./ÖW. VIII 100
  • die broder sall hebben die twie diel end die suster dat derde deel, beide in repliken gude end in unrepliken gude 
    15. Jh. Richth. 325
  • welcher geschäft oder ordnung seines guetes macht ... und sich nachmallen in ainen orden ... ergibt, das geschäft wierdet creftig, so er glübd ... thuet
    1528 ZeigerLRb. 394
  • hat der rath nach ihren erkaendtnuß zu strafen diejenigen buerger oder buergerinnen, die an der stadt gemeinen guth schaden thun
    1658 GeraStR. 159
--
Res litigiosa
  • welcher ain kriegisch guet wissentlich khauft und nicht durch gefärde des verkhaufers darein gefüert wierdet
    1528 ZeigerLRb. 329
I 2 im Gegensatz zu Leib, Leben
  • alle jene, die gode nicht beteren ne willen mit deme live, dat man sie dar to dvinge mit dem gude 
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 63 § 1
  • dreut ein man dem andern an sin lip oder an sin gut 
    1276 AugsbStR. Art. 66
  • sol das gotzhus von st. Blesi einen val nemmun vor von dem lib und das gotzhus von Witnowe na von dem gute 
    1344 Burckhardt,Hofr. 239
  • daz daz weltlich gerihte get uf zweier hande slihte: von erste daz gerihte ist uf die straf der missetat ... diu ander sache, der ouch phligt daz geriht ... ist umb daz guot von aller slaht varender oder ligender aht
    2. Viertel 14. Jh. Beringen,Schachged. V. 1686ff.
  • de man scal sin lip dar umme vorlesen unde nicht sin gut 
    1353 OsterwieckStB. 3
  • wo ... durch den richter ... gefunden wirdet, daß die sachen nit malefitzig, sunder sunst am gut sträflich sein
    1573 TirolLO. 1573 VIII 79
I 3 anvertrautes Gut
  • swer pfant oder empholhen guot nützet, der muoz die ergerung gelten
    1347 MünchenStR.(Auer) 19
  • empfolhen guott sol ainer widergeben
    1471 Sankt Gallen/GrW. I 232
  • ob ain person vertrawts guet weg füret oder ... verkauffet
    1499 TirolHGO. 134
  • das, so ein factor synem principalen oder herren by der factory schuldig blybt, ein verthruwt guot ist
    1553 ZürichGB. 62
  • der vertrawts und zubehalten gebens gut verlaugnet
    1573 TirolLO. 1573 VIII 29
  • was ein frau ihrem ehemann an liegenden gütern, briefen oder barschaft zubringt, sol für vertrautes gut geachtet werden
    1680 ZürichRQ.1 57
II liegendes, unbewegliches Gut

II 1 liegendes, unbewegliches Gut 
  • hat er, daz dreissichk phunt wert ist auf dem erdreich von anligundin, unerwegleichen gutt innerhalb des grabens
    1212 Kurz,Ottok. II 252
  • wanne auch ich oder min erbin daz gelosin, so sal man daz gelt an gut legin und sal das gut ligin zu wedemen rechte
    1332 LSchrP. 141
  • tut ein gotzhus man einne todschlag, so het der vogt einhein recht zu dem ligendun gut 
    1344 Schwarzwald/GrW. I 310
  • daz ieman ... dehain ligend gut dehainem fremden, der nit da säss, ze koffend gebe
    1403 FürstenbUB. III 9
  • wenn er stirbt, so nimmt ein herr alle varende hab so er verlant, das gelegen guot nement die erben
    1449 Thurgau/GrW. V 108
  • es sollent ouch in den genannten zwingen vnd gerichten hüsser für ligent gut gehept unnd gehalten werden vnnd nit für varent gutt
    1468 Zürich/GrW. I 42
  • sprechen sy, das kornn ligend gůt ist, byss das es vnnder die wid kumpt, vnd win ligend gůt ist, byss das er vnnder die reiff kumpt; aber sprechen sy, das hüser farend gůt ist gegen den fründen vnd ligend gůt ist gegen dem herren
    15. Jh. Zürich/GrW. I 45
  • ist, daß underpfand werdet gesetzt, das sollent ligende und nicht vahrende gueter sein
    1503 SchlettstStR. 647
  • das ... kein jud auf unbewegliche und ligende gueter noch handschriften, trauen und glauben yemands ... leihen solle
    1521 SchlettstStR. 180
  • ist mencklichem wol wüssend, was glegen gut genempt würt, namlich ackeren, wisen, bomgarten etc. darzue ewig und unablosig zins und gemuret stöck und hüser
    1532 SGallenOffn. I 29
  • ist vff vnd angenomen das die fech gmainden vnd was angelaitt gelt ist, das nutz vnd zinss bringt, soll glegen gutt sin vnnd haisen
    1537 AppenzLB. 1409 100
  • nicht so viell hinder ihme an liegenden oder sünst gewissen gütern verlassen
    1562/77 LünebNGO. 352
  • alle liegende und stehende güter, als hauss, hof, garten ... werden zu recht vor unbeweglich gut gerechnet
    1577/83 LünebRef. 655
  • ain lehen stehet und haftet ... auf ainem ligenden guet, als da seint stätt, märkht ... und dergleichen unbewegliche güeter
    16. Jh. NÖLehntraktat 40 § 1 [handschriftlich]
  • waag-keltere sind für unbewegliche gut ... zu achten
    oJ. KurkölnLR. 430
II 2 Gebiet
  • sal nymant uff der stad gut meister recht treibin
    1454 NeumarktRb. 275
  • die in der stadts goet sit, ende verwonnen zynde, syn schuld niet betaelt ten tyde
    1642 DeventerStR. 1
II 3 Grundstück, Anwesen
  • die herre mut wol panden uppe sime gude umme sin gelt, dat man ime von sime gude gelovet hebbet
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. I 54 § 4
  • wel en herre wisen sinen tinsman von sinem gude, die to'me gude nicht geboren is
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. II 59 § 1
  • das eine redliche entscheidunge und theilunge zwischen ihnen allen ... geschehen ist von der guter, dorfer, vorwerg und möln weyner
    1334 SchlesDorfU. IV 29
  • das den ... geistlichen frauen ... dhein ir laͤute gut oder urbar von ieman vor en anspraͤch oder claghaft würden
    1346 Rockinger
  • daz wir die ... güt, stickch vnd gült ... die von vns ... ze lehen gerürt habent ... dem ... gotzhaus ... geaigent haben
    1385 Indersdorf I 133 (nr. 321)
  • siczzt unser burgermeisterinn ... der gut und vörst mer dann fümfczig jar bi nücz und gewir
    1388 RTA.JR. I 27
  • ab ein man klagt umb schult in ein gut nach toder handt
    14. Jh. JurPrut. 21
  • sol er das vergeisseln mit slossen oder mit guten in einer zeit als das den burggrafen gnüg duncket sein
    1410 Rockinger
  • die guten guter mit den schwachen verkouffen, nut das er die guten behebe vnd die schwachen vffgebe
    1420 Elsass/GrW. IV 3
  • wer vßgend zins vß einem gutt hat, dem sol man richten nach siner brieffen innhalt
    1469 Zürich/GrW. I 196
  • wir haben zu rechtem lehen glühen H. ... das guth vnd die huob zu H.
    15. Jh. FreibDiözArch. 25 (1896) 310
  • ob ain ubltäter käme in den benantn umbfang, nach dem hat ain herr von P. oder sein phleger zu greifn auf wes guet der were
    1527 NÖsterr./ÖW. VII 85
  • unser genediger herr hat da zwei guetere; ist auch schutz und schirmherr da und hat die vogtei uf der gassen
    1532 WürzbZ. I 1 S. 126
  • daß kein hubig guet versetzt, verpfendt oder verkouft soll werden
    1535 Unterelsass/GrW. V 411
  • sol der, welcher der negste schwertmagen eines namens, schildes vnd helmes sein wird ... vnangesehen sie, die brüder oder vettern, weren getheilt gewest mit dem rauch vnd gut oder nicht ... das alt vnnd väterliche gut erben
    1540 PrivStPreuß. 46
  • der herren atzung wird auf die hausgesesse gesetzt vnnd nicht auf die güther 
    1543 Niederrad 224
  • das si auff iren ... grunden und boden neu höf oder guetter, wann und so oft es inen geliebt, pawen mugen
    1544 AdelsheimStR. 642
  • ein guot hat weg und steg zuo dem nächsten durch das ander zu N. unschädlich
    1567 Argovia 4 (1864/65) 265
  • da auch einig versetzt ampt oder gut widerum ablösig wurd oder wir versetzen wolten
    1573 ArchUFrk. 46 (1904) 119
  • wan ops falt von einem bom, so in eines anderen gut stat
    1579 GraubdnRQ. III 319
  • wurde aber ein mann für guth bürge, mus das guth selber gelten
    16. Jh. BreslStR. 95
  • welcher meines herrn gnadt underthan ist und spilt auf eines andern herrn guet, ist verfallen 1 tal.
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 16
  • nachdem unsere amptleut vischwasser und andere güter, so entweder uns oder den gemeinden und unsern underthanen zugehörig, bestandsweis annemmen
    BadLO. 1622 Bl. 28v
  • es sol auch der erbkuckus allemahl bey dem guthe darauf die massen liegen, denen vom adel, bürgern oder baͤuern bleiben und nicht dem lehenherrn
    1673 Span,Bergurthel 25
  • richter und schöppen haben bei schliessung eines kaufes zu recht von jedem gut 36 kr. ... vom käufer und verkäufer
    1702 ZMährSchles. 10 (1906) 279
  • dass den beamten in unserem hochstifte ... der erwerb eigenthümlicher güter, sie mögen frohn- oder unfrohnbare ... seyn, in ihren ämern ... verboten bleiben soll
    1786 JournDeutschl. 6, 1 (1789) 552
--
bebautes Grundstück
  • di auch gelegen sind doselbns dacz dem hof auf drin hofmarichen behaustes güts und auch mit alle den unddar zu gehört, es sei versücht oder unversuecht
    1349 SPöltenUB. I 416
  • es solle auch kainer kain grunt, weder behauste gueter, halbe noch ganze lehen ... verkaufen
    1539 NÖsterr./ÖW. VII 618
  • all die recht, so die herren von der societet Jesu ... auf behaustem gutt oder auf dem perg und auf der gassen haben
    17. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 932
-- Anwesen mittlerer Größe
  • von schaafen (soll) ein hoff nicht mehr (halten) alß 24, ein guth 12 undt ein häußlein 6 stük
    1698 ErmreuthGemO. 99
-- im Deichwesen
  • die dann wiederumb den teichrichtern und schwaren zur zehrung, was vom gespadetem guth kommen kan, zuordnen
    1690 Bremen/Hackmann Mantissa 7
II 4 Eigengut, Privatbesitz

II 4 a
  • ge ærest of minum agenum gode agifan ða teoðunga
    930 Liebermann,AgsG. 146
  • swelch burgers sun, di kein eigen gut hat, me vortappilt oder vorphligt
    1300 Förstemann,Nordhausen I 1 S. 59
  • W. ... verkaufen dem probest ... den hof zu H., der alle jahr giltet 5 ℔ ... zn rechtem aign gut 
    1332 Indersdorf I 64 (nr. 135)
  • heeft ons upghedraghen mit synen vryen wille van sinen eygheliken goede alsulke goede
    1381 OstfriesUB. I 120
  • welher gemainmerck jnlaitt, als für sin aigen guott, der ist ... zebuoß verfallen
    1469 Sankt Gallen/GrW. I 220
  • ob ainer uff sinen aignen, ustailten gutern holtz ziechen wölte
    1475 SGallenOffn. II 98
  • sull inn der amptman geurlaubtt sein, die guetter zudorff vnd zuueld ... einanttwurtten als ... aigenhafftz gůett
    1487 Indersdorf II 143 (nr. 1448)
  • mann mache dann ehepünten und eigen einheblich gut, um welche friedung die urben und gemächtsbrief weisung geben
    1639 WerdenbergLB. 239
  • daz ich dev hvb ... div min rehtt aigen waz, han gegewen ... dem gotzhaus ... ledichlichen fvr ein aigen gvt 
    oJ. Indersdorf I 26 (nr. 50)
II 4 b bürgerliches, höfisches und so weiter Gut 
  • ob die ... altaristen deheinerley leysch gut beseczzen, die zu irn pfründen und gotesgaben nit gehörten
    1378 HeilbronnUB. I 133
  • sollen auch alle die so höffisch güter haben oder besitzen solichen freyen hoffe und sein gericht sechsmal im jahr besuchen
    1500 ArchFrankfG.2 2 (1862) 224
  • wa beschicht, dass ainer uff ainem gnössigen gut sess und wyb und kind hette, die nit gnössig weren
    1501 WürtVjh.2 10 (1901) 322
  • seind alle die, so dinckhkauffige guetter habendt ... jerlich uff Martini ... der herrschaft schuldig zuantwurten mit der herschafft urbar zu T.
    1502 Elsass/GrW. IV 71
  • wird keinem juden noch andern beisaßen ... auf keinerlei weise gestattet, ohne des stadtraths consens burgerliche gutere ... an sich zu kauffen
    1526 MosbachStR. 598
  • belangend aber ihre bürgerliche güter, davon sein sie schuldig zu geben steuer, wacht, robath
    1599 MHungJurHist. V 2 S. 77
  • nicht billig befinden, daß bürgermeister und rath sollen macht haben, des adels güter oder getreyde wegen einiger schuld ... zu verarrestiren
    1662 RevalStR. II 300
  • ob ein solcher privilegirter ein bloser herberger ohne besitzung einiger bürgerlicher güter sey, oder aber, ob er bürgerlicher güter, es sey nun gleich ein haus, garten, feld und wiesen ... besitze
    1730 CCBrandenbCulmb. II 1 S. 278
  • nur der adel ist zum besitze adlicher güter berechtigt
    1794 PreußALR. II 9 § 37
II 4 c
Erbgut
  • swelk man heft drier punde werd erfhafteges gudes vmbekumeret, de mach wol sinen hals biborgen
    1227 BrschwUB. I 24
  • alle min obley vnd erblich gut, pfantschaft vnd libgedinge, die ich von den tumherren bizher inne gehabt hon
    1376 MWirzib. VII 146
  • war enen manne erflich gut eder varende have ghezat worde vor en pant
    14. Jh. DortmStat. 66
  • ob solcher priester einer zeitlichen narung halb so nottürftig würde, dass er seiner erblichen gütere zu hinbringung seines lebens bedörflich were
    1495 Carlebach,BadRG. I 97
  • geen vordelick goet en mach men coopen nae de doot om dat te hebben
    Anf. 16. Jh. UtrechtRBr. II 422
  • der nächste zum blut der nächste zum gut sein solle
    1729 CAustr. IV 549
II 4 d
  • sol in der ambtman mit phant und phenberten gnugig machen mit weingeͣrtn, ägker und wismad, ausgenomen reisige guter nit, die seind der herschaft verfallen
    1512 NÖsterr./ÖW. VIII 392
II 5 öffentliches Gut

II 5 a Gemeindevermögen
  • daß sie bey ihren eyden solche ... verständige leut zu 44 kiesen, damit der raht geehret und das gemeine gut gebessert werde
    1513 KölnStat. II 22
  • wo aber darinnen befunden, das dem gemeinen gut zu nachteil gehandelt, sollen die schosser ... bestendige underrichtung thun
    1540 JenaStO. 33
  • welcher in offnen guetern vnd allmenden zam oder wilde berhaft böm abhaut oder verderbt
    1600 WürtLändlRQ. II 340
  • straffe der dieben, welche gemeine güter ... gestohlen
    SiebbLR.(1744) IV 2 § 10 [Überschr.]
-- mehrerer Gemeinden
  • kumt ez also, daz daz wasser uz diuzzet, daz sol man wern von gemeinem gute unde nach schazstiure
    1275/87 Schwsp.(R.) LR. Art. 200
-- zur gemeinen Schweinemast dienend
  • en hadden ok nin recht to den edriftegen gude, so dat se dat swin gelden mosten
    1387 JbOldenb. 15 (1906) 200
II 5 b Reichsgut
  • was hilfet nu des riches guot dem keiser?
    3. Viertel 13. Jh. Friedr.v.Sonnenb. II 7
  • dinstmanne des richis sint alzcit gebundin, des richis schadin zcu warnen ... darumme en der keiser gegebin hat, des richis gut zcu besizcen
    Ende 14. Jh. EisenachRb. 755
  • der selb kaiser Otto haut auch gestift die ersamen stat Maidpurg, mitsampt dem bistumbe von seim und des reiches guot 
    15. Jh. Ernst S. 231
II 6 Lehngut
  • kriegent zwene des herren man mit ein ander umb ein lehen, daz er in rihten sol, unde hat der herre ir beider gut unde dienst enphangen, er sol in doch rihten
    1275/87 Schwsp.(R.) Lehnr. 123
  • stirbt ain mensch an erben, waz da verlehents guts let, daz wirt dem herrn ledig, da ez von ze lehen ist
    14. Jh. SteirLl. Art. 100
  • dat ander is verleent guedt, dat moit ommers der heren een behalden
    1417 CleveStR./ZRG. 9 (1870) 438
  • so habe er [der Lehensträger] die gewere des gutis mitsampt deme gute ym geerbet alz synem rechten lehnhern
    1417 JenaUB. II 42
  • wissen myr dem vergenanten ... alle leberliche [lehnbarliche?] goit, entfancktrecht, kormont
    1517 Eifel/GrW. II 592
II 7 geistlicher Besitz, Kirchengut
  • swer dez gotteshuses gutis iht het, der ist valbere mit deme gute ... unde swer dez gotishus eigin ist ... der ist valbere mit dem libe
    1275 FürstenbUB. IV 441
  • was ouch für handgiffte oder vertigung beschicht vmb gotzhus gut one eins propst meyers oder kellers hand, daz hatt kein krafft
    1303 Luzern/GrW. I 167
  • die zcinse zu M., die vormals des capittels zu M. und geistlich gut gewest
    1453 HMeißenUB. III 112
  • maer van vnß cloisters proper, eygen goede en hebben wij nijet off verstaen, ind sij geesteliken, mortificeerde [an die tote Hand gekommen] goede sijn, gevrijet van den hove van Rome van den weertlike gerijcht
    1467 Bedbur nr. 115
  • 5 rh. gulden jährliche zinse von allen gütern und einkünften der kirche
    1485 FreibergUB. I 324
  • hund die weltlichen us irem weltlichen gewalt die gaistlichen ding fast abton oder verenderet, ouch die zitlichen, gaistlichen gieter zuo iren handen genomen
    1545 FreibDiözArch. 9 (1875) 223
  • von andern geystlichen guttern eynes itzlichen orts ... die kyrchen vnd schulen nha der landschafft gutdüncken vorsehen werden
    1554 Sachsse,MecklUrk. 223
II 8 verpfändet, mit Beschlag belegt
  • swar so einem manne sin gut gevronet wirt, alse dicke so her uz vnde in geit, also dicke muz her dem richtere wetten
    1261 BreslUB. 21
  • war ein man entwiket, dat si an live efte an dode de schuldig is, we dat gut erst bevronet, de is deme gude nest to behaldene
    13. Jh. DortmStat. 51
  • es sol nieman sin gütter swärren; welher aber daz tätti, der git einem lantgrauffen 10 pfunt
    1420 ZürichOffn. I 395
  • wanne ouch einer also umb solich sachen gefangen wurt, so mag ein lantfogt oder schultheisse sin gut stellig machen
    1445 HagenauStatB. 191
  • wer ainer dem andern etwas verlegen oder verbietten läst, der soll sölher seiner verleg oder verbott nachkhomen und das recht zu dem verlegten guet suchen in 14 tagen
    1532 SalzbBergO. 27r
  • kostgeld soll mit sambt dem lidlohn in dem verlegten gut vorgeen
    1556 SchwazErf. Art. 19
  • souerr solchs entspent gut ainen aigenherren het
    NürnbRef. 1564 XI 2
  • wenne ... eime meiger gebotten wirt, das er ein gut vorbieten sol
    1585 Elsass/GrW. IV 234
-- unbelastet
  • die wir ... dem probst ... veraigent haben ... für ein ledigs vnuerkümerts gut 
    1363 Indersdorf I 93 (nr. 209)
  • ist dat A. yewerts binnen der vryheit vanden Briel weet te bewysen B. onbecommerde goeden 
    Anf. 15. Jh. BrielRb. 165
II 9 zinsbar oder frei
  • wo die sedelhafftig wurden vff betehaftigen guten, die sullen wir in einer jars frist wider fordern
    1383 MWirzib. IX 418
  • hat einer gelltende guter anderswo ligen vnnd das man doselbst steur darauff legt
    2. Hälfte 14. Jh. (Hs.) BambStR. 107
  • das er vogt vnd herr ist ... vff allen kilchwegen vnd vff allen gemainmerken vnd vff allen vogtbaren gueter 
    14. Jh. Thurgau/GrW. I 240
  • daz di getreuen ... haben uns abgekauft ... alle richter mit irm freim gut und auch waz do zinshaft ist
    1408 CDMorav. XIV 4
  • das ymand ... gebin wolde erbe, gut adir czinße, die der stad Jhene schosbare gut weren
    1408 JenaUB. II 8
  • wil einer so der fryen güter inne hat, er sye ein fry oder nit, ein fry guot verkoffen
    1433 ZSchweizR. 19 (1876) RQ. 8
  • were daz vogtbar gut verkaufft ward
    1475 Schauberg,Z. 1 (1844) 58
  • den hof ... gab sy ... auff darzu wir nichtz ze sprechen hetten ... vmb paw-, erbrecht, noch leybting, sunder ein freys, haimgeuallens gut 
    1498 Indersdorf II 214 (nr. 1695)
  • wir melden, das zu St. ist ein freies gut, und mag da ... abfaren und aufzufaren als oft es einen verlust
    1499 NÖsterr./ÖW. VII 236
  • der mon git der frow ein morgengab vff sim fryen gut 
    2. Hälfte 15. Jh. Büron 111
  • wellicher zum ersten gesprech nit hie were, der 3 heller wert zinspar guts hie hat, der wet 40 heller
    1525 Philippsburg 974
  • sal die boemester die vorg. gulte und rente utmanen sonder der hoveslude gevende guid 
    oJ. Westfalen/GrW. III 32
III
bewegliches Gut, Fahrhabe

III 1 a allgemein
  • is en pape enen borgere sculdich, man mot ine wol ophalden oder sinen wagen oder sin gut 
    1227 BrschwStR. § 19
  • ist daz ein man stirbet und lat sinen erben unrehtez gut unde des wizzent die erben niht, unde verkoufent ez für rehtez gut 
    1275/87 Schwsp.(R.) LR. Art. 53
  • swa man einen seckelsnider begrifet an der hantgetat, da er phenninge abegesnieten hat oder ander gut daz under saehzigen ist
    1276 AugsbStR. Art. 55
  • daz einem lantgraven ... zugehören ... alles gefunden gut bi schedlichen lüten über die gerichtet wirt
    1323 FRBern. V 315
  • wölte in aber der vogt irrun, so sol der gotzhusman sin gut und sin husgeschirre uffen einen wagen legun und sol acht ochsun vür den wagen spannun, und söl varn
    1344 Burckhardt,Hofr. 246
  • welicher on erlauben ains bumeister ichtzit der stat ding oder gut nimpt, es si ziegelstain, pretter oder was si
    14. Jh. LeutkirchStR. 99
  • wem man zuspricht vmb ain diepisch gut, daz er chawft hat
    14. Jh. SteirLl. Art. 226
  • we syn stolene gut bekennet, dar id ome entbracht is, de besette dat myt borgen wente to dinghe
    um 1400 SchleswStR. 32
  • we witliken koft vorduuet gud, rouet gud, vorstolen gud, dat trid an sines sulues hals
    1401 LünebStR. 27
  • daz kein ... burger ... dehein diubigs oder röbigs gut ... ez sie viech oder ander gut nicht kouffen süllen
    1404 Wimpfen 91
  • dass niemand kein reubig fehe oder gestolen oder reubig gut hie durch die stat driben ... sal
    1440 Miltenberg 348
  • wo guot in der vogti funden würde under und ob der erd, daz sol und ist ains vogtherren von siner herrschaft wegen
    1466 Sankt Gallen/GrW. V 153
-- abgeleugnetes, verschwiegenes Gut
  • ab vorsworen gut funden worde ... wy man das halden sulle
    um 1400 MagdebFr. 31
-- Pfand
  • M. künig zu Hyspani ... sant dem kayser gut und geysel und enpot im fridsame wort in gevär
    1427 AndreasRegensb. 610
  • soll der richter nach beschehener hülffe das verholffene gut in der gemeine und auf dem marckte durch den frohnboten feilbieten lassen
    1572 CAug. I 84
-- Seemannssachen
  • ehe die schiffsleute ihr gut oder reisezeug ins schiff gebracht haben, ist der schiffer nicht gehalten, ihnen ... heuer zu bezahlen
    1727 PreußSeeR. IV 2
III 1 b mit Adjektiven fahrend, beweglich und ähnlichem
vgl. Gut (II 1)
  • lat er varnde gut, daz sol man teilen, als dizze buch seit
    1275/87 Schwsp.(R.) LR. Art. 153
  • ze rechtem aigen haben und niessen sol alles sin varend gut, wie das genant ist ald was es ist, es sie husgeschier, husgeträgd ald ander varend gut
    1367 FürstenbUB. II 271
  • wer och ane liberben stirbet, es sey knab oder tochter, den sol man daz varende guot nemen
    1385 Zeerleder-Opet 73
  • wo in abeginge an den ... underpanden, so mogent sij uff uns unde anderz unse gut, farnde unde flißende ... siben pennige unde gerichte gelt uff uns geben
    1390 DChr. IV 1 S. 143
  • das geopphirt wirdit, das man getriben unde getragen mag adir beweglich gut heißet, das sal halb nemen ein probist
    1408 JenaUB. II 8
  • wie een tucht besitten sall an eerfniss off an reden guede, hi si man off wiff
    1417 CleveStR./ZRG. 9 (1870) 435
  • ist es [das Korn] aber kommen under die wid und es nit an den samneten lit, so hört es ze varendem gut 
    1435 Zürich/GrW. IV 274
  • daß die testamenten und vermächnuß der fahrenden haab und gereiden güter zu schreinen unnötig
    1437 KölnStat. I 16
  • das die niemandes, an der probst allein, ob si im nit den zins bezalt und gericht hettend, der soliche fliechende personen oder geflochen [in Sicherheit gebracht] gut umb sine versessene zinse oder gewüstet gut wol behalten ... mag
    1450 Burckhardt,Hofr. 86
  • farend guot ist alle farende hab, wie die namen hat, es sige gält, geltschulden, win, korn, vich ... und alles anders, daß farend ist
    1532 SGallenOffn. I 29
  • was ouch ein ... frauw irem eeman zubringt in heimstürs wyss, es syge bar gelt oder sonst varende hab, das soll ligend (!) guth heyssen
    1535 Pestalutz XI 41
  • fahrende gütter aber und gereyde gütter, barschaft, haussrat, kleynoten in zwei getheilet werden
    1536 SiegenErbr. 39
  • da aber bewegliche güter für dem schulzen verpfändet werden, solche gerichtliche verpfendung gehet den andern, so auch nach der zeit elter sein, vor
    1583 HadelnLR.(Pufendorf) 18
  • alles ... beweglich guet, das mit wied, nagl oder banden nit verhaft oder verfangen sondern geführt, getriben und getragen werden mag
    16. Jh. ZRG.2 Germ. 23 (1902) 280
  • arrest ghedaen ... op ... catheylen ofte op ander roerelick goederen 
    1619 CoutBruges I 74
III 2 Ware
  • swer werbende gut hat in der stat, daz da koufet unde verkoufit, he si pfaffe, munich oder nunne, der sal iz verschozzen
    um 1300 FreibergStR. IV § 11
  • (es sol) daselben chain urvar ... sein, weder uarm [=Fähre], schif noch zülle, die chain gut, trukhens oder nasses ... tragen
    1320 MBoica XV 44
  • brengit ... ein gast cromerie, welchir hande di si, is si von speczerie adir guet, das man mit der elin snidet
    1327 BreslUB. 115
  • en schal nyn man ridene umme lant mit ghude ... sunder allene uttozeghelende to de Righe
    1346 HansUB. III 35
  • niemant sal auch keiner handt guth an kein stad verkauffen ... dauon der stadt dienste gemyndert mag werden
    1351 ErfurtZuchtbf. 115
  • das der raut ... ze schöwern setzen sol zwen schuochmacher vnd ain leder gärben vnd die sölnt dar zuo gän ... vnd sont daz guot schöwen
    1396 MemmingenStR. 316
  • sond die tollüt ein offnen weg haben vmb den see mit gevangnen gütteren 
    14. Jh. Zug/GrW. I 160
  • eß sal ouch keine burger ... keine kauffmanschafft ader gut ... an lesten und sammenungen ... unverzollet vorfuren
    1434 Buchen 282
  • dortzu allyrlei koufflute unnd hantwerger ... allirlei kouffmanschatz, gut und wahr dohin brengen
    1475 MeißenUB. 86
  • de meer kofft, de vorlust alle sin gud dat he mit sick hefft
    15. Jh. ApenradeSkra 159
  • gantz gut ist: woll, öl, imber, negelin ... halb gut ... mandel, seyfen, feign, rosin, weinber
    1506 DHandelsakten V 187
  • schal de kopman nene upwichte nemen van reynem gude und dat tor wicht gan mach myth natem gude 
    1512 HanseRez.3 VI 323
  • schall de werckmeister alle maent ens umme gahn und boseen dat gudt unnd arbeit der andern brödernn
    1512 Stieda-Mettig 341 (nr. 39, 18)
  • alle hindersassen, so kauffen und verkauffen und mit gewerb und gueth umbgehnt, jahrlichen 4 ₰ ... zu geben schuldich seindt
    1579 Elsass/GrW. IV 80
  • sollen ... guetter und waaren ... in dem waaghauß und nicht ... haimblichen, dardurch uns die mauth entzogen würdet, gewogen ... werden
    1659 WienMautO. 14
  • von beschlagen gut, krammerey, specerey und allerley elenmassen ... von jedem stück 1 ß 6 ₰
    1659 WienMautO. 14
  • schal de coopman to Berghen uppe deme Zöme myt den kostele ghude unde to Middelborgh myt den zwaren ghude synen stapel holden
    oJ. HanseRez.2 IV 45
  • sol auch dhaine burger kaines gastes gut in seiner wagunge füren uber lant
    oJ. NürnbPolO. 123
III 3
Ladung
  • swelich man schepbrokich wert twischen hir vnde dere salten se, swaz he sines goͮdes vth gewinnen mach, dat is sin
    1227 BrschwStR. § 56
  • sowar lude sin an waternot unde ere got werpet, dat got mot dat scip unde de lude, de dar got in deme scepe hebet, na marc tale gelden
    1296 Nowgorod 34
  • weret ... dat lude vunden ghut drivende an eneme vorstrande
    1299 LübUB. II 85
  • dat se alle reyse to Berghen moten puntgelt gheven von erme gude vn von eren schepen
    1379 Danzig(Hirsch) 153
  • dat dar ienich schipbrokich worde in der se ... wat ghud daraf gheberghet worde van inwoneren des ... landes
    1400 OstfriesUB. I 145
  • die goeden van der zee salmen hantieren, als van outs haercomen is
    1401 Fruin,Dordrecht I 45 (Art. 137)
  • alse de schippr claget, dat he jn dem vorschr. schepe jn der see van den vianden vmb schip vnd gut tobeholden vorseret. vnd vorsmertet is, dat sal schip vnd gut gelden vnd betalen
    1449 Danzig(Hirsch) 77
  • da ein schiff ... von sturmwinden dergestalt überfallen würde, daß man güter zu werfen genöthiget wäre
    1760 Hellfeld III 1764
-- Wagen, Wagenladung
  • ob iemant unsers mitpurgers guet vuert auf seim guet, den er um lon gedinget hat, der schol ledick sein von der pruckmaut
    um 1330 BrünnRQ. 371
  • desse man hefft grundroringe daan vnde is myt siner karren vnde gude vallen dor de bruggen
    1360 BremGQ.(L.) 81
  • dattz sick moghe geboren, dat vyande bodeme maken vyande gudere unde in den gelyken vyande guder maken vyande bodeme
    1480 OstfriesUB. II 128
III 4 Metall, Münzmetall
  • en man mot wol seluer oder gut an sime hus kopen vnverdhuuet sunder widersprake
    1227 BrschwStR. § 53
  • dat silverlike gud to bernende unde lik to nomende in dissen steden
    1382 WernigerodeUB. 93
III 5 Geld, Geldeswert, Bezahlung; Geschenk
  • ist ave hie thehein man, ther guot nemen wile, man git im sin vile
    um 1172 PfaffeKonrad V. 153
  • er bot sin dienest umbe guot, als noch vil dicke ein riter tuot
    um 1210 Wolfram v. Eschenb.,Parzival 17, 11
  • liet ein burgeri enimi manni sin gut zu enimi tagi, so inmac he un vor deme tagi wedir zu pandi noch zu burgin tuwingi
    um 1230 MühlhsnRb. 154
  • solte er guot verdienen in grôzer herevart
    Mitte 13. Jh. Kudrun(Symons) 541 V. 2
  • daz da ist an den richtern, wan daz ... si ... gut nement vmbe ir wort vnd anders niht
    um 1275 DspLR. Art. 78
  • der keiser, noch sin rihtaere, nam nie guot umbe gerihte noch vür gerihte
    nach 1275 ProsaKaiserchr. 188
  • welch man gut umme ere nimit, deme darf nimant antwerten umme keinen vride noch umme blutrunst
    um 1300 FreibergStR. 49 § 17
  • hat die selbun vrown der vorg. H. ... von mir gekofet vnd bin des selben guts, des er mir vmb si gehies, genczlich gewert
    1316 FreibDiözArch. 12 (1878) 143
  • swas wir gutes darinn haben und gewinnes, schol man uns vergwizzen
    1316 RegensbStat. 99
  • dekein burger oder usman, der den burgern gut hat gelihen, für ein rat kumt
    1316 ZürichStB. I 11
  • ieclichem nach seiner reitung und alse vil in angeziuhet ze geben und ze gelten von dem ersten gut, daz uns gefallen mag, es sei von landsture, von versetzende oder von verchauffende
    1317 Böhmer-Ficker 486
  • ratschatz haisset daz guet, dar ein rat mit gepunden wiert
    um 1330 BrünnRQ. 396
  • ist aber daz rozze vorstoln oder abgeraupt, so swer auf dem chreutz mit sein czeugen und velt der geczeugen ainer oder er selber, er muezze daz guet gelten, da daz rozze um geschatz waz
    um 1330 BrünnRQ. 397
  • daz wir uns selber uss behebt habent an den guͤtern, die wir gekoͧfet habent mit unserm eigenem gute 
    1352 BadenArgUrk. I 23
  • scall yn gheuen groot gut, dat alle yuwe pande scullen quyt werden
    1360 BremGQ.(L.) 81
  • mit allen zugehörden und rechten, so darzuo und darin gehörent als er denselben zehenden vor ziten umb sin aigen guot koufft hett
    1393 ToggenburgArch. 1
  • daz der sun ein spilman wirt wider des vater willen, also das er gut umb ere nimt
    14. Jh. Schwsp. Var./WSB. 75 (1873) 126
  • yghelic van synen lande, die ghegoet sijn, hem sculdich is goet te gheven
    Anf. 15. Jh. BrielRb. 2
  • van useme alderredesten unde wissesten ghude unde rente, de wy hebben
    1411 SchleswHUSamml. I 281
  • hand och den gewalt, ... ir järlich gelt ... ze verkoufen ... umb sovil gutz, als si das umb uns erkouft hand
    1423 FreibDiözArch.2 3 (1902) 93
  • wurd der deupp gefangen, so sol der richter dem gasst leichen stockch vnd eysen ... nach dem drittentag sol in der gasst selber behuetten mit seinem guet 
    1460 Österreich/GrW. III 696
  • sant kaiser Karl seinen raut gen Gmünd mit follem gwalt zu des richs steten und fordert grozz gut von in
    15. Jh. AugsbChr. I 32
  • den es kostede der stadt gross gut, ehe sie dem keiser abkaufften, dass sie wieder aus der acht kämen
    16. Jh. BremGQ.(L.) 163
  • wenne wir denn so vil gutz antwurtent und legent in die müntz ze C. und in das verkündent mit boten ald briefen
    oJ. FreibDiözArch.2 3 (1902) 93
--
Forderung
  • war en man den anderen bereden mag met twen ratmannen ... dat gut sal men eme gelden van varender have
    14. Jh. DortmStat. 51
III 6 Vieh
  • wenn aber der abgestorbene mensch kein lebends gut [das ist vych] verlaßen hette
    1303 Luzern/GrW. I 167
  • hedde de bur einem andern iuwem borger von dem vorpendeden gude vorkoft achte schap
    15. Jh. Goslar/Loersch-Schröder 235
  • wenn och das der tote mensch nit libendes guottes hinder im liesi
    1561 Schwyz/GrW. IV 360
-- Besthaupt, Erbschaftsabgabe
  • melius quod est inter defuncti habita, quod dicitur turiste guet 
    13. Jh. WirtUB. I 290
  • wenn ainer stirbt, der sant Ulrichs ist, der soll geben das best vnd das turst gut, das er hat
    1387 MBoica 23 S. 263
  • besthaupt, vnd sterbliche güter sollen empfangen werden am dritten tag
    1582 Hunsrück/GrW. II 189
  • ist ... beschlossen, dass das halbe guet so bereits vorfallen, aber nit gedinget, von vorhabender veheschatzung solte gefreyet sein
    oJ. Nieberding,GeschMünster III 128
III 7 Getreide, Trauben
  • [Die Bürger von Koblenz sollen keinen Zoll bezahlen] von ir gute daz in wehsit in ir stete, marke und termin
    1317 KölnReg. IV 220
  • sullen geben den lesern, stremphern, tregern vnd andern knechten, dy darczu helfen, wen man daz gud abenymmet, halb lon vnd halbe koste
    1420 Schöttgen-Kreysig II 411
  • soll auf anrufung des käufers ein jeder von den schulzen des kirchspiels dahin gehalten werden, daß er rein gut liefere
    1583 HadelnLR.(Pufendorf) 28
-- noch unverteilter Feldertrag
  • ist och, daz der bropst von dem müßigen vehe nüt lonen wil lan von gemeinem gute 
    oJ. Schwarzwald/GrW. I 307
IV im ehelichen Güterrecht

IV 1 Frauengut, Morgengabe, Mitgift
  • svat ok tinses oder plege in der vrowen gude was, dar man ire af gelden solde
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 76 § 5
  • von wyttewern, dy iuncvroͮwen nemen und in benant gůt geloben
    um 1300 FreibergStR. Register in BC Anm.
  • sü weren iro morgengabe, wideme, widerleit guot oder von welcher hande rechte
    1312 Geschfrd. der 5 Orte 13 (1857) 220
  • all sein hab, si sey ligend, varent, erib und aygen, leibgeding und seins weibs gut 
    1377 MünchenStR.(Auer) 292
  • im fall und aber solches zuobrachte guot verkaufft ... oder verwendt were worden
    1469 Graubünden/GraubdnRQ. II 105
  • stirpt der man vor der frowen, so ist der frowen ir eerechtung vervallen, das ist alles ir zubracht gut, dz unverendert ist
    2. Hälfte 15. Jh. Büron 111
  • sol och einer frowen guot weder schwinen noch wachsen on jra wüssen
    15. Jh. Schwyz/GrW. IV 357
  • daz gemainclich der praut heiratguet und des preutigam widerlegung an der suma gleich sein, aber die morgengab, so man auch ain verloren guet nennt, steet im beschlus und abred der heiratleut
    1528 ZeigerLRb. 354
  • alles was der man vordienet mit seinem leibe, das sol das weib vordienen mit seinem gute 
    1561 Rotschitz 147
  • soll er ... denn kindern für ihr müetterlich guett geben denn dritten theil alles guetts
    1572 AdelsheimStR. 649
  • dass wann die kinder ... in der vätterlichen verlassenschaft einige stücke ligend oder fahrend, finden wurden, die aus ihrem mütterlichen gut erhandlet worden
    BernGS. 1762 44
IV 2 gewonnenes, erworbenes Gut (und ähnliches)
  • dat schal he geven van syneme wunnenen gude 
    1270 HambStR. 28
  • der ... vron J. ir erecht an dem aker alse am andren gewinnottem gute sol behalten sin
    1295 BaselUB. III 204
  • gewunt der erron kinden vatter und du nagent frowe gut mit en ander, das gewunnen gut sol man glich teillen den erren kinden und den nagenden
    1344 Schwarzwald/GrW. I 314
  • welk ervegut uppe enne is gheerft, dat het sin ervegut; dat he aver ghekoft hevet, dat het sin wunnene gut 
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStat. 26
  • wat averst ys sin wolgewunnen gudt, darvan mag he by gesunden live ... geven, wat ehme gelevet
    nach 1517 Pufendorf IV app. 42
  • eyn man mach syn arbeydende gudh geuen in krankheyt ... men angeeruet guth mach he nicht vorgeuen
    1518 Magdeburg/Wasserschleben,RQ. 53
  • wo aber kein kinder weren und das erst sterbende solchen seinen halben theil in zeit seines lebens nicht verschafft het, so bleibts erobert gut dem letstlebenden gantz
    1558 Gobler,StatB. 85
  • es mag ... ain yede person ... minder ... vermachen, dann ... des aigenthumbs des drittentails, in erbguetern, vnd des halben tails in gewonnen erübrigtem, oder erspartem guet
    TirolLO. 1573 III 3 § 2
IV 3 Gesamtvermögen
  • mer de schult schal men io tovoren gelden van deme menen unde gantzen gude 
    1270 HambStR. 21
  • von gemeinen guote, wie das ein man sinem wibe ald einem wibe ir man geben sol
    1291 SchaffhRbf. 38
  • erkhent der scheffe ... dass partheyen in das samende gut greifen sollen, schult und seelgerede daraus bezalen
    1470 SiegenErbr. 39
  • die sculdenaers comen, ende willen die gheheel schult an haer winnen, also si int gheheel goet is bliven zitten
    15. Jh. Fruin,Dordrecht I 224
--
Gegensatz gezweites Gut 
IV 4 a vorbehalten
  • ain recht behafft, verschrieben ... vnd verfangen guott 
    1463 AppenzUB. II 1 S. 141
  • ist das ligend gut, das von dem abgangen eelichen gemechde dem andern zubracht ist, desselben abgangenen eelichen gemechdes nechsten frunden ein verfangen gut 
    1464 EttlingenErbr. 136
  • ob etlichen ... kinden ... ein theil väterlichen oder mütterlichen guts geben ... worden wäre, daß dieselben kind nach vaters oder mutters tod in der theilung dasselbig verfanget gut widerumb einwerfen
    1541 ArbergStSatzg. 27
IV 4 b zugewiesen
V in Formeln

V 1 Paarformeln

V 1 a Leute und Gut 
  • der meyer hat ouch über leuth und guott zwing unnd ban, aber nit dieb und fräffel, wan das selb richttet des römischen kaysers vogt
    1302 GlarusUrkS. I 103
  • versetzen wir in L. lüte und gut und alle die reht, die wir und daz riche da habent, zu einem rehten pfande
    1307 SpeyerUB. 251
  • leitt up myt hande unde myt munde E. ... de ... hove, lude unde guedt in ene upbornde, hebbende, besittende, brukende wer
    1436 OstfriesUB. I 414
V 1 b Leib und Gut 
  • mit libe und mit guote wil er sich an iwer gnade lan
    Ende 12. Jh. Ernst V. 1150
  • waz wellet ir dem künege geben, daz ich iu guot unde leben in disem riche bewar
    1210 GottfrStraßb. V. 8878
  • gúot únde lîp daz wâget er durch êre
    Mitte 13. Jh. Kudrun(Symons) 347 V. 2
  • sol sin wirtin sitzen als ein eliche witewe in schirme libes und gutes 
    1253 Öhringen/GrW. III 608
  • würde dann derselb mensch nach demselben gefangen vnnd mitt lyb vnd gutt verurtheilt
    1303 Luzern/GrW. I 168
  • daz sul wi ime und sinem bruder und irn erben mit ganzeme gerichte lien ubir liep und ubir gut 
    1305 HMeißenUB. I 266
  • der sol an unser und dez gotzhauses hulde sein und sol mit leib und gut, haus und hof und ander gut, varent oder unvarent, vertailt sein
    SalzbLO. 1328 2
  • sol furwerter uf sin lib und uf sin gut nicht seczen
    1337 Böhmer-Ficker 524
  • das si eim ieglichem irem vogte jerlich süllen geben sechssig müt kernen und ... hant ouch damite lib und guot verstüret
    1343 Aargau/GrW. V 92
  • der ist ... schuldich worden leib und gůt und den leip mit dem gůt ze lòsen
    BairLR.(Schlosser/Schwab) Art. 64
  • vieli einer lib und guot, so sol das gut dem libe helfen
    1352 Bern/GrW. V 29
  • ist dar umbe minen herren libes unde guotes vervallen
    14. Jh. MeranStR. 420
  • dat wy ... desse ... sone ... mid live unde gude willen halden
    1400 OstfriesUB. I 148
  • were es ... daz die stat von iemans dienstes wegen also zu keinem schaden keme, des wellent wir zu des selben libe und gute wartende sin
    1400 SchlettstStR. 315
  • was si also teilen werden bey iren eyden, dabey sol es bleiben, es sey zu iren helsen ader gütern 
    1413 CJMunBohem. 211
  • vorlewkente des silbers, das da vorboten ist bey leibe vnd gute 
    1421 Neumann,MagdebW. 12
  • sie zu der heiligen ee zusamen gegeben worden weren on alle rechtliche intrege, leip an leip und güt an güt
    1451 Mergentheim 178
  • mörde, diepstal oder ander derglich ding, so libe und güt berüren
    1497 HagenauStatB. 245
  • das der richter kainen angesessen holden der im aigen mit leib und güt sitzt umb kain geltschuld ... nicht annemen ... sol
    15. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 168
  • do auch jemands der von Magdeburg leib oder guter aus craft der acht ... wolte angreifen
    1548 Druffel-Brandi I 173
  • das ain ieder burger sein ehelich haussfraven an sich rauben, auch alt erlebten gebrauch nach, den man als der guten und mit dem weib als der bössen handt, die weibperson mit leib und guth nachvolge
    1590 BregenzStbr. 38
  • wird der, welcher seine mutung nicht zubeweisen hat und ohne dieselb, heimlich oder öffentlich ertz nachschlägt und wegführet, an leib und gut gestrafft
    1673 Span,Bergurthel 23
  • wer aber darzu hilfe oder rat gibt ... daz sol und wil der stat warten hin zu sinem leibe und zu sinem gut 
    oJ. NürnbPolO. 24
V 1 c Gut und Blut 
  • sind bereit, des herzogs lande, onverdeilt ende onversplieten to halden ende bei derselben [f.g.] lif, leven, gut ende bloit optesetten
    1540 JülichLTA. I 330
  • dieselben sollen davor an ihren ehren, haaben, leben, gühtern und bluht ... zum höchsten gestraffet werden
    1560 DithmUB. 239
  • soll ... durch den feldobersten an sie ermahnung geschehen, daß sie ... nach aller möglichkeit, leib, leben, gut und blut ... zusetzen und halten ... wollen
    1570 Lünig,CJMilit. 68
  • welche zu fridens- und unfridenszeiten ... mit iren lieb, guet und bluet da steht
    1580 AktGegenref. 119
  • ich will lieber ... gut und blut ... verlieren
    1670 Abele,Unordn. II 129
V 1 d Hab und Gut 
  • daz si ... von uns ... mit gewalt oder mit bet cheiner ungewonleicher gemainen stewer von allerlaye hab und gut, swie man daz genennen möcht ... nimmer mer gebiten noch beswärn sullen
    1331 MBoica XI 280
  • umb daz gut und habe, daz unser vetter ... offgehalten und genomen hant
    1388 RTA. II 11
  • auf aller ihr ... haab und guet ... nichts hindan gesetzet
    1423 Lori,BairBergr. 27
  • sullen auch iglichem teil und den sinen yr habe und gut ... helffen ... hie behalden
    1448 FreibergUB. I 187
  • dat pelgrime, coeplude ... sollen vry, seker up eren gewontliken tollen to water unde to lande mogen theen unde wanderen myt eren personen, haven unde guderen 
    1476 OstfriesUB. II 82
  • dass desselben verfälschers haab und güter ... verarrestiert ... werden solle
    15. Jh. Meyer,Handelsmarke 63
V 1 e
Gut und Erbe 
  • hebbet ik unde min wyf ... deme rade van B. upghelaten al dat gud unde erve, dat mynen wyve ... van erer moder besturven is
    1370 BremUB. III 336
  • daz er si uzrichte alles des guotes und erbes, so ... ir man ... verlazen hette
    1386 LSchrP. 168
  • wäre ouch, daz der herren lüt von Wirtenberg ... dehain erbe und gut gefiele
    1390 EßlingenUB. II 311
  • wir haben auch macht, dye funfzig güldein ablosen wölten und ablösten, so gereden wir in eegeschribner maß, daß wir dye widerumb an eygne güter und erb getrewlich wollen anlegen
    15. Jh. BayreuthStB.1 322
  • dy pergkgnossen selbs gesaczt vnd zw recht gesprochen haben ... darumb das sew ire erb vnnd guet vnnd den leib dester sicher haben mugen
    15. Jh. BeitrSteirG. 16 (1879) 23
  • alle uißlendige, die binnen den pelen von M. erve ind guet ligen haint, sullen unssem heren mit vroenhaveren ... onderworffen sin
    1516 NrhAnn. 6 (1859) 23
V 1 f Gut und Gülte 
  • die selben fünf ... soll ... die vorgeschriben besatzten gut vnd gült rechenne, vnd die vnbesatzten gut anslahen an gült die sie wol ertragen mügen
    1349 MWirzib. V 391
  • das wir ... mit unsers rechten lehenhern hant ... verchouft haben ... die gult und güter di hernach ... benant sind
    1365 SPöltenUB. I 647
  • daz alle die gut und gülte ... bett und stüre und andere weltlichen scheitzunge und dienstberkeit fry sin sollen
    1378 HeilbronnUB. I 133
  • ich J.N. ... etliche güter und gülte ... geben wil
    1449 FreibDiözArch. 15 (1882) 82
V 1 g Gut und Geld 
  • wenne is denne ... gut unde gelt antrift, unde nicht antrift erbe
    um 1400 MagdebFr. 122
  • niemant moet dobbelen of dobbelen laeten ... om gelt noch om guedt 
    BolswardStB. 1455 Kap. 87
  • das manig betrügerey gepraucht wirdet, das vil von den kaufleüten vnd andern in steten vnnd gerichten ... gut vnd gelt geuärlichen entnemen vnnd darnach sölichs nicht zubezalen haben
    1499 TirolHGO. 137
  • se doch vor gelt vnde gudt nicht gelouet dan allene de sake im lubeschen rechte vth todragen
    1505 OberhLüb. 335
  • gut und gelt, auch ander wat, gar nichts man in genomen hat
    1519 HistVolksl.(Lilienc.) III 327
  • das die heurat ... on all vorderung ainicher schatzung und bezallung guets oder gelts gethan werden mögen
    1553 BairFreibf. 249
V 2 beim Einlager
  • swenne er uns manet oder ieman von sinen wegen, so suln wir ime oder sinen erben leisten ze veileme guete in der stat ze Basele
    1294 BaselUB. III 100
  • daz aber wir ... uns denne bi geswornen eiden ... suͥllent inrunt dien nechsten acht tagen nach der manunge ze Berne inantwurten ze veilem gute 
    1349 FRBern. VII 407

gut


I von Personen
vgl. 1Gutmann

I 1 vertrauenswürdig, angesehen

I 1 a allgemein
  • seind von gezeugnüzz der schrift pezzer sei ein güter man denn teurleich salben
    1243 SPöltenUB. I 55
  • geistliche lude, burgere und andere gude lude
    1303 Wetterau/GrW. III 481
  • welk meyster en gesinde helt vnd he em dat sine endrecht ader guder lude gud ute der werkstede
    1377 Lasch,NdStB. 35
  • wer der vorgeschriben dinge deheines fürbreche, den sollent meister und knechte an alle stete schühen und nit für gut haben untze er mit den geswornen übereinkummet
    1390 Schmoller,StraßbTucherZft. 14
  • sollen guter luthe kinder syn, die dem voithe ... dynen sollen
    1404 CDPruss. VI 179
  • das eynich gut kouffman adir schipper zcu Danszik wesende off dem ... huwsze
    1448 Danzig(Hirsch) 206
  • als lang er gut ist und sich mit den lib vermag zu dun
    1450 Burckhardt,Hofr. 72
  • der statt knecht mach eynen guden man vorboden up der straten und nicht in synem huß
    um 1468 MoringenStR. 293
  • ein dem kauffe hat er em gelobit eine landwere zcuthun als ein gut man dem anderen
    1470 Neumann,MagdebW. 110
  • wan ain guter man geeilt wurt in sein haus oter flich in ains antern haus, der soll fritt und gemach haben
    1511 NÖsterr./ÖW. XI 325
  • so dy ... richter ethwan gutt leut mit byrschagenn beschweren wurden
    1541 Hermannstadt/SiebbMunC. 71
  • om die statuten te houden, setten een of twee goede mannen die daertoe nut sijn
    1570 CoutLierre 418
  • sollen die viertelmeister ... auf achtung haben, das sie guth volck dahin vorschaffen, in ihren besten gereth und wehr
    16. Jh. BreslStR. 68
  • crimen ambitus, sich in ein ampt einkeuffen, das ist mit gelde oder geschencke erlangen, daß man in die empter kömpt, wer ein solcher ist, soll nicht für gut geachtet und gehalten werden
    BöhmStR. 1614 O 8
  • mugen sy sich ausherhalb des rechten durch guet lewt bereden, sy sollen sich bedenken
    oJ. IglauOberhof 340
I 1 b Zeuge und ähnliches
  • swelich man deme anderen sculdich is, vnde bekant he is ime an deme sůcht bedde vor gvͦden luden
    1227 BrschwStR. § 14
  • de ys des neger to beholdene myth twen guden mannen syner naber
    1279 RigaStR. 34 a
  • is dat he ghude lude bringhet to den hileghen ... also dat se er hant up de hileghen leghen
    1294 Hach,LübR. 303
  • be haere kenessen iof bi oorcondscepe van tween goeden lieden iof meer
    1304 CoutBruges I 300
  • dirre gabe sint gezug der herre her Ekehart ... unde anders vile guter lute
    1314 MühlhsnUB. 310
  • de schal dat don mit gherichte unde schal dat selve dridden guder lude beholden uppe den hilleghen
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStat. 98
  • weret sake, dat de herschop ... wene bröckaftich funde van den swaren, de eren eeden tho kort deden ... de scholen to gude manne na der tydt nicht wesen
    1498 StaatsbMag. VIII 146
-- guter Zeuge 
-- guter Knappe 
  • alain das offen jnstrument, das volfangen ist worden, geschrieben in gegenburtikait eines guten und gesaczten noder ... sollen vor gericht gelten
    vor 1307? Tomaschek,Trient Art. 43
  • alsoo verre als ment op hem byproven mach met goeden knapen, die gewaert syn over alle land
    wohl 15. Jh. StaverenStR. 200
  • thenwair dat een buerman dat bewisen mocht mit twe goede knapen, dattet hem betaelt wair
    um 1500 Fruin,KlSteden II 27
I 1 c Schiedsleute, Sühnleute
  • he ime sine kost gelde na guder lüde kore
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. II 29
  • louckent aber ihener des schaden, den musz her sich entsagen mit syme eyde rechte, ab der schade mit guten luten nicht geachtet ist unde bewiset wert
    nach 1358 Rb.n.Dist. II 8 Dist. 2
  • mach de merckt oft prijs daervan doen stellen ende daeraff, als vore, bescheet van vier goede mannen nemen
    1609 CoutAnvers IV 62
  • ist nach erkantnus gueter leüt sein schaden abzutragen
    17. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 57
  • wann aber ein oder andere theil mit der aufnahme des dispacheurs nicht zufrieden ist, so sollen gute männer ernannt werden, welche die sache zu vergleichen suchen
    1765 PreußSeeR. Beil. S. 220
  • alle aus dem versicherungsvertrage entspringende streitigkeiten ... sollen zuerst an dergleichen schiedsrichter und gute männer gebracht ... werden
    1766 PreußAssekuranz- u. HavereiO. § 260
  • wie man die schrann besezen soll und wieviel man guter leut darzue haben soll
    18. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 310
  • mit demiselbin gute, ob he iz gehabi mac, eder also ture, alsi gute lute sprechin, daz iz wert si
    oJ. MühlhsnStR. 620
  • dat wy abten end anders gude luiden in Fivelingelant eendrachtliken mit malkanderen sint overgedragen
    oJ. Richth. 309
  • His,FriesStrR. 373
I 1 d
Standesbezeichnung
  • dat de meene rechters ut Frieslandt ende elinge ende guede mans voir den meene ... vrede weren sik voiredragende
    1323 Richth. 292
  • dat schall he bewisen mit twen guden mannen, de so gut sin alse se
    1440 BremLGProt. 27 [oder zu gut (I 1 b)?]
  • gutte mannes haben bey Caroli Magni zeiten vnd hernach die Sachsen ihre edlen vnd junckern genandt
    1591 Spangenb.,Adelsp. I 41
  • "gute leute sind die freien Grundbesitzer in den Städten"
    oJ. Maurer,StädteV. I 181
  • "Die guten leute sind die Freidienstleute des späteren Mittelalters und gehören nicht zu der Masse der gemeinen untersassen oder gemeinen leute"
    oJ. Weimann,Minist. 15
  • Maurer,StädteV. I 185
I 2
I 2 a wirtschaftlich leistungsfähig, kreditfähig
  • storve binnen disser tit jenich miner borgen, so scolde ec enen also goden in sine stede setten
    1324 HHildeshUB. IV 432
  • hat keinen mann ein amtmann ob dem berg gefangen zu führen wegen unzucht, der um seine buße gut ist
    1339 ZBergr. 39 (1898) 177
  • also daz dy lute zcu der dlage unde zcu der werbusse gud gnug sint
    nach 1358 Rb.n.Dist. IV 44 Dist. 4
  • süllen wir ... setzen je ainen oder andern als schidlich gut gülten und bürgen an der unützen oder abgegangen statt
    1423 FreibDiözArch.2 3 (1902) 92
  • ob er ... das verkauffen wolt, nit anderst, dann ainem ... man, der dem ... g[otzhaus] vmb gult vnd guts vordrumb gut sey
    1473 Indersdorf II 6 (nr. 1010)
I 2 b sicher
  • daz dhain pfleger noch richter dhainen man nicht vahen sol, der guet zu dem rechten ist
    1354 ÖW. I 321
  • wellen ... wir, daz man umb erlich sache dhainen gesezzen man oder frowen, die zu dem rechten gut sind, niht fahe
    1363 Stampfer,MeranG. 363
  • kain angesessner soll umb burgerlich sachen, mit leib oder guet arrestiert werden, der guet zum rechten ist
    TirolLO. 1573 II 52
I 2 c bürgend; haftbar
  • ver eynen leer junge czusetczet addir czusetczen wil, der sal yn das wergk geben iiij gutte scot ... dorvor sal seyn meyster gut seyn
    1412 Danzig(Hirsch) 333
  • we den oveldeder na der tiit in synen huse onthelde, de sal voer allen schaden staen unde guedt wesen
    1465 OstfriesUB. I 719
  • sal H.W. ... T.K. und synen erben vor alle ansprach gut sin
    1482/92 ErfurtRatGB. 402
  • vor die vorgeschriben somme gelts gut und behaft sein
    15. Jh. MainzGFormel 45
  • vor dissen briff und vorzcicht ist G.P. gut worden
    1505/06 KasselGB. 43
  • so ain sun ... jre eltern die schulden halber in fengknus kommen ... zu jrer erledigung nit nach jrem pessten vermögen helffen noch für sie gut oder pürg werden wöllen
    NürnbRef. 1564 XXIX 4
  • wann der burg den schuldner fur welchen er guet worden erbt, so wirdt die burgschaft todt und ab
    1573 NÖLTfl. II 17 § 28
  • wann die kinder für ihre gefangene eltern nut guet wolten werden noch dieselben mit ihrer burgschaft aus der verhaftung erlösen
    1573 NÖLTfl. III 23 § 8
  • ein jeglicher wirth soll wissen, daß er niemande herberge, er wollte denn guth fuer ihn seyn
    Zeitz 1573 S. 274
  • soll der meister für fünf sch. des knechts halben guet sein
    1596 SchlettstStR. 555
  • umb alle verborgene ... mängl, so sich an denen in dausch khumbenen wahren ... befinden, guet zue sein ... schuldig
    1599 NÖLREntw. II 14 § 3
  • die umb sollichem wandl und pennfall fur in oder sein helfer versprachen und guet darumb waren
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 86
  • sollte der purgraf ohne des ... erkaufen, so wird er darvor gut sein und den schaden ersetzen müssen
    17. Jh. Archiv český 24 (1908) 4
  • das derselbe H.R. mit zweyen misseteden zu buß verfallen sin solle und ist sin vatter gut dafur worden
    oJ. FrankfOHof 399
I 2 d vermögend (ein Vermögen haben von)
  • dat de szelsschup, szo Markus to Bergen ... hefft ... verduszent marck ... gudt unnd wert szyn
    1521 Bergenfahrer 203
I 3 quitt, frei
  • des wir ehem sulcher bezalunge ... in craft disis brifis gut ledig und los sagen
    1488 KahlaUB. 59
I 4 im Eherecht
  • das ain ieder burger sein eheliche haussfraven an sich rauben, auch alt erlebten gebrauch nach, den man als der guten und mit dem weib als der bössen handt, die weibperson mit leib und gueth nachvolge
    1590 BregenzStbr. 38
I 5 gute Freunde 

I 5 a wohlgesinnt
  • dat we rechter schult sin schuldig den ersamen dem rade to Goszlar, unsen guden frunden, dredusent gute rinsche gulden
    1441 QuedlinbUB. I 358
  • ratt der statt Überlingen, unser lieb herren und gut fründ
    1485 FreibDiözArch. 19 (1887) 283
I 5 b nicht mehr feindlich
  • swer die büzz nimpt von enem, der in gelaidet hat mit worten oder mit wercken, der sol zehant sin gut friunt sin für daz er die buzz genimpt
    1294 MWittelsb. II 49
  • daz der bischoff vnd die vorbenannten tumherren des stifft ze B. guet freunt sullen sein der obgenanten purger
    1348 (Hs.) HohenloheRB. 24
  • sprechen wir all obgenannt parthey ... von allen vergangen sach und irrung wegen ... zu guten freunden
    1454 Lori,BairBergr. 38
  • haben sy die parthey zu gutten freundten gesprochen
    1491 Indersdorf II 175 (nr. 1551)
  • mit dem schiedent baid partyen, gericht' und guet fründ, von hof
    15. Jh. FreibDiözArch. 10 (1876) 58
I 6
siech
  • bi den gůten lüten vor der stat ze H.
    1296 SchwäbWB. III 952
I 7 die gůt tochter Dirne
II von Sachen, Eigenschaften und so weiter; vielfach nur zur Unterstreichung und Bekräftigung des Substantivs

II 1 a rechtsgültig; beweiskräftig

II 1 a α allgemein
  • die schiedung namen sig paid für gut 
    1309 OÖUB. V 24
  • daz hat als gut chraft, als ob er hintz eines leib und gut geschlagt hiet
    um 1315 MünchenStR.(Dirr) 257
  • welle er ir laugen nit zu gutt nemen, sonder sy des weysen
    1481 Indersdorf II 76 (nr. 1238)
  • welcher zettel folgends bey der jahrrechnung, in der aussgabe vor gutt passiret werden soll
    1616 MittSchulg. 3 (1893) 234
-- überzeugend
  • wen eyn izlicher Sachse der lest den anderen zu sinem eyde, wo die bewysunge nicht alzu gut ist
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 423 Art. 114
II 1 a β gute Briefe 
  • daz he daz bewisen mit ... dingeluthen adder mit guten gerichtes briffen adder mit stathbriffen
    nach 1358 Rb.n.Dist. I 20 Dist. 7
  • desse ghenade bat de lieue hilghe sunte Wilhad der stad van Bremen van conynge Karle, dar gude breue vp sint
    1360 BremGQ.(L.) 58
  • si hetten über die selbe zwo hofestette einen guten brief
    1364 BaselUB. IV nr. 279
  • das wir uns des nicht underwinden welden, wend ir gute brife dor obir habt
    1403 CDPruss. VI 152
  • sal vns gutte briffe brengen von dannen her geboren ystt
    1412 Danzig(Hirsch) 333
  • er hab denne gut briefe oder gute gezeuge, daz si im vor den gewalt geben habe
    oJ. NürnbPolO. 18
II 1 a γ gute Urkunde 
  • wir süllen ... mit guter urkund ir briefe und insigel ... houptgut und schaden haft und gebunden sin ze richten
    1423 FreibDiözArch.2 3 (1902) 95
  • sol von seiner obrigkeit seines verhaltens guten schein ... furbringen
    1597 PeineStat. 270
II 1 a δ gute Kundschaft, gutes Wissen 
  • wann wir kundlich und aigentlich beweiset und geinnert sein mit guter und sicher kundtschafft und weysung
    1329 Lori,BairBergr. 8
  • wil das bewären mit guter gewissen als recht ist
    14. Jh. SteirLl. Art. 83
  • dz der cleger zu bringen mag mit guter kuntschaft
    1458 HagenauStatB. 209
  • ob ainer käm zwischen die vier went, so soll iederman sein geldschuld aischen an in, wer das nicht thuet, der hat das verlohren, es war dan ain guetes wissen drumb
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 116
II 1 a ε guter Titel für justus titulus 
II 1 b anerkannt; von der Allgemeinheit gebilligt

II 1 b α gute Gewohnheit und ähnliches
  • das wir ... die burger gemeinlich der stat ... bleiben wollen lazen by allen iren rechten, fryheiten ... und guten gewohnheiten
    1366 FreiburgÜRec. IV 26
  • die sie in iren erben, besitzungen, rechten und guoten gewohnheiten ... hinderten
    1370 DinkelsbühlPriv. 462
  • alz ain man sein erb vnd ... aygen ... inn haben sol mit allen ern, rechten, niezzen, diensten, gülten vnd gůten gewonhaiten
    1379 Indersdorf I 119 (nr. 283)
  • darczu alle ire recht privilegia, gute gewonhaite, freyhaite, gesezde
    1394 RTA. II 393
  • so haben wir den burgern ... all ir gnad, gut, freyhait und gut gewonheit ... bestett
    1406 AnzSchweizG.2 10 (1906/09) 329
  • das si vnsir burger vnde koufflewthe loben alde gutte gewonheit nicht beschatczet
    1450 Danzig(Hirsch) 282
  • solliche verwilligung ... sol inen an iren privilegien, gerechtikaiten, gut altherkomene gewanhait ... gancz unschedlich sein
    1479 SchlesLehnsUrk. I 31
  • sollen ... solch ordnungen ... unsers ... lannds freyhaiten, rechten, guten alten preüchen und herkumen ... unverlötzlich ... sein
    TirolLO. 1573 IX 31
  • soll er dieselbe in gutem politischen wesen undt in guter mannszucht erhalten undt sie wider ihre alte freyheiten oder gute gebräuch nit tringen
    DOrdStat. (1606/1740) 119
II 1 b β gute Sitten 
  • die burgere der selver stat ... in oiren rechten, alden hercomen ind gueden seden end rechten end gewoenten te bliven
    1417 CleveStR./ZRG. 9 (1870) 426
  • ist dat de overste richter vinden, dat he na landtrecht und gude seden sines landes gedomet hefft
    1428 OstfriesUB. I 335
  • ob gleich dasselbig wider der oberigkhait gesetzt, doch nicht wider götlich natürlich recht oder guet sitten ist
    1528 ZeigerLRb. 317
  • ob dieselbe one betrug erbar, aufrecht, auch nit wider guete sitten oder gemainen nutz
    1599 NÖLREntw. II 20 § 6
II 1 b γ gutes Recht 
  • habent die keiser den steten sunderliche reht gelihen unde guot gewonheit; diu ist guot reht, die widersprichet auch ditz buoch niht
    um 1275 DspLR. Art. 51
  • andrew gute recht, die dar inn geschriben stent
    2. Hälfte 14. Jh. RegensbFriedg. 83
  • wir bestatten in ... die geseczt vnd altew gutew recht vnd ... die freyhait
    1417 Wasserburg 110
  • sullen die bruchen van onsme lande bi iren goeden alden rechten ind gewoenheiden ind zu scheffenurdel blieven staen
    1423 JülichLTA. I 157
II 1 c α gutes Recht im Sinne von unbestreitbarer Berechtigung (subjektives Recht)
  • diz eine kint heit alse gut recht an demi guite, alse diz andere
    um 1230 MühlhsnStR. 623
  • wilich man worde anghesproken mit eme blikenden schine, hulp eme gode unde syn gude recht
    1350 DortmStat. 67
  • hetten dye genanten vormund ... gewalt und gut recht, uns ... burger zu Beyerreuth anzugreifen
    15. Jh. BayreuthStB.1 322
  • das köstlich zureiten, so ein domprobst mit 12 1/2 mannen zu pferd jarlich zwürende zu meygen und herbst uff der gemein grossen kosten zu thun befugt ist und gut alt recht hat
    1596 Burckhardt,Hofr. 55
-- ähnlich
  • mögen gi wol sprecken, so lange als juwe tasche geld hadde unde juw recht god is
    1649 Seestern-Pauly 14
II 1 c β guter Fug 
  • das ich an den gemelten orten sölliche oberkaitt ... zu brüchen ... gütten füg gehept
    1482 FürstenbUB. VII 161
  • dieselben andern jhren freunden ... obangezeigten widerkauff vergönnen wolten, des sollen sie ... zuthuen gueten fueg haben
    1598 KrainLHdf. 1598 Bl. 85v
  • wenn en unverschämt wief enen framen mann mit worden schmähede, in gegenwart 2 [er] ehrlicken männer de mag er mit gutem fuge ene brafe muhlschelle oder ohrfiege geven mit flacker hand
    16. Jh. SchwerinStR. 282
--
formelhaft
  • felt im sein widerlag und morgengab, wofer sie die in ierem leben nit verschafft, das sie doch guet fueg und macht hett, sampt aller ierer verschribenen varunden haab frei widerumb haim
    16. Jh. ZRG.2 Germ. 23 (1902) 279
  • es rügen die leuthe dieser gemein, das sie guth fug, recht undt macht haben, ein jeder sein getreide lassen zu mahlen, in welcher mühle er will
    1600 MittSächsVk. 6 (1912/16) 280
II 1 d richtig, berechtigt, stichhaltig

II 1 d α
  • auss nachgemelten und andern me gegründten rechtmessigen guten und unzweiffenlichen ursachen
    1527 UrkSchwäbBund. II 312
  • der verdacht nit ander gut ursachen anzeygen kan
    1532 CCC. Art. 43
  • dit isz de ordinancie, welker ein erbar raedt vor güdt angesehen ... heft
    1535 Stieda-Mettig 233 (nr. 1)
  • das der kleger schwere, das er aus gutem grunde vnd aus keinen bösen vorsatze seine klage erhebe
    1561 Rotschitz 28
  • welliche durch ire vögt oder ire kindheit versumpt wurdent, ire erbschaft vnd andere rechte vnd gute ansprachen ze vordren
    1598 Sanen 110
  • ausgenommen, das wier denselbigen angezeigter curatorey aus gutten ansehnlichen uhrsachen benehmen würden
    16. Jh. BreslStR. 54
  • ir werden schwören ... dass ir glaubt ein gute sach ze haben
    16. Jh. SchlettstStR. 660
  • [ein Kranker] hat seines guets gewalt und (mag) schaffen wemb er will, dann darnach geschech waß guet sei
    1602 NÖsterr./ÖW. VIII 100
II 1 d β in Formeln
  • vff daz sie sich ouch daroff mit eintracht mit uw. gn. beraten mogen, was nucze vn gut sie
    1390 Danzig(Hirsch) 157 Anm. 436
  • sont daz guot schöwen vnd waz sy nütz vnd guot darzuo dunkt der stat vnd dem land, das sölnt sy maulen mit ainem zaichen
    1396 MemmingenStR. 316
  • sol niemer mer weder in radt nach gerichtt gehören och niemand weder schad noch gutt sin
    AppenzLB. 1409 76
  • wir für fruchtbar und gut ermessen ... den erbern bundtsverwandten stetten ainen gemainen stettag ... zubenennen
    1527 UrkSchwäbBund. II 313
  • ain bes sach compt vir ain richter; die tuot ainer guot dar, das der richter plent wirt, als sie die sach recht und guot 
    1545 FreibDiözArch. 9 (1875) 235
  • dechant undt capittel sollen einen weltlichen pfarhern auff der pfarr haben, der der statt nutz und guth, auch dem volck vorgesein möge
    1564 Sinsheim 459
II 2 ordnungsgemäß

II 2 a vollwertig, ertragreich
  • verseit ein gotzhusman einen guten val, da man in vordret ze hus und ze hofe und sezt einen swechern dar
    1344 Burckhardt,Hofr. 239
  • welcher maister hie ze U. silber brennen wil, der sol es brennen solich mass, dass es guͥt kaufmansgut und ... es zaichen wert sei
    1394 UlmRotB. 253
  • dat he schuldich ist ... xc wagenschot gud copmans gud
    1426 Danzig(Hirsch) 177
  • in tyd der nood sall he uns met een gueden klepper tho felde kamen ... des schencken wy em met een gueden wendt tho jagen haesen und fossen
    1448 OstfriesUB. I 517
  • hundert deymede landes ..., [die] he to gueden lande hevet ghemaket, dat he uthwysen sall
    1481 OstfriesUB. II 135
  • soll ... yeder richter, dem anruffenden ... auf guete unnd nit böse varende haab ... zu pfendten vergünnen
    TirolLO. 1573 II 63
  • ob sich ... ainer nit pfenndten lassen, sunder mit guetem werdt, on pfandtliche rechtvertigung ... bezalen wolt
    TirolLO. 1573 II 80
  • die schefferey wer sunderlich gut gegen Konigsperg, das man den winter das beste mertzviehe da hientriebe
    1578 Nostitz,Haushaltb. 98
  • wir weisen, wan ein guten fundt auff dem waldt funden würde, samentliche herrn bey
    1617 LuxembW. 497
  • daß ... böse leuth ... in versetzung vorgezaigter gueter pfändter andere haimblich unterrucken
    NÖLGO. 1656 II 94 § 1
-- ansehnlich, groß
  • H. u. F. haben einen guten hofe und zwei selden zu burggut. von dieser herschaft
    1398 QKulmbach 190
-- probemäßig
  • bonwolle [die] geschowet und von unsern schowern erlobet und gůt gegeben ist
    15. Jh. DWB. IV 1, 6 Sp. 1262
II 2 b von richtigem Feingehalt
  • wilge summe gelts wir ... inne halden solen und aveslaen von den 120 gulden schilden zu gueder rechgeninge dye waren guet van golde und swaer van gewichte
    1358 SGereonUB. 406
  • (die huben verkauft) umb fünfzigk gulden vngerisch und pehaimisch, die gut an geld und swaer an gewicht waren
    1380 MBoica XVIII 213
  • dat wy schuldich zind den ... raetmannen tho B. twe hundert rynesche ghuldene vulwychtich unde ghudes gholdes
    1386 BremUB. IV 67
  • Hans ... vnd Elsbet ... gelten süllen ... dryszig guldin ... gůt an gold vnd recht an gewicht
    1406 Indersdorf I 160 (nr. 406)
  • wy bekennen ock unsen ... heren de munte ihn den he guidt golt und sulver slaen will laten
    1418 OstfriesUB. I 222
  • dusent gude arnoldesguldene ... gud van golde, recht van munte unde swar genoch van wichte
    1437 OstfriesUB. I 434
  • ein jeder goldtschmidt ... schall gudt goldt und sülver arbeiden
    1542 Stieda-Mettig 299 (nr. 32, 3)
  • es soll auch fürder dhein goldschmitt in diser statt Freyburg dhein guldin münz, so zue leicht, ob sy wol an gehalt guet und echt ist, wider vergulden
    1546 FreiburgZftO. 32
  • ist die müntz gefelschet, kain gůt gold kan man meer finden
    oJ. Eberlin von Günzburg/DWB. IV 1, 6 Sp. 1260
II 2 c vollgewichtig; im Kurs hochstehende Münzen
  • dat wir in ... sollen geben ... 20 marc guder penninge
    1329 DOrdenUB. I 388
  • daz wir schuldich warden sein und gelten süllen ainen und zwainzig güldein, gewegener, guter florin
    1350 Burghausen/Rockinger
  • wir ... habin vorkaufft ... 2 malder korngulde ... vmb 8 pfunt heller guter lantwer
    1360 WasungenUB. 27
  • wech gelt wir entphangen haben an gutem grobim pruysschem gelde
    1392 CDPruss. IV 155
  • zechen marck guts herren gelts
    1396 Konstanz/FreibDiözArch. 19 (1887) 281
  • die sollent daz gude gelt deilen eim fern als dem andern
    1417 Eckert,MainzSchiffer. 110
  • dat men den knechten des heues uor er beer sal geuen to elken marken eyn gudt schot
    1421 Danzig(Hirsch) 290
  • dat he dat gude gelt sunderte ut den andern gelde
    1441 MünsterGew. 4
  • das man P.B. sal zu burge geben fur 800 gute schog uf widerinstellen vor myn gnedigen hern
    1461 FreibergUB. II 182
  • sind aber guet pfennig darvnder so sol man dy valschnn pfennig zue drümern prechnn
    1473 Ruprecht 298
  • vor anderthalfhundert gulden guder, grauer, gangbarer munte
    1558 BrandenbSchSt. I 346
  • es ist ... der entlehner schuldig die bezallung ... in gleichem ... zu thuen, alß des empfangnen ... paarem gelds mit guetem gangbarem paarem geld
    1599 NÖLREntw. II 8 § 2
  • da diese staigerung bey langen gelt aufkumen und bey dem guetten gelt fallem möge
    1624 MHungJurHist. V 2 S. 165
  • wer der gueten müntz jhre rechte schwäre benimbt ... mit deme soll das landtgericht verfahren
    NÖLGO. 1656 II 87 pr.
--
in bestimmten Paarformeln: gut und gerecht, gut und genehm, gut und gänge, gut und gäbe, gut und giebig, gut und giftig, gut und gemein, gut und schwer 
  • achtzig phunt guter und giftiger werunge
    1290 WirtUB. IX 339
  • hondert mark silbers gutes vnd gebes
    1308 RappoltsteinUB. I 193
  • ahtzenhen hundert pfunde haller guter und genger
    1326 Heidelsheim 774
  • soll man vier erber man darzu kiesen, was man für gut und swer nemen sol
    1330 StraßbMünzg. 187
  • geben ... sulent alle jar ... drü phunt guter vnd genger Strasburger phenninge
    1333 RappoltsteinUB. I 331
  • für ain rechts aygen vmb fünfzehen schilling der langen, guter vnd gaeber phenning
    1334 Indersdorf I 68 (nr. 143)
  • fumfzenhundert phunt hellere gutder unde gifteger
    1334 MWirzib. III 530
  • fierzig pfunt pfenninge guter vnd genemer Baseler mönze
    1336 RappoltsteinUB. I 349
  • umb zwölff guldin, alles gůter und genger Florener
    1359 BadenArgUrk. I 58
  • daz sii uns geluhen han hundert gulden gudir und gebir
    1360 DOrdHessenUB. III 13
  • tausend mark zalperner güter und geber Meraner munsse
    1365 OÖUB. VIII 240
  • daz unser gelt alzo gut und gerecht sie, alz daz geschighet ist
    1381 FreibergUB. II 47
  • drützehn pfunt pfenning alles guoter und genämer Costenzer müns järlichs ewiges geltes und zinses
    1408 ToggenburgArch. 15
  • der czins ... mit guten und gaben groschen ... czu beczalen
    1420 PosenStB. I 119
  • hondert guter vnd geber Rynscher gulden
    1430 Bissersheim/HeidelbUnivArch.
  • hat er ... gewalt ... dy ... gult vmb 12 ... guldein, dy gut vnd gerecht seyn, abzelösen
    1454 Indersdorf I 335 (nr. 829)
  • soll ... davon jerlich vierhundert guter und gerechter unger und ducaten gulden ... aufrichten und bezalen
    1457 DiplPortusn. 302
  • fünff guldin gelts guter und gemeiner reinischer werung
    1458 FreibDiözArch. 25 (1896) 215
  • drißig guter und genemer rinischer guldin
    1458 Pez,Cod. III 273
  • zwentzig gulden, gütter und geber, die wir ... empfangen
    1472 HagenauStatB. 231
  • zwaihundert guldin, gut vnd schwär genug
    1474 Eyb II 45
  • bar an guter vnd gibiger müntz in einer summa empfangen
    1578 ObermoschelUrk. 70
II 2 d gutes Maß und ähnliches
  • ein jecklich person, die wein verkauft ... die ist pflichtig nach der masz zu Trint ze messen, die da recht vnd guet sey
    vor 1307? Tomaschek,Trient 128
  • ein jecklich person ... die da verkauffent ... solcher kaufmanschaft, die da ze essen ist, der ist schuldig ze geben ein gute und gerechte mas und wag
    vor 1307? Tomaschek,Trient Art. 37
  • nembent ... sy krengker und ringer punt von uns für guet, das sol der hantvest nicht schad sein
    1311 BairFreibf. 7
  • soll im der stat paumeister geben allwegen von hundert guten oder geeichten quatern 24 pfenning eich geltz
    1461 Nürnberg/Tucher,NürnbBaumeisterb. 35
  • soll ... der arraß, satin und dergleichen waaren ... gerecht an gueter lenng und brait in die lannd gefüert ... unnd verkaufft werden
    TirolPolO. 1573 Bl. 22r
  • ist der glockenzeüg dem P.C. wider gebe worde, so vil zwen getrage, nemblich ein guter zentner schwer
    1659 FreibDiözArch.2 1 (1900) 183
II 2 e als gut als soviel wert wie
  • dat benomde hus so ghud unvorpendet were, als de erbenomd ware ghud were
    1429 HildeshUB. IV 63
  • der ist der stat schuldig dri gulden oder ein armbrost als gut dri gulden
    1440 Miltenberg 344
  • sal er bringen pfand, die noch so gut seint als vil weins er begert
    1525 Philippsburg 976
  • so hat er weder eyn pfert von mir als gut als 5 m.
    oJ. DOrdHandelsrechn./DWB. IV 1, 6 Sp. 1251
  • do was use cumpenige alse gud alse 100 ℔ et 69 ℔
    oJ. Geldersen 91
II 2 f
  • dat wy ... vorkofft hebben ... eynen sulveren kelk ... vor eyn und twyntich gulden ... de uns to guder ghenoge betalet synt
    1474 HildeshBrüder 176
  • myshagen und nyn guet benogen, en hadden an den gulden und sick beduncken lieten, die gulden nycht guet und swaer genoich solden wesen
    1495 OstfriesUB. II 478
II 3 von menschlichen Eigenschaften

II 3 a geistig gesund
  • fur vns ist komen die erbere frawe M. ... vnd gab recht vnd redlich bi guten witzen vnd sinnen ... dem ... closter ... jr rehte morgengabe
    1336 MWirzib. IV p. 6
  • ab er by gesundem libe unde voller craft unde guter vernunft sien ding gezuges hette unde geschickit
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 388 Art. 64
  • hefft gheghaen myt ghesunden lychame ende guden synne in unse kerke
    1421 OstfriesUB. I 250
  • das wir mit wolbedachtem muote, guter vernunfft und sinne und gesunds lybes ... redlichen handt verkaufft
    1458 FreibDiözArch. 25 (1896) 215
  • das wir mit eindrächtlichem guten bevante vnnd gesondes libs ... drie gülden jerlichs gelts ... geben
    1473 FreibDiözArch. 25 (1896) 218
  • wer ouch sömlich gemecht ... tun wil ... das sol beschechen by guter vernunft
    Ende 15. Jh. LuzernStR. 33
  • do der vorgenant H.U. jar und tage ... ze rießbette gelegen hätte vnd nit geen und sten mochte und doch bi guden sinnen vnd vernunften was
    15. Jh. MainzGFormel 34
  • alle personen dieweil sie in guter vernunfft oder aussübung derselben sein, mügen jren letzten willen ordnen
    NürnbRef. 1522 XX 1
  • es mag aine yede freye person ... die zu jren tagen kumen, bey gueter vernunfft un nit im gewalt jrer eltern ... alles jr aigen guet ... freündten oder frömbden ... wol hingebe
    TirolLO. 1573 III 2
  • so einer bey gesundem leibe oder ... guter vernunft ein bestendig testament gemacht und aufgerichtet hätte
    1577 BremRitterR. 33
II 3 b
mit guter Vorbetrachtung vorbedacht
  • dat wijr myt goiden wurraide eyndreglichen ... verkouffen ... unse vadye zo H.
    1336 SGereonUB. 363
  • als wir in die [Rechte] ... mit guter vorbetrahtung und nah unsers rats rat geben und bestaett haben
    1347 MünchenStR.(Dirr) 167
  • daz ich inen baiden ... umb dieselben pfenninge willeclich und mit guter vorbetrahtunge hab ze koffent geben
    1350 KonstanzHäuserb. II 56
  • das ich mit gesundem und wollbedachtem sinn, lib und mut, und mit gutter zittiger vorbetrachtung ... ze koffen geben hab ... minen hoff zu Schönbach
    1409 FreibDiözArch. 19 (1887) 282
II 3 c guter Wille 

II 3 c α Zustimmung, Einwilligung
  • der vorgenande kouf ist beschehen mit unserre hant und mit unserme guten willen
    1284 WirtUB. VIII 486
  • swa zwai wirtleut sint in ünserr stat, swelhes under in stirbet, so sulen wir noch dehaeiner unser amptleut, daz ander eleiches heirates benöten odir ir chint an ir guten willen und ir friunt rat
    1296 MWittelsb. II 94
  • wann ain richter zu seinen ambtshanndlungen ... yemanndts notturfftig, muess er solches bey dem rattsverwannten oder anndern wer ime dartzue geföllig, mit gebett vnnd guettem willen ... haben
    1543 BeitrSteirG. 17 (1880) 101
  • es sey gleich der braut-schatz ihrem seligen manne bezahlet oder verbürget oder ... mit seinem guten willen unbezahlt geblieben
    1577 BremRitterR. 22
  • kan keiner ... von neuem die waid für sein vieh, auff frembden grund, wider dessen eigenthumbers oder niessers guten willen nehmen
    1679 TractIurIncorp. XVI 15
II 3 c β freier Wille
  • [sie] darzu nicht vordrung noch zuspruch haben sölle, dann was jr vater vnd muter oder fründt mit gutem willen geben wellen
    1499 TirolHGO. 137
  • nieman dem andern sin sold ze pfand nemen, es sy dann des soldners gutter will
    Ende 15. Jh. LuzernStR. 44
  • wann ainer ain schaden nimbt in ainer dienstberkhait oder guetem willen so er ainem anderen beweiset so ist derselb ander solchen schaden schuldig abzulegen
    1528 ZeigerLRb. 299
  • erbiedet sich ermelter prelat ... in ansehung seiner daselbsten geringen habenten gefällen 6 rthlr. auß einem guten willen herzugeben
    1686 Würzburg/ArchKathKR. 95 (1915) 442
  • ob sie sich obbegriffenen freyherren stands entweders durch stillschweigen oder offentlich auß guten willen nicht gebrauchen
    1727 Hoheneck I 376
II 3 c γ absichtlich
  • ein zehentherr oder dessen verwalter aus nachläßigkeit oder guten willen durch 32 jahr den zehent nicht gehoben
    1752 Chorinsky,Mat. V 171
II 3 c δ formelhaft
  • das dirre wehsel mit unserem gunst und guten willen beschehen ist
    1307 FürstenbUB. II 28
  • mit guteme willen und unbetwungenlichen
    1317 FreibergUB. I 51
  • haben wir ... mit hand, gunst und gutem willen ... uns verczigen ... aller der herschaften
    1362 OÖUB. VIII 59
  • beholden vor uns to den hilgen mid uprichteden vingeren, stavedes edes, mid guden willen unde unbedwungen
    1387 JbOldenb. 15 (1906) 199
  • myt beradenen möde unde guden willen
    1415 OstfriesUB. I 202
  • der gülten und bürgen guter will und gunst
    1423 FreibDiözArch.2 3 (1902) 93
  • had uns gebeten unsern guten willin unde gunst darczu zcu gebene
    1446 JenaUB. II 173
  • han wyr ... myt gudem fryen willen rechtlich unde reddelich ... uffgelaissen ... unsern frien hoff
    1474 HildeshBrüder 167
  • mich alles vnd jedes ... gänzlich vnd gar wohlbedächtiglich mit gutem freyem willen vnd wissen verzigen vnd begeben
    DOrdStat. (1606/1740) 106
II 3 d gutes Gewissen 
  • welchen schaden ich, nach meinem gutten gewissen und vermög dieses aydts auff eine summa ... schätze
    1707 SudetenHGO. Art. 5 § 7
II 3 e guter Ernst, gute Weise 
  • wie das ains yeden stands und wesen nach beschehen soll das ain yede ... oberkait das ... mit guttem ernst vnd vleiss volltziehen und verordnen
    1528 UrkSchwäbBund. II 317
  • daß dem prälaten mit ernst und guter weiß untersagt werde
    1556 FreibDiözArch. 16 (1883) 213
II 3 f tadellos, unbescholten, charakterlich einwandfrei
  • ist diu samenunge mêrir sô werdin di techin irwelit di gudis urkundis dâ sîn und hêleger bekerde, die sorcsam sîn uber ir techenîe in allin dingin
    13. Jh. HohenfurtBened. 246
  • ist sy eyn geerbte frau unnd guttes wortis, sy schol in yrem hauß sweren für eynes purgers keigenwertikait vnd sy sol sitczen auf eynem stul
    1414 OfenStR. Art. 315
  • dat ön ein theil ore ere gelimpe und gude gerechte antrit
    1443 QuedlinbUB. I 369
  • wierdet nach erkhundigung aines gueten lobmunds und erber sitten unt namen gehandelt von der praut heiratguet
    1528 ZeigerLRb. 353
  • das es ime an seinen ehren, namen, gueten gerucht und loimundt garnicht vorletzlich sein könne
    1564 BrandenbSchSt. I 427
  • soll der pfennder (wo der aines guten gerüchs ist) ... derhalben ainen ... aid zuschwören
    1573 TirolLO. 1573 II 84
  • ehrlich geborne menner ... guts rufs und leumuths, der zent furzustellen
    1575 WürzbZ. I 1 S. 83
  • ihre dignitet, hoheit, ehre, glümpff und gute gerüchte nicht antasten
    1597 PeineStat. 250
  • schuldner, so zur zeit gelaister purgschaft eines gueten namens und unverthuelich gewest
    1599 NÖLREntw. II 12 § 20
  • ligt einem richter ob, anzusehen, den guet und bösen standt beeder personen
    1657 NÖLGO. 1656 II 63 § 6
-- unbedingt
II 3 g guter Rat 
  • fur sich und alle ir erben mit gutem rat und gesamenter hant uns ... jren teyl an dem turn ... vfgeben haben S.
    1345 MWirzib. IX 152
  • mit gütem rat, wolbedahtem müt vnd auch mit gesamenter hand
    1348 MWirzib. IX 159
  • wir haben im mit wolbedächtem mut, gutem rat und mit willen und gunst der erwirdigen des techans ...ze koufent gegeben
    1423 FreibDiözArch.2 3 (1902) 89
  • sonsten mit worden und wercken ungebohrlick anstelleden und ehrer meister underrichtung und goden rath verachten
    1573 HambHandw. 570
II 3 h
freundlich, schmeichlerisch
  • luchter ... dy mit keten angesmeth ... dy sullen by deme huse bliben; henget man sy abir an hangen odder an nagele mit keten ... dy fulgen deme huse nicht, es were denne uszgenomen mit guten worten [Vereinbarung]
    nach 1358 Rb.n.Dist. II 1 Dist. 6
  • hat die lebensstraff nicht stat ... da die entfüehrte nicht mit gewalt, sondern durch guete wort ist verführt worden
    NÖLGO. 1656 II 78 § 6
II 4 Übersetzung von bona fides 
insbesondere gute Treue, guter Glaube 

II 4 a gute Treue 
  • das er schwere uzzer dirre prouincien ze varenne ... unde niemer wider in ze komenne ... mit guten truwen ane alle geuerde
    1295 FürstenbUB. I 322
  • versigel ich disen prief ... zu einem ewigen ürchünd ... mit guten und mit ganzen trewn
    1302 SPöltenUB. I 207
  • swer dem andern sein gelt leicht, der sol ims widergeben auf diu zit und er ims gehaist wider ze geben ... geit ... er gelt ze behalten in gůten triun ... sol er ims widergeben, wenn er ez an in vodert
    1346 BairLR.(Schlosser/Schwab) Art. 290
  • vor uns unde vor unse nakomelinghe ghelovet unde ghesekert an guden truwen in eides stad, deme vorgenompten junchere J.
    1383 JbOldenb. 15 (1906) 198
  • dar zu han ich ... in guden truwen hant in hant globet unde ... gesworn
    1386 DOrdHessenUB. III 175
  • globen wir yn allen obgeschriebene stucke und artickel stete, ganz und unvorbrochlich zu halden in gutten trauen an arg
    1420 Wutke,SchlesBergb. I 74
  • als der ... herre J. ... in in guten treuen und fruntschaft mit uns ... selbgelter worden ist
    1451 Abensberg bei Kelheim/Rockinger
  • desse artickele ... wol to holdene in gueden truwen
    1481 OstfriesUB. II 142
  • voirt soe hebben wi geloeft in goeden truwen den scepenen
    um 1500 Fruin,KlSteden II 10
  • sollen ... die vom adel mit jrer hannd in unser als landtsfürsten hannd, bey gueten trewen anloben
    TirolLO. 1573 I 1
  • so er ... das dem amtmann bei seinen guten treuen in die hand geloben mag
    1659 Emmenthal 203
II 4 b guter Glaube 
  • dat wir uns vruntliken hebben vorenet unde tosamende zatet mit gantzen truwen unde guden geloven
    1429 BremUB. V 430
  • so claghe ik ... enen doden hals uppe R.P., den A.H. syn vader geslagen hadde in guden ghloven
    1454 OstfriesUB. I 585
  • dat de tinskop bref ... by den van Q. op guden geloven bleven sy
    1484 QuedlinbUB. II 33
  • das er solche guter vnwissend des vnrechten herkomens vnd mit einem guten glauben an sich bracht habe
    1507 BambHGO. Art. 46
  • borgermester, raids und gantze gemeinde hebben in eides statt gudes glouvens und in truwen ... togesecht und versprocken
    1528 Richter,Paderb. I Anh. 102
  • dieweil solch handlung aus guetem glauben beschlossen wierdet
    1528 ZeigerLRb. 337
  • welcher ein sölichen esel verkaufen wöllen, der hat wärschaft und gůten glauben versprechen müssen
    1563 DWB. IV 1, 6 Sp. 1305
  • wie wir uns dessen hiemit ... bey unsern fürstlichen und adelichen ehren, treuen und guten glauben ... obligiret und verpflichtet haben
    1572 Culemann,MindenLV. 140
  • soll die fraw bey guetem glauben, alle jrs manns verlaßne haab ... bey gueten waren trewen ... antzaigen
    TirolLO. 1573 III 38
  • in dem verjährungen aber werden erfordert zum ersten ein guter glaub
    1713 TrierLR. 675
II 4 c ähnlich zu guter Hand 
  • bekennen ... vor dy vesten, den wy hebben löven laten tu guder hand
    1374 Fidicin IV 47
  • desse sosse vorescreven hebbet mede lovet ... my to guder hant
    14. Jh. Geldersen 60
  • de hure, broke, tinse ... schal stan in enes guden presteren hant, de dat to guder hant ... schal vorwaren
    1448 OstfriesUB. I 519
  • dat ... eyn vorstender des hospitals to guder hant der armen lude ... myt den obgemeldten viff verndel landes belegen sy
    1494 MagdebSchSpr.(Friese) 178 [hierher?]
II 5 vorbildlich, ordentlich

II 5 a von der Regierung und ähnliches
  • vpp dat de deuwtsche copmann ... mit iuw in guden regimente geholden vnd geregeret moge werden
    1448 Danzig(Hirsch) 281
  • vnser vnderthanen in gutem wesen vnd ainigkait zuhalten gepürt
    1506 TirolHGO. 145
  • vele splitterunge und ungefugh in oren velberortem ampte vermeden, frede und gude ordinantie möchte geholden werden
    1527 HambHandw. 582
  • damit der stifft W. mit gueten polliceyen vnnd christenlichen, gotseligen ordnungen gehandhabet ... werde
    1567 FreibDiözArch. 10 (1876) 118
  • soll er dieselbe in gutem politischen wesen undt in guter mannszucht erhalten
    DOrdStat. (1606/1740) 119
II 5 b guter Bau, gute Würde guter Zustand
  • sollen die ligenden güeter in guetem paw und ehren gehalten ... werden
    1573 TirolLO. 1573 III 6
  • an welchen orten die lanndtstraßen, weg und bruggen von unsern zöllen ... gemacht worden sein ..., das dieselben ... in gueten würden gehalten werden sollen
    TirolLO. 1573 IV 1
  • sollen die commenthur die ordenshäuser, die güter undt waß dazu gehört, wie auch den hausrath in guten baulichen würden halten
    DOrdStat. (1606/1740) 118
II 6 gerecht
II 7 Verschiedenes

II 7 a brauchbar
II 7 b anhaltend
  • tzu gutem gedechtniß vnd sicherheith haben all die gezellen uon allen den meistern eyne tone birs entpfangen vnd getrunken
    1437 Danzig(Hirsch) 344
II 7 c
II 7 d wenig Unterhalt verlangend, einwandfrei
  • hat regulariter jeder seinen teich nicht vor seinem hoffe liegen sondern ist vertheilet in gut und bösen
    oJ. Gierke,DeichR. II 54
-- ähnlich
II 7 e fällig?
  • wären solche schulden zur zeit der angetrettenen gerhabschafft gut und zahlbar gewesen
    1669 ÖGerhabO. 410
III
III 1 guter Friede ehrlicher, aufrichtiger, willkommener Friede
  • tun chunt ... das wir einen guten, stäten und gantzen fride ... geloben ze haben ... mit unserm vettern H.
    1336 Böhmer-Ficker 518
  • ich H.R. vergich offenlich mit disem brieff ... daz ich ainen guten frid geben han
    1376 ZFerd.3 37 (1893) 368
  • wie das her euch euwer lieb wolde haben verraten bynnen velichkeit und eyme guten frede
    1391 CDPruss. IV 146
  • daz daz selbe pherd ... yme genomen ... were in gutem freden
    14. Jh. MagdebSchSpr.(Friese) 6
  • daz wir mit einint ... eins guten, slechten, getrewen burgfrides uberkumen sint
    1406 AdelsheimStR. 623
III 2
  • dat de greve unde de sine bynnen eyner guden sune enghenomen hebbet mit vorsate menegherleye name
    1363 BremUB. II 165
  • in eyn gut vast bestant [bringen] dat sodane gude lude mochten ... to vreden komen umme de vorscr. ervegudere
    1409 OstfriesUB. I 183
III 3
  • da gaben wir im ... unser guot sicherheit und geleit
    1415 FreibDiözArch.2 9 (1908) 304
IV im Bergbau: gute Hoffnung 
V gute Städte amtliche Bezeichnung in Württemberg seit 1811 für 7 Städte, die Residenzen und früheren Reichsstädte: Stuttgart, Ludwigsburg, Tübingen, Ellwangen, Ulm, Heilbronn, Reutlingen
VI in Zeitbestimmungen

VI 1 allgemein
  • der meyer sol verkünden den hubern das geding bi guter zit zum minsten acht tage vor
    1364 Burckhardt,Hofr. 130
  • man soll das gelt bey guter tagzeit (in des käufers haus) überantworten
    1713 ChurBund. 281
VI 2 insbesondere guter Montag 

VI 2 a blauer Montag
  • daz dy knechte keynen guten montag sullen habin nach der aldin saczczunge der stat
    1342 KrakauZftO. 97
  • des weibels recht ist, das er an dem guten tage [lat. Original feria secunda] sol han das erst gewetti
    1410 FreiburgÜÜbers. 52 [hierher?]
  • "Den Dienstleuten wird der gute montag bei 1 fl. Strafe verboten"
    1513 Schulze,Kol. 204
  • es soll ... keine zeiche gutten montag halten ... bey unserer ernsten straffe
    16. Jh. BreslStR. 55
  • sol auch ... der gute montag und bierschichten ... abgeschafft seyn
    1673 Span,Bergurthel 25
VI 2 b Feiertag der Bäckergesellen in Münster am 2. Montag nach Pfingsten
  • am guten montag aber solle den ambtsgesellen biss zu weiterer verordnung zugelassen seyn, sich zwee täge lang beysammen zu thuen, und ... fröhlich zu machen, am dritten tag aber ihre rechnung klahr zu machen
    1592 MünsterPolO. 42
  • Auf Roter Erde, BeitrGeschMünsterlandes 1929 136ff.
  • DWB. IV 1, 6 Sp. 1263
  • Grotefend 78f.
VI 2 c
  • Die Versammlung der Hofgesessenen einer Bauerschaft wird hin und wieder der gutemontag genannt.
    oJ. Klöntrup,Osnabr. II 112
VII überwiegend substantiviert

VII 1 gut und übel, gut und quad Vor- und Nachteil
  • daz wir wollen und seczen diese geseczce, die an diesem priefe sind bescriben zcu haldene alle den steten und vesten, die mit uns guet und ubel wollen leiden
    1328 BrünnRQ. 404
  • vertegen (de erfnamen) guets ende quaedts, na den recht von der stede, van N. doot
    1441 Fruin,Dordrecht II 85
  • en sal niemant ... borger werden, hi en sal al syn goet bynnen onser stadt brengen ... ende nergent anders vuer noch licht to holden, dan goet ende quaet met ons to lyden
    1456 SneekStB. Art. 143
VII 2 in Begrüßungsformeln
  • wir L. von gots genaden ... enbiten ... unsern lieben getrewen unser huld und allez gut 
    1332 FriedbergUB. I 121
  • entpieten allen und jeden ... unser genad und alles guets 
    1625 FreibDiözArch. 27 (1899) 321
  • entbieten allen ... in userm ertzhertzogthumb ... unsere gnad und alles gute 
    1679 TractIurIncorp. Einl.