Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): halt/Halt

halt

lahm
  • gif he healt weðor, þær motan freond seman
    7. Jh. Liebermann,AgsG. 7
  • gif se mon [der verletzte Mann] healt sie for þære sinwe wunde, ende hine mon gelacnian ne mæge, geselle xxx scill. to bote
    9. Jh. Liebermann,AgsG. 86
  • Falk-Torp I 375
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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Halt

, Halte

bdv.: Helte

I Gehalt
  • was aber der schroet und halt gewest [der Schillinge] davon hab ich nichts gefunden
    um 1549 ArchUFrk. 22 (1874) 55
  • die marck halt an feinnem halt viertzehen lott
    1563 HeidelbStR. 527
  • nachdem ... uberfahrer der müntz-ordnung geschlagene müntzen die im valor, werth, halt, schroth, korn und gewicht ... der guten gerechten müntz ... ungemäß ... einschleichen
    1565 Moser,KreisAbsch. I 380
  • anno 1510 hat bischoff Hugo müntzen und ain gute müntz, gantz und halb batzen, nach des reychs halt und schrott, machen und schlahen lassen
    16. Jh. FreibDiözArch. 8 (1874) 80
II
II 1 Hinterhalt
  • man sal ouch uff die czit [am Jahrmarkt und an drei Markttagen während der Wollschuren] uff den wegen helde biestellen, das nicht ungewonliche merckte von pauiren oder andern kowflewten uff den strassen gehalden werden
    1455 KamenzUB. 87
  • so die tzwene vom Luban die helde besichtiget ..., sein sie einer noch Lemberg, der andere noch Haynaw gerieten und den nohm angesaget
    1511 GörlitzRatsAnn. I/II 113
  • sie ritten sämtlich so geschwind und unordentlich in unsern halt, als wann ein jeder der erste hätte sein wollen, die beste schlappe zu holen
    oJ. Grimmelshausen/DWB. IV 2 Sp. 271
  • die sy uytghesant hadden ... in eyn hoelt up die vyande
    oJ. MnlWB. III 656
  • kamen unwans uf den halt, darinnen unsere feinde waren
    oJ. Weinhold,SchlesWB. I 32
II 2 Versteck; Zuflucht
  • ne mot hi [der Verwandtenmörder] anda godishuse wesa mith ore hersten liodon, hi ne gunge efta tha durun stonda and bidde to sinere helde godis uses hera
    oJ. vanHelten,OstfriesLex. 168
III Kriegsmacht
  • hadde ... unse here to hope wol by viffhundert perden unde ok wol twen dusent mannen to vote eder mer, unde alse de sulve unse her mit dem holde was gekomen bi de landwer to Isnem
    1440 HildeshUB. IV 299
  • beweiseten sich bei fünfzig Polen auf dem Habersberge und hatten einen halt wol bei dreitausend
    1559 DWB. IV 2 Sp. 271
--
  • der halt brach auf ["die im Hinterhalt liegende Mannschaft"]
    oJ. Schmeller2 I 1100
IV auf den Halt reiten Verpflichtung zum Sicherheitsdienst zu Pferde
  • ich soll und will auch in solchem uf die wart und halt zu reiten (vleissig) und emsig sein; und so ich also uf die wart reit und so man wider auß bevelh ... abzeucht, soll ich heim reiten und mit mir selbs essen
    1541 Knapp,BeitrRWG. 78
  • soll ich die gegebnen bevelh getreulich und vleisigst aussrichten, mich auch zu schimpf und ernst zu, an oder von die feind, uf wart und halt gebrauchen lassen
    1543 Knapp,BeitrRWG. 80
V Haft, Gefängnis
  • so wie den ander op Putock brengt van schulde met eenighen brieven, al waert, dattie brief jonger waer dan andere brieven ... so soude nochtans die jonge brief zyn ghelt eerst hebben, want hi voor in trecht was in ende helden brocht
    15. Jh. Fruin,Dordrecht I 211
  • te betalen, pant te wijsen binnen sonnenschijn te gaen in houdt ende ijser
    1529 Fruin,Dordrecht II 223
  • dien verbanden arresteren ... ende in vaster houde houden toter tijt, dat hi die scult ... vergouden had
    oJ. MnlWB. III 614
VI Obhut, Verschluß
  • quicumque in sua warda, id est houda, puerum habuerit qui fuerit infra annos, et ipsum maritaverit sine consilio parentum propinquorum, et inde convictus fuerit per coram, omnia bona sua erunt in gratia comitis
    nach 1240 CoutFurnes III 37
  • sa hwersa ma enne menotere bifari mith ... fade an sina skrine ieftha an sina skate, an sina helde tha an sina bigerdele; sa ne mi hi ther umbe nena witha biada
    oJ. Richth. 37
  • vanHelten,OstfriesLex. 168
VII
Parteieid
  • hoe dat hy sijn houd sculdich is te doen? ... mit ophouwender hant ten heylighen waer te maken, dat dat zijn rechte eyghen goet is
    oJ. MnlWB. III 655
VIII Näherrecht
  • tot welcker tijt eenige huyzen of erven mit trecht van den houde van outs belast zijnde werden vercoft, zo zullen de vercoper ende coper den hou-heer of zijnen gemachtichden den naercoop aenbieden
    LeidenK. 1583 Art. 72
  • dat land ende erve sel die ghene, diet toebehoirt in poirtrechte of in erfpachte, mogen wtgewen om jairlicxe renten, tsij mitten houde of sonder houde 
    oJ. MnlWB. III 655
IX "Der Gesellschaftsanteil am Pfirchconsortium, wonach sich die Anzahl der Pfirchnächte bestimmte" Bauer,WaldeckWB. 43

X Fessel
XI Bezirk, Grundbesitz

XI 1 allgemein
  • hat ... Johann Cl. ... bekannt, daß der erstgenanndte Hans H. recht und redlichen ... verkauft hat den halt und gutt Cuntzenstadt mit dem städtchen, vorwergen, dörffern, freyen
    1468 StArchBresl.
  • herzog Niclas hatte einen halt, Vjast genannt, in versatzunge, zu s. Johanniskirche gehörende
    oJ. Weinhold,SchlesWB. I 32
XI 2 Weide(pflicht)
bdv.: Helte
  • öd, ist ein halt 
    1426 SteirUrb. 517
  • vermerkt unser gerechtikait und unser halt und rain zu dem darf gen Erlach
    1480 NÖsterr./ÖW. VII 91
  • an wem di halt ist, der sol das viech zu rechten weil und zeit aus und ain treibm
    15. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 470
  • die gemain hie sol waid haben als fer meins herrn piet geet und die recht halt 
    1520 NÖsterr./ÖW. VII 101
  • hinneben tragen die fremden, noch aussässigen Ungarn mit gemeiner-stadt kein mitleiden, geniessen aber ... die weide mit schmälerung gemeiner stadt halt und viehes
    1543 MHungJurHist. V 2 S. 36
  • wie einer ... mit seinen nachbarn daß viechtribs waid und hald halber auf dero gründen über eineß khomben ... also sol er sich dero zue gebrauchen haben
    1599 NÖLREntw. V 172 § 15
  • [Verlauf der Grenzen] von danen weiter ein rainkaag biß an Pierchhoff und Sonnleitner ihrer felt und hält 
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 17
  • ob einer nit halten wolt, und die hald wer an ihn, ist zu wandl 2 ß 12 ₰
    17. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 227
  • soll ainichen untersässen allhie kain schäfferei mit aignem halt auf die waid zu treiben verstattet, sondern alles viech unter die gmainhalt getrieben werden
    17. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 602
  • ist verboten worden, dass kein bürger besonders dass vieh halten solle lassen, sondern zu der haldt treiben sollen
    1744 MHungJurHist. V 2 S. 490
XI 3 Land unmittelbar hinter dem Deich
  • hwaso des dikes helde delt iefta dyckt iefta mit spada greeft iefta mit ploge verth iefta mit vaine wr wint, dat schil hi beta mit dis koninges ban
    15. Jh. Richth. 417
  • dewelke comisarisse trecken sullen van houde te houde, ende voorsien elc houdmans dijc tjeghens de Zuudzee
    oJ. MnlWB. III 655
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