Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Handtastung/handtastung

Handtastung

automatisch generierte Links zu anderen historischen Wörterbüchern:
Handreichung, ursprünglich Aneinanderlegen der Handflächen
I wie Handgelöbnis 
I 1 im Rahmen eines (vertraglichen) Schuld- oder Haftungsgeschäftes
  • [bei Friedensschluß] erer eyn denn anderen in merer seckernisse hanttastinge van beyder part wegene gedaͤn hebben
    1495 OstfriesUB. II 463
  • des heben sy in allich hanttassyng gedan in der wincappellen to Dordrecht
    1496 HanseRez.3 III 457
  • stipulatis manibus in de hant miner notari untergescreven myet hantastungen in beywesen des ... erbmarschalcks stiͤfts Paderbornn geloflich gereddet
    1540 KaufungenUB. II 534
  • he schall dat by sinem eede und hanttastinge erholden, de sake nergens denn alhyr tom Kyll utoforende
    1548 HolstVierstUrt. 202
  • alle diesze punct ... feste zu halten, hat einer dem andern mit handtastung gelobet
    1552 BrandenbSchSt. I 283
  • muss der verkäufer nebst seiner frauen dem ratsverwandten mit handtastung das erbe verlass- und abtreten, welcher es hinwiederumb dem käufer mit handtastung übergibt
    1589 ZRG. 10 (1872) 121
  • wer durch handtschrifft, handttastung oder mit dem munde einem etwas zusagt oder bürge wird, der soll beschriebenem rechte nach zur zahlung gehalten werden
    1597 PeineStat. 253
-- Geloben der Klagegewähre
  • erkennen die herren rethe für recht: nachdem de cleger in benachbaverten landen genugsamb gesessen, soll ihme zugelassen sein, disz mhal bei seiner handtastungn zu handlen mit dem gedinge, dasz ehr auf negstkunftigen termino seine clage soll genughsamb vorborgen
    1572 JbOldenb. 15 (1906) 222
  • die gewähr soll mit wirklicher handtastung gelobet werden, und nicht genug seyn, dieselbige in actis wortlich anzuloben
    1577/83 LünebRef. 640
I 2 beim einseitigen Versprechen, Gelöbnis

I 2 a Dienst-, Treuegelöbnis
  • he my myt syner moder loffte unde hantastinge hevet gedaen, truw unde holt to wesende
    1495 OstfriesUB. II 485
  • hat man denselbigen [Untertanen] aidt auferlegt, den sie auch volnbracht und folgens ... wolermeltem e.h.a. die handtastung geben und gehüldet
    1545 LuxembW. 614
  • hait man obg. Schoe Anthonien ingeroffen zu einem hochgerichtsmeier angenomen, welcher auch mit hantastung gelobt, darnach zu got und den heiligen geschworn, den gronthern vorhin und den vogden darnach getruw, holt und gewertig zu sein
    1551 GrW. VI 449
  • nach der erwehlung eines burgermeisters ... einen leiblichen eid mit angelobung zuvorderst und handtastung dem herrn statthalter und burgermeister tun und leisten
    1594 TrierWQ. 89
I 2 b bei Aufnahme in eine Zunft
  • unser gilden echtedink und wat unse gilde settet und satet, schal he mit eyner handtastinge loven to holdende
    1330 ZNdSachs. 1886 S. 232
I 2 c
seitens eines Herrn
  • wen ein neuer herr ankompt und huldigung begert, soll er erstlich dem scheffen handtastung thun, die gemeindt bei iren uhralten freiheiten ... pleiben zu lassen
    1585 RhW. I 1 S. 109
I 2 d Versprechen de Gefangenen
  • dat [sie] ontslagen souden sijn van haerre ghyselinge ende vangenissen ... op zeker hanttastinge ende ghelooften, die sy doen ende geloven souden
    1467 Fruin,Dordrecht II 157
-- des Unterlegenen in der Fehde
  • das sey innen hanttestungh musten thuen und sey setzten sich mit den Bergischen zu friden und zogen wider ihres wegs
    oJ. AachenZ. 9 (1887) 46
I 2 e sonst
  • dat de ... buren hebn ... gesacht unde my ock hanttastynge gedan, rechte nawysinge gedan hebn
    1506 WestfLR. 243
  • solt kein pastor ... keine zusammen geben, welche sich dero catholischen religion nicht qualifizirt haben oder zum wenigsten mit handttastungh ahn eydtstatt, sich einzustellen und underweisen zu lassen, ahngeloben
    1628 BeitrEssen 48 (1930) 295
II insbesondere das Beteuern an dem Gerichtsstab
  • handtastinghe aen des heren richters stock
    oJ. v.Amira,Stab 94
III Verhaftung
unter Ausschluss der Schreibform(en):

handtastung

automatisch generierte Links zu anderen historischen Wörterbüchern:
  • gelich ir mir das geredt ind mit handtastonger geloeffden geloebt
    1493 Hupp,Scheltbriefe 27
unter Ausschluss der Schreibform(en):