Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): heimweisen

heimweisen

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die Richtung heim oder zum Heim zeigen, insbesondere:
I (das Verfahren gegen eine Person deren heimischem Gericht) überweisen
  • wann dann der herr des, der geladen were, fur in schreibt, so sol er wider heimgeweist werden, und sol dem cleger in dreien vierzehen tagen rechts von dem seinen helfen, uf die globt und gesworn sein, on alles verziehen
    1447 WürzbZRef. 41
  • so mein her ... die sein ... umb spruch fur das landgericht geladen werden, und er di abfordert durch sein geschrifft, so sol man im die heim weisen fur sein gericht, darinn sie sitzen
    um 1480 Eyb,NürnbLG. 64
II (überhaupt eine Partei dem zuständigen Gericht) überweisen
  • do ein schöpf uf erfordern nit erscheint, soll derselbig ... der obrigkeit zue strafen heimgewiesen werden
    1614 WürzbZ. I 1 S. 483
  • im fall es [das Brot] zu klein ... erfunden, ist der bäcker ... verfallen zu straf ... und wird folgends dem centgrafen heimbgewiesen 
    1720 BadW. 318
III (die Streitparteien mit Urteil) nach Hause schicken
  • uss welichen ursachen dann si deßmals ... mit urteil wider heimgwisen wurdind
    1571 HönggMeierg. 83
IV (vom Oberhof II oder übergeordneten Gericht) dem unteren Gericht das Recht weisen
  • da wusten die schepfen nit, was rechte da was, und zogen das urteil gein M. da wisten sie daz widder heim, daz er verfallen were fur 10 phunt
    um 1450 Buchen 282
  • nachdem ... die aemter und eigenherrschaften es an der execution der am e. untergericht ergangenen urtheile so man ihnen heimgewiesen erwinden lassen
    1706 Lahner,Samml. 367
V (eine Sache, ein Vermögen jemandem) zuteilen, zuweisen
  • solle vonn vnnsers brudern, verwircktenn vnnd vnns heimbgewiesenen theil genohmen vnnd abgezogen werden
    1567 Haltaus 870
VI wie heimschlagen 
  • kann solcher noch immer sich dieser verbindlichkeit dadurch entledigen, daß er das belastete grundstück dem herrn der dienstbarkeit für eigen heimweiset 
    BadLR. 1809 Satz 699
VII (einen Eid) heimweisen zuschieben
  • ist der ander theil, bey verlust der sachen, schuldig, den angebottenen aydt entweder anzunehmen und zu leisten, oder aber dem anbieter heimzuweisen 
    1683 UlmG.u.O. 69
unter Ausschluss der Schreibform(en):