Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): heiraten

heiraten

I eine Ehe schließen

I 1 intransitiv und reflexiv
  • sol nicht heyraten auz unsers gotzhauses gewalt
    1315 HohenburgMarktR. 81
  • wil awer der chinder ains heiretten, die weil und er lebt
    1350 WienStRb. Art. 83 (S. 84)
  • dasselb recht seczen wir auch den witiben, heiraten oder nicht heiraten, daz auch der herr des landes mit nichtz zu tun hab
    1397 OÖUB. II 544
  • er hab sich gehîrat zu des W. tochter
    1490 Nördlingen/LSchrP. 229
  • das er zwischen hie und weinachten sich soll heyraten 
    1510 Kogler,Rattenberg 38
  • [die verwitwete Mutter darf die Vormundschaft über ihre Kinder übernehmen,] doch mit dem bescheide, daß sie versprechen soll, nicht wieder zu heyrahten 
    1592 MünsterPolO. 20
  • ob ain urbarman oder inwertzaigen ... aus der gwalt in eines andern herren heurattet ôn erlaubnus der herrschaft
    17. Jh. ÖW. I 2
  • das ehegelöbnis ist ein vertrag, wodurch zwei personen verschiedenen geschlechts einander künftig zu heirathen versprechen
    1794 PreußALR. II 1 § 75
  • ein sohn ... und eine tochter ... ist nicht befugt, ohne bewilligung ihrer eltern zu heyrathen 
    BadLR. 1809 Satz 148
I 2
mit Präposition
I 3 transitiv
-- substantiviert
  • sind die verlobten ... rücksichtlich des heyrathens noch unter fremder gewalt
    BadLR. 1809 Satz 168
II transitiv: jemanden heiraten (I) lassen, verheiraten
  • daz ... vmb den schaden ... also verslihtet ist, daz vnser herre ... den aeltern bruder ... heiraten sol in des gotshaus gwalt ze Fr. mit einem gůt da ergetzung an scheine
    1291 CDAustrFris. I 437
III transitiv abgeschwächt, um jemanden werben
  • DWB. IV 2 Sp. 894
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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