Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Hörsagen

Hörsagen

, Hörensagen

was man durch Hören (I) weiß, gewöhnlich von Wissen durch Gerücht (III), Leumund im Unterschied zu solchem durch eigene Wahrnehmung, 2Gewissen (I 1) 
bdv.: Hörsage
  • sollent das die geswornnen rugen nach hörsagen 
    um 1330 StraßbMünzg. 189
  • men end mach niemant vertuygen dan van ziene ochte van hooren ochte van bijsine; mair van hoeren segghene doet noch stade noch ontstade
    14. Jh. VilvoordeRb. 60
  • man sol nieman daz sin abkennen uf hörsagen, sonder sol man es wissen
    1466 Sankt Gallen/GrW. V 152
  • man soll nieman das sin abkennen vf hörsagen, sonder sol man es wissen
    1469 Sankt Gallen/GrW. I 201
  • nochdem dy andern zcwene geczewgen den kouff durch horensagen ... geczewgen
    1478/79 FreibergBUrt. I 342
  • hebbe ick uth horeseggende vorstanden
    1487 OstfriesUB. II 261
  • vor deme ... rade to Lubeke gelesen ... unde na erer egene bekantnisse van horseggende ... getugel scholden hebben
    1500 LübRatsurt. I 542
  • er hab seine rede von horesagen 
    1524 MittOsterland 6 (1863/66) 93
  • na deme gy uth horseggen uns vormelden ethliche rede
    1533 RevalRatsurtb. 48
  • das gezeugnis von hören sagen ... das taug nicht
    1541 König,Proz. 88
  • 1632 DZKirchR. 11 (1902) 467
  • es müessen ... die zeugen von jhrer aignen wissenschaft außsagen ... dann die zeugnuß von hören sagen ist unerhöblich
    NÖLGO. 1656 I 14 § 2
  • DWB. IV 2 Sp. 1812
unter Ausschluss der Schreibform(en):