Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Hürde

Hürde

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I Flechtwerk aus Reisig oder Holzstäben

I 1 zur Verbrennung von Verbrechern, Scheiterhaufen
-- mit der Hürde richten 
I 2 Zaun
  • süllent dieselben zwen teil die hurd reisen
    1429 ZürichOffn. I 278
  • wenn man nun hat peschaut die panzein und die hiert und fertstecken
    1480 NÖsterr./ÖW. VII 92
  • min frow ... sol lasen faren mit wagen ... durch die selben hürd oder türli
    1522 GasterLsch. 250
  • die Moserin soll haben ein hurd von der Ow, die soll man haben in semmlicher maß, das man sy uff und zů thůn mag
    16. Jh. ZürichOffn. I 9
  • welcher ain huert oder gattern nach im offen läst und den andern schaden beschiecht, waß der darumb verfallen sei
    1621 ÖW. XIII 47
  • der pauer auf der Räch soll haben ain hurt vor seiner wisen
    18. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 315
  • das ein jegliche hůb ein bund vnd ein jegliche bund ein hurd haben sol
    oJ. Schauberg,Z. 2 (1847) 77
  • SchwäbWB. III 1910
  • Stade,Luther2 323
-- Pferch (aus einzelnen Zäunen)
  • sie [die Schäfer] sollen auch die hoͤrtte alle tage weil sie zu mittage milchen, fortschlagen
    1572 CCMarch. V 3 Sp. 7
  • die hürten, so man hin und her versetzen kann, die setzinen (pfärch), in welche man des nachts die schafherd pflegt einzusperren
    1667 SchweizId. II 1603
I 3 sonstiges

I 3 a als Fanggerät

I 3 a α beim Fischfang
  • soll kein fischzug ... hurden, lauschen ... bey den ... [ledigen] personen und bauersleuten gebrauchet [werden]
    1597 CJVenatorio-Forest. III 15
I 3 a β
zur Jagd
  • [verboten] die hasen mit abschrecken, lauschen, ... hurt, taucken ... [zu fangen]
    1568 CJVenatorio-Forest. III 16
I 3 b in der Weberei ein (gerahmtes) Geflecht, über das Garn (oder Tuch?) gebreitet wurde
  • wenne und wie dicke ... daz geschehe, daz gebresthaft húrde waͤrint ... da sol man ... von iedem hantwerk ainen darzů geben [zur Prüfung]
    1388 RottweilUB. 215
  • mag ... ain ieglich weber ainem sin hurt wol wider geben
    1388 RottweilUB. 217
I 3 c Behälter, Korb
  • dieweylen ... personen sich gelüsten lassen ... ganze hurt und söck volle [Feldfrüchten] mit anheimbs nehmen, ... solle solches hiemit verbotten sein
    16./17. Jh. WürtLändlRQ. I 523
  • DWB. IV 2 Sp. 1956
  • SchwäbWB. III 1910
  • SchweizId. II 1603
--
Wagengeflecht
II
Wehr (von der darauf befindlichen Hürde I)
  • ez sol ... die hurt unde der kaener iemerme beliben alse si iezo sint und suln niemer hoͤher noch niderre werden
    1315 EßlingenUB. I 203
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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