Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): innen

innen

althochdeutsch innon, mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch innen, altfriesisch innia 

I eine Forderung (insbesondere Bußgelder) einziehen
  • vp de boete van iij par. die men innen zal vp den defaillanten zonder verdrach
    1275 CoutBruges I 224
  • dat die hooftman zal innen up sine [mit der Zahlung Säumigen] meenters binder naeste woeke daer na metter tvevoude
    1282 CoutFrancBruges II 65
  • onse bailliu ... ne mach negheene boete innen die es beneden lx ponden
    1297 CoutGand I 447
  • vander onwillicheit vanden gelde van dijckaedze te innen 
    1424 Fruin,Dordrecht I 261
  • die schult salmen in moghen halen, winnen ende innen metten heer opten ghenen, die de schult schuldich is
    1458 Fruin,Dordrecht I 126
  • de provisie van ... gelt te innen 
    um 1635 Wätjen,Niederl. i. Mittelmeer. 384
II wie innern (I) 
III eine Sache (als Eigentum) innehaben
  • alz ich ... ez [das Dorf] bis her geinnet, braͮht vnd genossen haben
    1381 MZoll. I 238
IV Geld (eines anderen) innehaben; schulden
  • das M.H. icht sines [H.H.s] gelds ynne 
    1477 FreibergBUrt. 310
V (widerrechtlich) einbringen; stehlen
  • huasa otheres monnes quic innath and ma hit him binimth, fiouuer pund
    oJ. Richth. 232
VI Land gewinnen (durch Eindeichung)
  • 100 demede landes van deme nyen waterlande nu geynnet 
    1496 OstfriesUB. II 507
VII mit persönlichem Objekt: beherbergen
VIII reflexiv: sich (in die rechtliche Ordnung) zurückbegeben, wieder einfügen
  • weret, dat hie seluen [ein wegen Heirat ohne Genehmigung straffälliger Leibeigener] viele vp gnaden vor den schulten vnd vor die tegeders, so innede hie sick wedder in oer recht
    14. Jh.? Westfalen/GrW. III 146
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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