Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): jagen

intransitiv und transitiv: verfolgen, hetzen, scheuchen, treiben; (sich) schnell bewegen
I im Althochdeutschen
II ein Tier, auch substantiviert
  • 1 insbesondere ein vierfüßiges Tier verfolgen (und erlegen)
  • 2 ein Tier als Subjekt, insbesondere ein Hund
  • 3 Haustiere scheuchen, treiben, insbesondere beim Übertritt auf fremden Grund und Boden
    • -- Vieh auf die Alm treiben
  • 4 übertragen "enem et dier jagen" eine Art Haberfeldtreiben, Schabernack treiben und dadurch sein Mißfallen äußern
III jemanden verfolgen
  • 1 allgemein
  • 2 flüchtige Übeltäter
  • 3 bei einer Fehde
  • 4 übertragen: einen (entwichenen) Leibeigenen
  • 5 strafweise jagen
    • a als Militärstrafe (beim Spießrutenlaufen)
    • b als Ehrenstrafe
    • c beim Ausdärmen
    • d übertragen auf das Ermitteln der Bönhasen (I) 
  • 6 übertragen: jemanden gerichtlich belangen
    • -- von der Zwangsvollstreckung in (bewegliche) Sachen
IV eine Sache oder ein Recht zu erlangen suchen
  • 1 Urteil oder Recht
    • -- allgemeiner: eine Sache (insbesondere rechtlicher Natur) betreiben
  • 2 Geldbeträge eintreiben
    • a Bußgeld
    • b Geldforderung
V Verschiedenes
  • 1 mit einer Waffe stechen
  • 2 Weinsorten widerrechtlich vermischen
  • 3 Fastnachtstreiben mit Einsammeln von Gaben
VI substantivierter Infinitiv
VII in festen Verbindungen mit Verben: jagen und beklagen, benöten (jagen III 1), fangen (von Tieren / Menschen), 1hagen (II), schlagen, teidingen