Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Johannisminne

Johannisminne

wie Johannsegen 

I geweihter Wein, der am Tage Johannes Evangelist (27. XII.) der Gemeinde gegeben wird
  • trinckt sand hanzminn 
    1424 Schmeller2 I 1618
  • an sanndt johannstag zu Weynachten, so man dem volck pfligt aus dem kelch sanndt johannsmynn zu geben
    1484 Schmeller2 I 1618
-- insbesondere Abgabe an die Kirche
  • ein gut, davon man sand Giligen kirchen zu P. iarlich dritthalb maß wein, zu den weichnachten, sannd johannsmynn dienen soll
    oJ. MBoica 25 S. 531
II Abschiedstrunk

II 1 allgemein
  • er gap im sant johannisminne und enpfalh in der himelischen küniginne
    14. Jh. WSB. 40 (1862) 185
  • herr wirt, nu haiszet uns einschenken, so woll wir mit sand johannsminn trinken und uns heben dann unser strasz
    15. Jh. DWB. IV 2 Sp. 2333
  • pring uns sand johannsminnen! es ist zeit, das wir gangen von hinnen
    oJ. DWB. IV 2 Sp. 2333
II 2 vor einem Zweikampf
  • gieng vor zum predigern ins closter und was pei vier messen und ließ im segen sant johanns minn 
    1485 NürnbChr. IV 375
II 3 Schlußtrunk des Vogtimbisses vor der Gerichtsitzung
  • und wann hee duss ymms gisset, so sol man ime innschencken sanct johansmynne, und sol ime der hubener gemeynlichen nochfolgen an dass gericht under die lynden
    oJ. Taunus/GrW. I 564