Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Jüdin

Jüdin

zu Jude, mit diesem meist in fester Verbindung genannt

I Stellung der Jüdin in der christlichen Umwelt

I 1 Beschränkungen
  • das nu fuͥrbas dehain jud noch juͥdin ... dehainerlai essendig ding ... nicht mer hantzen ... sol uf dem markte ..., er habe es denne vorkouft und behept
    1421 UlmRotB. Art. 351
  • [die Hebammen] sullen zu allen pernden frauen ... komen, wo man sy zu der stat vodert, allain zu kainer juͤdin nicht
    1477 UrkJudRegensb. 148
  • Bachmann,PfalzZwbrStaatsR. 149
I 2 Tracht
I 3 als Trägerin von Abgaben, insbesondere des Judenzolls 
  • wz frömder juden oder júdinen jetzů Z. sint oder hinnanhin noch her in die statt koment, welcher jud oder júdin do mer dan ein nacht in der statt ist, dero sol jeklichs von jeklicher nacht einen guldin geben
    1397 ZürichStB. I 320
  • item von einem juden oder jüdin 5 ß aber die güeter, so den juden gehorig, ist der zoll der statt
    1572 LaufenburgStR. 217
II privatrechtliche Stellung, insbesondere im Darlehens- und Pfandgeschäft
  • das die selben juden und júdine ... den schultheizen, den rat und alle die gemeinde von B. ... umbe alle die gelt, die si ... in schuldig waren ... hant verlasen gentzliche vri, lidig und lere
    1294 FRBern. III 588
  • so unterstuͤnden sich doch etliche iuden und iudin, ihren burgern ... nit allein auf ihre fahrende ... haab ... zu leihen
    1559 Aalen/Lünig,RA. XIII 83
III Stellung im Gerichtsverfahren
  • wer eyn judyn vbelhandelt ym gerichte, der sal das verpuzzen mit dem hochstin freuil
    14. Jh. IglauOberhof 177
IV im Strafrecht
  • ist das ein christen man pei einer judinne leit oder ein jud pei einem christen weib, di sint des uberhůors paideu schuldich
    1328 Ruprecht(Claußen) Art. 124
  • [soll] der, so sich mit einer jüdin vermischt, ... wenigstens mit ruthen ausgestrichen und auf ewig das landes verwiesen werden
    1707 SudetenHGO. Art. 19 § 20
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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