Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Kätner

Kätner

, m., Köt(t)ner, m.

auch katener, kettener, kottener, selten kod(d)ener; ein im wesentlichen auf Norddeutschland (vorwiegend Schleswig-Holstein) beschränktes Wort

I wie Kater (I) 
  • ein einleuffiger koddener 
    1489 Diez/Arnoldi,Beitr. 61
  • 1552 Mecklenburg/Sehling,EvKO. V 220
  • 1560 Vilmar,Id. 215
  • dat land gefunden, dat nemandt in de findunge gan schall, sondern de egendoemer und de der kercken und sunst vorstendere syn, ok de van den höfen und mölen bevel hebben. de hurlinge und kotener averst, de ehre egen land nicht hebben, scholen sick der findinge entholden
    1564 HammerbrökerR. 127
  • 1567 DithmLR. 1567 Art. 87 § 7 u. § 9
  • 1587 Gettorf/NStaatsbMag. I 856
  • die einlieger, ebenfals die kaͤtener und dergleichen leute, die sich in Stapelholm haͤuslich setzen, aber keine laͤndereyen haben
    1623 StapelholmConst. 651
  • [bei Hochwassergefahr] soll der hoͤfener einen wagen mit pferden nebenst einem treiber und einem wehrhafften mann zuschicken, der koͤtener aber in person zuerscheinen ... schuldig seyn
    1643 Dithmarschen/Hackmann Mantissa 50
  • was die kötener anlanget, sollen altem gebrauch nach 4 kötener gegen ein bohl gerechnet und derselben scheer auch darnach gerichtet werden. jedoch die beiden halben kötener hiermit nichts benommen, besondern bey ihrer alten gerechtigkeit verbleiben
    1669 Nerong,Willk. 22
  • 1681 CCHolsat. II 243f.
  • koͤtenere, die kein reepdeelt land bauen, sondern ... auf eines anderen guthe einen kathen, das ist ein klein haus mit einem kohl-garten, bewohnen, davor sie haͤuer geben oder hand-dienste thun. diese sind die insten und geben nichts zur kriegs-steuer, weilen sie von dem sadigen, zinsbaren acker, darvon der krieg gehalten wird, nichts haben
    1717 Blüting,Gl. III 8
  • 1721 HessSamml. III 849
  • 1749 Klingner I 7
  • 1754 Schleswig-Holstein/Dreyer,Samml. I 392
  • kätner, die keine weidegerechtigkeit haben ..., eigentlich für keine kätner, sondern nur für eigene häuser habende insten zu achten [seien]
    1768 Apenrade/QFSchleswHG. 46 S. 44
  • 1774 NStaatsbMag. VI 442
  • 1775 Adelung II 1737
  • 1803 v.Berg,PolR. III 118
  • 1823 StaatsbMag. II 196
II
  • der hofmeister ... hatte uͤber die sogenannten koͤttner eine besondere gerichtpflege auszuuͤben. unter diesem namen kommen zwoͤlf maͤnner vor, welche von gewissen guͤtern ihren unterhalt zu beziehen hatten. ihre beschaͤftigung bestand theils in vorgeschriebenen gebeten, theils in einem frohnddienste, den sie zu herrschaftlichen scheuern im fuͤrstlichen altenhofe zu verichten verbunden waren. sie hatten ein besonderes buͤsungsrecht
    1790 Thomas,FuldPrR. III 188 [vgl. koͤttneramt ebd. 187; koͤttnerordnung ebd. 189]
unter Ausschluss der Schreibform(en):