Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Kaper
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Kaper
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Lehnwort aus dem Friesischen über das Niederländische, niederländisch kaper "Freibeuterschiff", dann "Freibeuter" ist abgeleitet vom Verb kapen, das sich zu friesisch kāpia "kaufen" und kāp "Kauf", euphemistisch für "Seeraub", stellt, doch ist nach NlEtymWB. 302 auch Anlehnung an kapen "Ausschau halten", "auflauern", mittelhochdeutsch kaffen, in Betracht zu ziehen; vgl. Kluge20 349 u. 228 (s.v. gaffen), DudenEtym. 308, Falk-Torp I 494, IEW. 349
Sachhinweis: vgl. die Literatur bei ~Kaperei
- 1808 Campe II 886
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- oJ. DWB. V 184
- oJ. Kluge,SeemSpr. 421f.
- oJ. ÖstMilitLex. III 441f.
- oJ. Paul,WB.5 338
- oJ. TrübnerWB. IV 95
I
seekriegsrechtlich: (Privat-)Schiff, das Kaperei treibt
vgl.
Kaperschiff
- weil unsere [der Rigafahrer] schiffe wegen des auf ihrer mat. [König von Polen] kaper erlangten arrests ... in offene sehe genommennach 1600 Rigafahrer 235Faksimile - in Google Books
- [holländische Wachtschiffe] hebben ... opgebracht ... een kaper met 16 stucken1652 TrübnerWB. IV 95
- 1711 Rädlein 525
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- 1741 Frisch I 164
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- [Überschrift:] von flotten und capern1750 J.J. Surland, Grunds. des europäischen Seerechts (1750) 117
- flotten und caper haben auf der see eben diejenigen rechte, welche auf dem lande den armeen und parteygaͤngern zukommen. ... sie muͤssen demnach die feindlichen, wo sie koͤnnen, anzugreifen und zu verjagen suchen1750 J.J. Surland, Grunds. des europäischen Seerechts (1750) 117 [oder zu II?]
- 1774 Adelung I 1175
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- 1776 Krünitz,Enzykl. VII 634
- [ist] eine ordre der englischen regierung zur ausrüstung von capern gegen preussische schiffe ausgefertigt worden, wodurch also der krieg förmlich erklärt ist1806 Botzenhart,Frhr.v.Stein II 89
- 1823 StaatsbMag. II 405
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- 1823 StaatsbMag. II 407
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- 1823 StaatsbMag. III 380 u. 471
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II
Ausrüster u./od. Führer eines Kaperschiffs (Kaper I)
- obgedachter kaper oder freybeuther, L.D. genannt1665 TrübnerWB. IV 95
- 1676 TrübnerWB. IV 95
- 1710 Nehring,Lex. 80
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- 1741 Frisch I 164
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- 1774 Adelung I 1175
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- 1776 Krünitz,Enzykl. VII 633
- 1794 PreußALR. I 9 § 209
- güter und schiffe, welche von kapern weggenommen werden, sind erst für verloren anzusehen, wenn dieselben in einem feindlichen oder neutralen hafen aufgebracht worden1794 PreußALR. I 9 § 208
- 1823 StaatsbMag. III 477, 778 [uö.]
- 1824 Mittermaier,PrivR. 188
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III 1
in Friedenszeiten (17./18. Jh.) auf türkische und andere seekriegsrechtlich nicht zur Kaperei ermächtigte Seeräuber (Piraten)
- 1766 PreußAssekuranz- u. HavereiO. 141
- es fehlet aber ... auch an capern nicht, welche ohne authoritaͤt sich zum raube anschicken und die alleinig den eigentlichen namen von piraten fuͤhren1769 HambGSamml. VII 265Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
III 2
auf denjenigen, der entlaufene Leibeigene wieder einfängt
- als ein geworbener vertheidiger des reiches [dh. Söldner des deutschen Reichs] ... blieb seine person fuͤr jedem kaper sicher1793 Lang,Steuerverf. 154Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)