Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Kapitän(i)er
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Kapitänscharakter
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Kapitän(i)er
, m.
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im 15. und 16. Jh. vorwiegend im alemannischen Sprachgebiet begegnendes, durch Erweiterung des Wortausgangs von Kapitän in Anlehnung an Berufsbezeichnungen auf -er gebildetes Wort, dessen Bedeutung sich mit Kapitän deckt
I
wie Kapitän (I 1)
- ein gross schiff ..., daruff ein newer angeender capittanier gen Modon geschickt [wird]1479 BiblLitV. 168 S. 46
- hadden die romer ein capitanier gesatzt zu A. ind over ander platzen1499 KölnChr. II 308Faksimile - in Google Books
- capitainger der romer1499 KölnChr. II 408Faksimile - in Google Books
- in Grecia oder Griechenlandt ist ein capitanier vnnd oͤberster eines sehr grossen gewalts vnnd macht ... als ein koͤnig vber alle koͤnige, ist deß tuͤrckischen keisers leibeigner1563 Türckische Historien ... (1563) II 80r
II 1
wie Kapitän (I 3)
- 1454 Ehingen 12
- C. ..., obirster hauptman vnd capitanyer des ... künigs von Franckreich1510 Zeitungen(Weller) 16
- 1510 Zeitungen(Weller) 18
II 2
als Übersetzung türkischer militärischer Rangbezeichnungen
- 1563 Türckische Historien ... (1563) I 51v, 94r, II 64r [uö.]
II 3
Anführer im abschätzigen Sinne von Wort-, Rädelsführer
- die rechten capitanier, uffwegler, anreizer1525 Heilbronn/SchwäbWB. IV 202Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- auff disen tag sind auch gefangen 12 mann und 5 frauen und ain kirsner von Strasburg, der diser sect [Wiedertäufer] ain capitanier ist gewessen1527 AugsbChr. IV 190
- 1529 AugsbChr. IV 216
- 1539 Augsburg/S. Birck, Sämtl. Dramen (hg. M. Brauneck) I (1969) 271