Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Karl

Karl

, m.

aus der germanischen Wz. *karla- "Mann" wird ae. carl, ahd. karal, charl, mhd. karl in der Bedeutung "Mann, Ehemann, Geliebter"; ab etwa 1200 lebt Karl nur noch als männlicher Vorname weiter. (vgl. IEW. I 391; Kluge20 365; Paul,WB.5 344)

I Graff IV 492; Köbler,AhdlatWB. 94; Köbler,LatgermLex. 88, 253 u. 460; MhdWB. I 790; Lexer I 1520; DWB. V 218; DWB. V 570 s.v. Kerl; Gallée,Vorstud. 169; SchwäbWB. IV 227f.; Schmeller2 I 1291f. s. v. Karl u. Kerl; SchweizId. III 460ff.
Mann, Ehemann
vgl. 1Kerl
II der Eigenname Karl (vgl. dazu mit Literatur A. Bach, Deutsche Namenskunde I 22 (1953) 34f.) tritt im MA. als Name Kaiser Karls d. Gr. in rechtlicher Beziehung öfters als Genitivattribut zu Bezeichnungen von Normen allgemeiner (zB. ,Recht") oder besonderer (zB. ,Tag" als Frist, ,Gewicht") Art, um durch das damit behauptete Alter der Norm deren Geltung zu befestigen (vgl. Krause,Kaiserrecht 45, 87f; ders./ZRG.2 Germ. 75 (1958) 230f.)

II 1 Rechtssatz, Rechtsbuch
II 2
Karls Tag als gerichtliche Einlassungsfrist (sechs Wochen und drei Tage)
II 3 Gewicht; zum karolingischen Pfund gebildet (vgl. Hoops,Reall. III 15 s. v. Karlspfund, Karlslot)?
  • mit Karles lote
    um 1210 GottfrStraßb. V. 277
  • um 1290 HeinrFrb. V. 1677
  • bey Carls gewichte [wohl getrennt zu lesen!] wieder fordern
    1684 ZWortf. 13 (1911/12) 108
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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