Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Kater
Artikel davor:
Katengerechtigkeit
Katenkammer
Kat(en)land
Kat(en)mann
Katenpacht
Kat(en)pfennig
Kat(en)statt
Katenstätteheuer
Kat(en)stelle
Kat(en)wurt
Kater
, m., Köter, m., Kötter, f.
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letztere Form weitaus überwiegend, auch in den Formen kot(t)er, koiter, koder, koͤdder, seltener: ketter 15. Jh. Diefenb.-Wülcker 713, mnl. keuter Beekman,DijkR. II 1026, kutter 1463 NrhArch. 3 (1860) 232; hierher wohl auch Azela de cůtere oJ. Gallée,Vorstud. 182, gelegentlich Weiterbildung zu koetterer 1488 (Abschr. 16. Jh.) Niesert,Beitr. I 2 S. 338; das Wort ist in den östlichen Niederlanden und in Norddeutschland (Niederrhein, Westfalen, Niedersachsen, Mecklenburg und Pommern) belegt, auch noch in Hessen; vermutlich Ableitung von Kate "Haus", doch hält MnlWB. XI 312 Zusammenfall mit einem Wort anderer Herkunft (kot(t)en "graben") für möglich
I
hintersässiger Kleinbauer, Besitzer einer Kate (I), der nur teilweise an der Nutzung des Gemeindelandes beteiligt und zu Hand-, später mitunter auch zu Spanndiensten verpflichtet ist
bdv.:
Inste (II 1)
- vorwert sal dit goizhus ende der voit ere gemeinde nuzzen, alse id gemeinden reht is, darna der scheffene, alse id reht is, darna der ackerman, darna der huvenere, darna der kottere ende alle die in deme gerihte gesezzen sien1261 Lacomblet,UB. II 285Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn
- 1294 (Abschrift 1. Hälfte 14. Jh.) MecklUB. III 558
- um 1300 GroningenUB. I 139
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- 1315 Iterson,MarkRhenen 3
- um 1318 PommUB. V 409
- de kottere hebbet nein recht in eckenn offte boeckenn, se kunnen dat gebidden wedder den holtgreven und wedder die scharmanne, und wedder die marckenoten1339 (Abschr. 16. Jh.) Westfalen/GrW. III 177Faksimile (ca. 240 KB)
- 1341 Lacomblet,UB. III 288
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- item die koiter, die sittent in diesen ... twen huntschaffen, die sulen jares dry hogedinge huden ind nyet me an der greyfflicher banc1369 Lacomblet,UB. III 588Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn
- um 1370 Deventer/MnlWB. III 1992
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- dat [für eynen meynen plochschat] eyn ihewelik bwman eynen swaren rinschen guldenen ... vnde eyn ihewelk koter eynen haluen zwaren guldenen ... schullen gheuen1399 BrschwHzgUB. IX 12
- 1417 NrhAnn. 56 (1893) 86
- 1420 JbMeckl. 15 (1850) 212f.
- de kothere mid handdenste1447 GöttingenUB. II 202Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- die koeter, dat syn die geyn waegen noch peert en hebben1447 LimbWijsd. 355Faksimile (ca. 194 KB)
- de kotere, de nicht plogh odir perde hebben, scholn uns eynen dagh hoygh meygen und uns eynen dagh hoyggen helpen und se ... scholn uns eynen dagh in dem arne helpen snyden, bynden offte sammen, unde eyn juwelik vullecomen huyss, dat buirheit hevet, scholn uns to vaslavent eyn hon, un uppe paschen twe styge eyggern gheven, de kotere eyn hon unde eyn styge eyggern1449 ArchWestf. 4 (1831) 184
- mogen ouch die kotter mit irem vehe dreyuen up die gemeynde glich den eruen, dairumb moissen die kotter weydhoner geuen glich den eruenMitte 15. Jh. NrhArch. 7 (1870) 287
- die koetter sullenn irenn scheffenstuyl seluer besytzenn vnd ir wort seluer doin vnd neimantz vm loin1454 NrhArch. 7 (1870) 298
- die kater soillen oir rechte behalden mit den huvener, mar die kater sullen gein rechte wysen sonder dey huvener1463 NrhArch. 1 (1832) 203Faksimile - in Google Books
- um 1500 Westfalen/GrW. III 60
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- [Besthaupt:] de koter eine kö negest der besten1527/30 Niedersachsen/GrW. III 252 Anm. 1Faksimile (ca. 258 KB)
- vor 1531 RügenLR. 83
- 1536 OYStR. III 12 S. 13
- 1551 Freudenstein,WaldSchaumburg 86
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- ein erve gifft 20, ein halff erve 10, de kotters 5 garven, brinksittere nichts1571 WestfLR. 167Faksimile (ca. 55 KB)
- 1578 BreckerfeldUB. II 76
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- item weist der scheffen ouch veyrdehalff hundert coitter, der sall nemen eyn ruyten up sinen halss ind eynen hultzen hammer daer by, den sall he myt im brengen, dae myt mach hee gain in den wald, wat he myt dem hammer aff magh sclain, sunder groin holtz, maegh hee myt im heym draghenoJ. (Anfang 16. Jh.?) Jülich/GrW. II 686Faksimile (ca. 229 KB)
- 1603 Westfalen/GrW. III 141
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- 1614 H.O. Feith, Het Groninger beklemregt ... I (Groningen 1828) 133
- 1622 Deutz 224
- 1647 SlgOrgVerwGBrschw. 68
- verordnung ..., daß die koͤter, so pferde zugelegt und auf gemeine weide bringen, den spann-diensten zu huͤlffe kommen solten1649 BrschwLO. IV 5 S. 91
- 1649 BrschwLO. IV 5 S. 92
- 1697 Schlüter,WestfProvR. I 533
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- 1715 HessSamml. III 777
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- einem jeden erbgeseßenen haußmann soll sechs stück vieh, einem köhter drey stück und einem warfemann oder haußling zwey stück auf die weyde zu schicken erlaubet seyn1733 OstfriesBauerR. 141
- 1756 Schlüter,WestfProvR. II 188
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- 1756 Strodtmann 113
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- kothsasse, casatus, cotarius, wird sonst auch koͤther ... geschrieben. es sind landleute, die ihre koͤte, das ist huͤtte, besitzen und darinnen wohnen. sie leben von ihrer hand arbeit und verrichten mancherley dienste. in schwedisch Pommern sind sie leibeigen1762 Wiesand 648Faksimile - in Google Books
- 1775 Adelung II 1737
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- 1782 Pufendorf III 302
- 1791 Runde,PrR.1 345
- 1799 Klöntrup,Osnabr. II 228
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- koͤtter und brinkligger ... sind unwehrige leute1799 Klöntrup,Osnabr. II 229Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1804 Schwertener,Rietberg 71
- 1825 Geck,Soest 377
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- da ein mann binnen dem lande feuer und rauch hat und kein lehengut hat, der heißt ein koderoJ. GrRA.4 I 441Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
- oJ. Westfalen/GrW. III 59
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II
übertragene Bedeutung: Hofstelle eines Katers (I), danach auch der dieser anhaftende Waldanteil oder das Holzungrecht
- 1580 KlArchRhProv. II 26
- keiner ... zum geebman oder schreiber solle gekiesen werden, er habe dann zum wenigsten einen halben kötter holz16. Jh. (Abschr. 1735) Jülich/AachenZ. 23 (1901) 16
- 1608 Iterson,RGrond. I 382
- oJ. Hammers,WaldgAachen 19 Anm. 4
Artikel danach:
Katerdienst
Katerei
Katergerechtigkeit
Katersgewalt
Katergraf
Katergut
Kater(s)hufe
Katerhuhn
Katerland