Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Kaule

Kaule

, f.

eine md. Form (nd., mhd., mnl. kûle) aus der idg. Wz. *geulos (vgl. IEW. 396f.)

I Grube, Loch

I 1 als Grenzzeichen
  • 1407 RigaErbb. 45
  • weil solcher wald ... nur mit ... kaulen ... abgetermbt worden
    1592 Hunsrück/GrW. I 795
  • erkennen ... geschworne alteste, wenn ... streit zwischen den inwoneren ... vorfiellen, als marcken zu setzen, ... do der missel über 4 1/2 schoenen sich befindet, machen sie eine kaull und zeichen
    1601 LuxembW.(Majerus) IV 181
I 2 im Strafrecht die Grube, in der jemand lebendig begraben wird
  • van enen andren knecht, de hi in culen stac op een tiid
    1380 Utrecht/MnlWB. III 2200
  • [daher in Utrechter Rechtsquellen die Wendung:] (iet) wilcoeren op de cule sich bei der Strafe des Lebendigbegrabenwerdens zu etwas verpflichten 
    15. Jh. UtrechtRBr. Inl. 57
I 3 Begräbnisstätte eines Hingerichteten oder Selbstmörders
II übtr.: Verlies, Keller
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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