Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): kebsen

kebsen

, v.

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ahd., mhd. u. frühnhd. kebesen, kebsen, mnd. kebeschen, mnl. kevesen, kesen, mnrh. kevesen 
zu 1Kebse

I
I 1 zu einer 1Kebse nehmen beziehungsweise machen
  • ze Trier nam er [Constantius] ain frowen: bi der gewan er entriwen ainen tiurlichen sun ... die frowen wolt er do kebesen 
    um 1150 Kchr. V. 7614
  • si [Kriemhild] gihet mich [Brunhild] habe gekebeset Sifrit ir man
    um 1200 Nibelungennot(L.)4 Str. 796
I 2 wie eine 1Kebse behandeln, eine Person verstoßen, widerrechtlich verlassen
  • sî ist iu ze edel und ze rîch, daz ir sî kebsen soldet
    um 1202 Hartm.,Iw.6 V. 3171
  • daz er [Jason]kebse mînen [Medeas] lip und er dâ neme ein ander wip
    um 1280 Konr.v.Würzb.,Troj. V. 8745
  • um 1280 Konr.v.Würzb.,Troj. V. 17930
  • do entran Anthonius keisser Julius swager unde liess seyne swester Octavia genant hynder om unde kebiste die unde zoch do yn Egipten unde nam do eyn ander weip
    vor 1440 Rothe,DürChr. 57
  • vor 1440 Rothe,DürChr. 72
  • vor 1440 Rothe,DürChr. 256
  • [Übschr.:] wie die lantgrafynne von Hessin gekebist war
    vor 1440 Rothe,DürChr. 566
  • vor 1440 Rothe,DürChr. 586
  • germani verbo kepsen utebantur pro mutare, quia concubinae mutabantur, ejiciebantur, derelinquebantur
    1567 Schilter,Gl. 504
II Ehebruch, Unzucht treiben
vgl. ehebrechen, ehebruchen, 1huren (I), 1huren (II), überspielen, unkeuschen
  • so wie sijn wijff laett, hen si datse kesche met andre manne, hi es oksun van haren valle
    13. Jh. MnlWB. III 1411
  • du en sout nit kefschen 
    13. Jh. MnlWB. III 1411
  • wan wer da lêzit sine husvrouen nůr durch unkuscheit und eine andere nimet, der kebeschit; und wer di gelâzen nimet, der kebschit ouch
    1343 Matthias v. Beheim 45
unter Ausschluss der Schreibform(en):