Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Kellerei

Kellerei

, f.

aus mittellateinisch cellaria zu mnl. kelrie u. mhd. kellerie entlehnt

I Dom- beziehungsweise Klosteramt zur Versorgung der Domherren und Klosterinsassen
  • goet van der costryen, jof van der kelrien, jof der fermerien ne mach de scoutete niet panden, het ne ware omme gewisde mesdaet
    1252 Diericx 6
  • sol man ... zcwirnt in yͤder wochen backen ... vnd ... zcu pfruͤnde geben ... der kellerie eyn halbez [brot]
    1386 MWirzib. VIII 17
  • ein bischoff mag sy [thůmherrn] straffen umb sach, darumb sy pillich ze straffen sind, aber ordnung singen und lesen und die ämpter custoder y kellerey meßnerampt das hatt ain probst zestraffen und nit ain bischoff
    1447 RefSigm. 195
II
II 1 insbesondere für Südwestdeutschland belegtes, einem 2Keller (VI) unterstelltes herrschaftliches 1Amt (II 2 a) und dessen Bezirk zur Verwaltung der Gefälle, teilweise mit der niederen Gerichtsbarkeit begabt
vgl. Kellnerei
  • 1429 Eberstein2 I 219
  • 1446 PublLux. 62 (1928) 250
  • tusend vierhundert fünfzig vnd sechs jar wart dise rodel, so denn gehört über die gülte vnd zinse des amptes der kellerige jn dem gotzhusz zů Münster tal, hernuwert
    1456 Elsass/GrW. IV 196
  • 1470 SchriesheimW. 116 [ebd. häufig belegt]
  • 1494 Franken/GrW. VI 57
  • 1528 Krautheim 208
  • 1534 BadW. 192 Anm. [ebd. häufig belegt]
  • 1576 Kurpfalz/Sehling,EvKO. XIV 492
  • daß aller schuldiger zinß-, zehend-, theil- und kelterwein ... unß in unsere kellereyen ohne abgang und mangel geluͤfert werde
    1595 Reyscher,Ges. XVI 1 S. 98
  • zu wißen ist ..., daß dies dorf mit allen in- und zugehorungen, oberherlich- und gerechtigkeit der churfürstlichen Pfalz eigentum und gehört mit gebot und verbot zum haus und zu der kellerei M.
    1606 BadW. 73
  • 1614 CCNass. I 1 Sp. 679
  • müßen die büßig gewießene ... uf des kellers gesetzten termin die strafen ohne weitere erinnerung zur kellerei liefern
    1668 Buchen 1094
  • 1668 SchriesheimW. 288
  • 1672 LuxembW.(Majerus) III 178
  • da ... einer ein dergleichen stein [schied- oder markstein] verendert, verdeckt oder gar vertilget, gehoret solches vor die kellerei zu bestraffen
    1697 OStR. I 1025
  • 1701 WürtLändlRQ. II 129f.
  • 1808 Reyscher,Ges. XVII 1 S. 837
  • oJ. Franken/GrW. III 542
II 2 davon teilweise schwer zu scheiden: das Gebäude selbst
unter Ausschluss der Schreibform(en):