Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Kirch(en)bruch

Kirch(en)bruch

, m.

Munske,GermRechtsw. 31, 56 u. 254

I gewaltsames Eindringen in eine Kirche (I), auch Kirchenschändung
  • be cyricbryce. we cwædon be cyricbryce: gif he ful wære on ðam þreofealdum ordale, bete be ðam þe seo domboc sæcge
    um 930 Liebermann,AgsG. 152
  • Ende 14. Jh. KulmR. 37
  • 1418 NLausMag. 53 (1877) 257
  • kirchenpruch sacrilegium
    1482 DWB. V 798
  • 15./16. Jh. NürnbRatsbrf. 208
  • 1525 SchwäbWB. IV 396
  • wen ainer der fryung begert, soll jm der layenkeller lassen geloben ..., das sein handel kain mort noch kürchen bruch [sei]
    1558 Reyscher,Stat. 358
  • wohre er ... von wegen solcher bösen dieblichen verhandelung, kirchenbruchs und -raubs ... als ein kirchenbrecher und -berauber zu leib und leben zu straffen
    1565 MagdebSchSpr.(Friese) 329
  • 1569 Stallaert II 58
  • 1620 KlugeBeamte I2 799
II
Geldstrafe für Vergehen gegen (evangelisches) Sittenmandat
  • was aber sust fraͤuelsachen sind, den nideren gerichten vsserthalb ceremonien vnd kilchen bruͤchen geeignet, alß spilen, zůtrincken ..., lassen wir denen von H. heimlangen, die bůssen dißhalb zͦ bezuͤchen
    1535 ArgauLsch. I 235
unter Ausschluss der Schreibform(en):