Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Kossat

Kossat

, m., Kossäte, m., Kotsaß, m.

mnl. cossate, cossaet, cossete, cassate, mnd. kotsede, kotse, kotze, koste, aus kot-sede "der e. Kate (I) besitzt" (mit e. anderen Wortbildung ae. kotsetla, vgl. z. Grdw. to settle); d. Wort ist von Brabant/Flandern in d. nord(ost)dt. Raum gewandert

I der auf einem Kossatenhof sitzende Gärtner (I), Häusler (I, auch II), Kater (I), aber auch Kleinbauer
  • 956 Birch,CartSax. III 111
  • kotsetlan riht. kotesetlan riht be ðam ðe on lande stent: on sumon he sceal ælce mondæge ofe[r] geares fyrst his laforde wyrcan oðð iii dagas ælcre wucan on hærfest
    960/1060 Liebermann,AgsG. 445
  • elke cossate twe scellinghe [gelten soll]
    1234 MnlWB. III 1965
  • als die zeedijk breckt en land besoutet, sin de cassaten, dat es die ghene, die gheen land in dat ambocht ne hebben, aldair sin sculdigh te pennen drie dagen met hare spaden in hare kost
    1242 MnlWB. III 1965
  • sprachen alle gemeynlichin, daz di gebur der vorgenanntin doͤrfere, wiwol daz si coßetin werin des egenanntin hern H., muͤchten ire guͤtere virkeufin, virgebin und in alle wys entfremdin und duͤrfetin dorum hern H. willin noch orlaub nicht suchin noch bittin
    1276 Hellfeld II 829
  • 1281 ChartPierreGand I 413
  • twene kotseten, de geuen ver unde twintich honre
    1343 Schiller-Lübben II 552
  • achte kotzen mit alle ern worden
    1366 MecklUB. XVI 86
  • tu R. sint 13 kosseten, islike geft eyn rockhun und tu tynse 14 penninge
    um 1395 BerlinStB. 26
  • dij coseten geben nicht dar vmme, daß sy in meynß gnedigen hern dinst seyn vnd ligen
    1451 Riedel,Brandenb. 1250 II 259 Anm. 3
  • 1502/30 CoutFurnes IV 422
  • zu R. sind zehen cossatenn, die dienen auch zu dem gepaw zum sloss, howen alle jar vier ruden holzs vnd geben alle jar vff ostern samptlich ein kalb vnd iglich eyn hun, vnd die gericht gehoren ins ampt
    1516 Fidicin IV 226
  • vor 1531 RügenLR. 144
  • 1534 CCMarch. IV 3 Sp. 1
  • wo auch hiervor die kostsassen den pferdenern steuer vnndt hülffe gethan, do sollen sie dorinnen auch vorpflichtet sein
    1537 MittSächsVk. 5 (1910/11) 44
  • 1570 CoutRode 142
  • wenn an pfarren, kirchen und küsterreien zu bauen nötig, sollen die ackerleute mit der fuhre und die cossaten mit der handarbeit dazu helfen
    1572 Brandenburg/Sehling,EvKO. III 150
  • 1574 CDBrandenb. I 13 S. 117
  • ein ider baur [gibt] ein hun vnd x eyer. zwo kossaten zusammen ein hun vnd x eyer
    1574 CDBrandenb. I 13 S. 124
  • von den kossaten haben iiii ein ider i hufe vnd die andren iiii kossaten haben nuhr morgen landt, vnd hatt ein ider ... kossate seine hauss wordt
    1574 CDBrandenb. I 13 S. 126
  • 1592 CDBrandenb. I 13 S. 516
  • kossathen ... zu allen nodtwendigen und ungesatzten ernddiensten in und allewege auf erforderung vorbunden
    1600 BrandenbSchSt. II 305
  • 1600 CöllnKons. 265
  • ein coßate wird einer hufen gleich gerechnet
    1603 CöllnKons. 59
  • 1608 CöllnKons. 76
  • damit aber die kotsassen ihre äcker nicht liegen lassen dürfen, wenn die ackerleute ihnen selbige vor lohn nicht bestellen können, so soll ... erlaubet sein, uf dem fall einen kotsassen, der zur handarbeit nicht dienlichen, auf 5 hufen oder 50 morgen in jedes feld ein spann pferde zu halten und den kotsassen ihren acker ums lohn, den die ackerleut ... nicht nehemen und davor pflügen können, zu bestellen
    1650 Magdeburg/QNPrivatR. II 2 S. 96
  • 1650 SammlVerordnHannov. III 10
  • die im dorfe St. bewohnte cossäten oder gärtner insgesambt sind schuldig, alle tage die hoffedienste mit handarbeit, worzu sie ihr eigenes arbeitszeug gebrauchen, zu verrichten
    1677 Lehmann,NLausBauern 99
  • 1688 BrschwWolfenbPromt. II 395
  • 1749 Klingner I 7
  • caßaten oder caßalen sind bauern, die auf dem lande wohnen, etwan haͤusergen und gaͤrten, sonst aber keine bauer-guͤther besitzen, ihrer ober-herrschaft dienste leisten und mit allerhand feld- und hand-arbeit den lebens-unterhalt verdienen muͤssen
    1755 Hellfeld II 828
  • 1760 Lehmann,NLausBauern 38
  • kein kothsasse ... soll ohne der obrigkeit special bewilligung pferde zu halten befugt ... seyn, und wann einem mehr dann zwo verstattet werden, soll er von denen uͤbrigen ein gewisses weydegeld geben
    1762 Magdeburg/Wiesand 648
  • 1789 Krünitz,Enzykl. 46 S. 282.
II übertragen der Kossathof 
  • dy coseten syn wust
    1450 BrandenbLB. 265
  • v kosseten, sint iiii wust, dy veffte gefft ii gr. vnd i hun
    1480 BrandenbLB. 277
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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