Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Küch(en)meister

Küch(en)meister

, m.


I Leiter einer Küche bzw. des Küchenamts (I), insb. an einem Hof (VIII 4) der Inhaber desjenigen Hofamtes (II), dem die Aufsicht über die Küche sowie deren Verwaltung zusteht, an fürstlichen Höfen tw. Inhaber eines 1Erbamts (I) mit Aufgabenübertragung an einen Unterbeamten mit gleicher Bezeichnung
  • um 1215 Nibelungennot(L.),NibKlage4 V. 10
  • 1236 QFSchleswHG. XIV 93
  • 1241 WestfUB. III 212
  • 1257 CorpAltdtOrUrk. I 68
  • 1260/70 Biterolf V. 10562
  • dir chvchimeister von Basel ein rither
    1273 CorpAltdtOrUrk. I 209
  • 1274 CorpAltdtOrUrk. I 230
  • die chvchimeister burger uon santeGallen
    1274 CorpAltdtOrUrk. I 233
  • 1287 FreiburgUB. II 53
  • 1298 Indersdorf I 47
  • swer chuchenmaister ist, der sold vor miner vrowen tisch sten, vntz daz man die ersten rihte gesetzet, vnd er sol selb ob miner vrowen haven sitzen ..., vnd dem sol man daz brot gebn, daz man im von der chisten git, so vil vnd ers geezzen mac vnd zwen roͤkche zem iar, vnd man sol im gebn all wochn sibn brot vnd all tag ein mensaur piers vnd driv vleisch zer wochen, vnd dieweil man rinder git von send Michels mess vntz wihnahten, so git man in zagelbein
    13. Jh. QE. I 434
  • 1303 KlosterneubStiftUB. 89
  • 1323 Bansa,Kanzlei 243
  • 1324 FrankfUB.(Lau) II 200
  • 1342 WienSchottenUB. 209
  • 1355 MBoica XVIII 674
  • 1360 Winter,UrkBeitr. 84
  • 1361 RegensbUB. II 216
  • vnsem leuen trůwen kokemestere H. S., knapen
    1365 MecklUB. XV 506
  • 1366 BremUB. III 232
  • 1370 CDBrandenb. I 5 S. 346
  • 1371 MecklUB. XVIII 25
  • [bei der Krönung] der kůinningen hoefmeister ieren marschalk iren vurrichter mit der schuttelen ieren kuechenmeister ieren schenkem ind ieren spendieren 15 gulden 52 1/2 mk.
    1376 RTA. I 170
  • underkeuffer, die uns und in an unsern kaufluten nit eben wern in unserm kauffhus, die mugen sie abeseczen mit wissen unser und unsers kuchenmeisters 
    1400/11 WürzbPol. 113
  • 14./15. Jh. NrhAnn. 28/29 (1876) 19
  • 1409 KölnAkten I 260
  • das der vogt oder amptman ouch ... anschriben lasz, wie vil huͤnre, gens, kese und eyer jerlichen gevallent und wie vil davon jerlichen zu hofe geantwurt werde, das der kúchemeister verrechnen sol
    1422/23 WürtVjh.2 25 (1916) 354
  • 1426 UtrechtBRek. I 1 S. 254
  • wir Johann [Kurfürst] ... bekennen, daß wir unserm kuchmeister ... U.Z. unser slos Spandow ..., item die orbete in unser stat Berlin ... ingeben ... u. sol er von solchen czinsen u. renten ... unser kuchen, kelre, camer, marstall u. auch sunst, was czu haußhaltung gehort, getrewigklich vorsteen u. außrichten
    1433 Isaacsohn,PreußBeamte I 26 Anm. 2
  • 1437 DOrdGrZinsb. 111
  • 1444/50 NürnbChr. II 310f.
  • unse amptmanne, alse drosten, marschalk, schenken, kokemester, vogede unde dergelik
    1460 SchleswHUSamml. IV 957
  • 1464 Eheberg,StraßbVG. 218
  • der statt kuchenmeister und ... des antwercks kuchenmeister 
    1468 Eheberg,StraßbVG. 232
  • 1470 KölnAkten II 474
  • ordnung, der ein jeder unser gemähel hofmeyster, kuchenmeyster und pfleger zu B. gegenwärtig und künftig fürtan bei unsern stuelknappen und wachtern nachgeen sollen
    1471 Burghausen(Huber) 104
  • 1473 Isaacsohn,PreußBeamte I 27 Anm. 4
  • 1484 KölnAkten I 530f.
  • minen gnedigen herrn of den haifmeister alle dage in schrifft averbringen, wat die kockemeister den vurleiden dag in die kaicken gelevert ind, wat die koekenschriver oick geboirt ind die kaeke ind butteliers den dach verdaen hedden
    1489 Kleve/Schmoller,Forsch. XIV 4 S. 89
  • 1492 Eyb,Gedenkbuch 10f.
  • der müntzmeister sal alle jar zeitlich vor Martini zu einem küchenmeister komen vnd ine bytten, ... ein müntzeysen ... [zu] leihen ..., darnoch dem müntzmeister bey den küchenmeister schicken vnd ine fragen laissen, was vor ein geprege daruff geschnitten werden solle
    1495 Michelsen,Rdm. 307
  • 2. Hälfte 15. Jh. Strobl,Obersthofm. 129
  • vier weltlich [Kurfürsten] auch erwelet sein: kuchenmeister pfaltzgraf bei Rhein
    15. Jh. DWB. V 2507
  • Anf. 16. Jh. Isaacsohn,PreußBeamte I 27
  • 1504 HohenloheRB. 37
  • ordnung der hawßhaltung im schloß zu B., die nur einem kuchenmaister soll bevohlen werden ...
    um 1510 Burghausen(Huber) 162
  • des küchenmeysters beuelhe ...
    um 1520 Michelsen,MainzErfurt 18
  • der küchenschryber sal zwey küchenbücher machen, solchs sumiren vnd eines dem küchenmeister geben vnd er eins behalten, vnd ab er daneben etwas ausgeben hette, dem küchenmeister zu ende desselben buchs mit vbergeben, dasselb küchenbuch vnd dieselbe ausgabe sal der küchenmeister eygentlich legen vnd sehen, ab sie recht gelegt seyen, vnd darnoch in seynem manual sehen, wie vhil er ihme zum margt geben habe, also findet er, wer dem andern schuldig sey
    um 1520 Michelsen,MainzErfurt 25
  • sollen die kuͤchmeister, koͤch und knechte, schenck und keller geloben ..., kein essen ... von ihnen ußgehen ... zulassen, es sey dann zuvor von ihnen credentzt
    1522 HessSamml. III 166
  • 1527 Fellner-Kretschmayr II 102
  • ain küchenmaister, der vom adel und erfarn sei und auf alles, so in und zu der kuchen gehört, sein aufsehen haben soll, der soll auch alle wochen von allen hofämptern, so ausgaben zu verraiten haben, als kellner, liechtkamrer, pecken, metzger und all ander, ordenlich raitung empfahen
    1527 Fellner-Kretschmayr II 111
  • 1536 Münster/ZKulturg. 9 (1902) 139
  • 1546 ZSchleswHolst. 2 (1872) 183
  • Mitte 16. Jh. Martin,DBadewesen 341
  • 1553 Reyscher,Ges. XII 249
  • 1560 Mecklenburg/Sehling,EvKO. V 229
  • 1567 Gundlach,HessZBeh. II 272
  • 1570 Mecklenburg/Sehling,EvKO. V 242
  • 1578 Nostitz,Haushaltb. 128
  • 1597 QFSchleswHG. XIV 95
  • 16. Jh. Kern,HofO. I 247
  • 1604 MLiv. II Nyenstaedt 144
  • 1610 Westphalen,Mon. IV 1183-1188
  • 1688 SlgOrgVerwGBrschw. 353
  • 1708 Heinemann,StatRErfurt 227f.
  • 1748 CAug. Forts. I 2 Sp. 526
  • der kuͤchen-meister ... [hat] die oberste aufsicht uͤber die kuͤche und kuͤchen-bedienten ... bey dem anrichten und auftragen der speisen und bey besetzung der tafel muß er gegenwaͤrtig seyn ..., er weiset die zum kuͤchen-etat gehoͤrige gelder an, verschreibt die noͤthige auslaͤndische victualien, ... macht auch wohl den kuͤchen-zettel und wohnt der abnahme der kuͤchen-rechnung bey
    1791 Krünitz,Enzykl. 54 S. 313
  • Heinemann,StatRErfurt 235ff.
II
Aufseher in der ,Wollküche' zu Köln
  • 1370 KölnAkten II 52
  • alle wyrde, alle underkeuffere, alle wygere ind sunderlingen der kuchenmeister, die en soilen noch ouch nyemant van yren weigen by gesworen eyden buyssen noch bynnen der kuchen geynreleye wolle gelden noch verkouffen
    1400 KölnAkten II 113
  • Ende 15. Jh. KölnAkten II 661
III in Hamburg wie Kuchenbäcker (II) 
unter Ausschluss der Schreibform(en):