Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Künne

Künne

, n. u. f.

got. kuni, ae. cynn, afries. ken, ahd. kunni, mhd. künne, stammverwandt mit lat. genus (zu Wortformen u. -geschichte vgl. DWB. V 2664; Maurer-Stroh,DWortG.3 I 12; Holthausen,GotWB. 59)

I Stamm, Sippe, Geschlecht, Familie, Verwandtschaft
II Verwandter
  • E. was sin künne 
    um 1180/85 Hartm.,Erec(Leitzmann)3 V. 1795
  • einer siner mage ... der hete von dem degene bürge unde lant. durch daz er was sin künne 
    Mitte 13. Jh. Kudrun 205, 3
III das (männliche oder weibliche) Geschlecht
  • hain wir ... gesezzet. ..., das alle, die in dem ... fridecraisse sessehaft sint, ... ze der e komen mugen mit allen luten, an die su geuallent in ander stete und von anderen steten, sweler kuͥnne suͥ sint
    1264 MellingenStR. 274
  • were is sone, zo solden sy volgen dem vater, unde die wibis kunne sulden volgen der muter
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 192
  • es sal ... noch seyme tod sein eldester son ... und, ab do keyner menliches kunnes were, dy eldeste sein tochtter ... deßselben altars lehinher sein
    1404 FreibergUB. I 108
  • 1457 MeppenUB. 244
  • in dat ... seikenhuß men ... nicht wen 6 mynsschen, de de suke hebben unde eyner kunne sin, dat is anter seß fruwen edder seß man, ynnemen schulle
    1460 GöttingenUB. II 256
  • synen rechten eruen, id sy manne edder vrouwen kunne 
    1472 CDBrandenb. I 25 S. 77
  • frey erblich und ewiglich zun maidburgschen rechten vnd zu beiden können ... zu besitzen
    1482 ZMarienwerder 7 (1883) 74
  • 1485 AktStPr. V 396
  • ist ... beslossen, inn welchen lehnguthe zu magdeburgisschen rechte und beiden konnen vorschreben ein man stirbett und kein menlich leibs erben noch ime lehst, sonder ein eelich tochter, dieselbige toehter sall das lehnngutt erben
    1487 AktStPr. V 405
  • des ampts kindere beiderley küve [lies: künne]
    1492 Stieda-Mettig 486
  • altvil sint de dar beider kunne mechte hebben, man unde vrouwen teyken
    15. Jh. ZDPhil. 52 (1927) 115
  • 1596 BuchWeinsberg IV 266
IV Geschlechtsgemeinschaft
  • sulke personen ..., de overspul dreven ofte twe in eenen slachten kun maken
    1325 Richth. 293
V Art, Sorte
  • vrage vort, welkerleie [aL.: wat kunne] sculde he gelden scole
    Mitte 14. Jh. RichtstLR. 119
  • dae en sall egheen man vp buwen egheinre kunne bu, dat den moelner hinderen moige
    1393 Aachen/GrW. IV 800
  • sullen wir keinen menschen, her sie rittermesig knecht ader gebuwer ader welchirley kunnes ader wesens her sie, ane orlob des hoemeisters ... yn unsere lande nemen ader settzen
    1402 CDPruss. V 169
  • de kotere ... scholn uns ... eyn scheppel korns geven, wat künne korns roggen gersten offte haveren se dair uppe seyget hebben
    1449 ArchWestf. 4 (1831) 185
  • 15. Jh. Stallaert II 119
  • 1596 NeußWQ. 276
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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