Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Kuh
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, f.
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I
im bäuerl. Wirtschaftsleben Gegenstand vielfältiger Regelungen
- 1316 Mieris II 176 a
- swer geraubt vihe wizzenklichen kauffet, der sol ie von der kuͤwe geben 60 dn.1341/42? WürzbPol. 49
- auch hand sy das recht, das sy sollend haben 16 rinder und ein kuwe ane schwanz ... zu rechter weide1343 Burckhardt,Hofr. 213Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- swer vihe trîbet anders wann fuͤr den rechten hirten, der sol geben von der kůwe 60 dn.vor 1350 WürzbPol. 73
- wer mit sinen kuwen in daz virboden felt fert, als dicke der gerugit wirt von den schuczen, so virlusit er als dicke achtzehen heller1389 FrankfAmtsUrk. 159
- 1397 BredaHeerlRbr. I 357
- 1400 Erler,Ingelh. I 128f.
- ist yme [d. Wächter] auch gegonnet zu halden 1 kuwe und eczliche hunere1425 FrankfAmtsUrk. 209
- 1438 DOrdGrZinsb. 123ff.
- um 1440 MagdebUB. II 546
- 1446 MeppenUB. 214
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- so hebbe ick gegeven ... tho einer ewigen vicarie all dat erve ... und dartho twe iseren koe bi der vicarie tho bliven1461 OstfriesUB. I 671Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- 1478 Pfalz/ZRG.2 Kan. 32 (1943) 293 Anm. 256
- wer zů dem andern kuͤg stelt, zücht der gemeinder von zwayen kuͤgen ain kalb des jars, so git er kain miett; und wenn er es zwen winter gehept, so ist es halb des, der das zücht1484 SGallenOffn. I 228Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- die herren des uͥssern convents ... den frowen des innern convents merckliche jaͤrzit ußzůrichten und ein gůte zal ysinen kuͤgen zů halten pflichtig sind gewesen1486 BernStR. VI 1 S. 214Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- 1503 RhW. II 1 S. 152
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- 1520 Schweiz/Franz,BauernkrAkt. 130
- des sterbhaubts halber ... soll dem brobst volgen ..., so ein hausfrau stirbt, die ander kue nach dem besten1525 OÖsterr./Franz,BauernkrAkt. 330
- welcher zwo küeh hat vnd ihn die kehri begreift, der soll einen wůcherstier daßelbig jahr haben, vnd welcher nit mehr dann ein kůh hat, der soll ein halben stier haben1541/1625 ArgauLsch. I 84Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- 1544 Merseburg/Sehling,EvKO. I 2 S. 12
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- zu rechtem haubtfall ... von einem man sein böstes roß und von einer frauen die böste kuehe, auch ihr allerböstes kleid1546/1764 WürtLändlRQ. III 254
- 1552 Reyscher,Ges. XII 204
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- 1559 WürtLändlRQ. III 40
- 1562 WestfLR. 95
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- wenn die verstorbene leiche ... nach dem kirchhoff gefahren, soll der abt seinen diener senden und entweder daselbst oder wenn sie wieder auf das gut kommen durch denselben die churmoede ausnehmen lassen und zwarn folgendergestalt: es soll der diener einen weissen stock nehmen und hinterrücks zu den pferden oder kühen gehen und mit dem stock eins berühren, welches er nun trifft, das gehört dem herrn1569 Westfalen/GrW. III 162Faksimile (ca. 282 KB)
- 1592 ArchKulturg. 1 (1903) 390
- 1593 LenzburgStR. 589
- aber die gende pfand, bis an ein kue oder vier geis, sollent vor den ligenden gütern geschetzt werden1598 SaanenLschStat. 222Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- welcher drey küch hat, der soll ein haagen halten1608 WürtLändlRQ. III 100
- seien wucherliche conträct, so jemands gelt also leihet, daß der entlehner dem leiher eine gute summa oder geltswert mehr wider zu bezahlen verschreiben müsse, dann ihm gelihen worden, ... item einem, so ein kühlin oder zugstier hat, ihme darauf drei oder vier guldin leihet ..., so doch das wol halbteils mehr wert ist, und darnach solchem armen ... ein gemalte oder stähelin kuh wie man die nennet oder ein stotzen in stall anstatt einer kuh schlagen für drei oder vier guldin und jahrs daraus ein kühzins zu geben1621 Württemberg/QNPrivatR. II 1 S. 476
- 1629 FreiburgÜGBl. 9 (1902) 42f.
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- die gehnden pfand mögen eingeschetzt werden biß uf ein kuo; die soll wib und kinden zůgestelt werden1631 SaanenLschStat. 221 Anm. 2Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- was ist dann die baulebung? ... ist es ein ackermann, ein pferd nechst dem besten; ists ein koͤther, eine kuh nechst der bestenvor 1762 Wiesand 735Faksimile - in Google Books
- in Sachsen sind einige dorffschafften schuldig, dem churfuͤrsten alljaͤhrlich die beste kuh zu geben, welche kuͤhe peitzschkuͤhe genennet werden1769 Lennep,LandsiedelR. 511Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- die pachtungen sind so eingerichtet, daß die kühe eisern bleiben, die pächter können damit schalten, kaufen, verkaufen, wie sie wollen, nur müssen sie allemahl complet ... haben und müssen solche beim abzuge ohne tadel abgeliefert werden1779 Pommern/QGDBauernst. 279 Anm. 5
- 1780 Lappe,Schulzenhof 22
- 1827 Rudhart,Finanzverw. 124
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- oJ. Schmidt,Gutsüberg. 218
II 1
Tötung des Tieres als Strafe für die Tötung eines Menschen
- 1578 Gent/Berkenhoff,Tierstrafe 30f.
- so wird die kuhe alß abschewlich thier an einen abgelegenen öden ort billig geführet, daselbst erschlagen oder erschossen vnd vnabgedeckt begraben1621 Leipzig/Berkenhoff,Tierstrafe 31
II 2
im Verfahren wegen Sodomie
- der übeltheter ist mit urtail erkennt, das man in uff die ku setzen und verbrennen sol1474 Schuhmann,Scharfrichter 233 Anm. 267
- 1492 Überlingen/Berkenhoff,Tierstrafe 106
- 1520 Schuhmann,Scharfrichter 234 Anm. 268
- peccatum mutuum mit einer koe1542 Dortmund/Berkenhoff,Tierstrafe 105
- 1581 Nürnberg/v.Hentig,Strafe 65
- sein mit ihm 6 küeh vnd 2 kälblen, welche indessen dise küehen kommen, sampt einem schönen füllen verbrandt worden; wurd das vich vor tag zum hochgericht geführt, verviertheilt vnd vf den scheiterhaufen gelegt1667 Schuhmann,Scharfrichter 30
- 1693 Döpler,Theatr. II 575
- 1760 Schuhmann,Scharfrichter 234 Anm. 281
II 3
Ritt auf einer Kuh zum Scheiterhaufen als Strafverschärfung
- W.L. son uff morne mittwochen lassen uff die kuwe setzen mit einer ifeln und richten als ein ketzer [Jude] mit dem fuer1453 Rau,BeitrFrkf. 69
II 4
Einziehung einer Kuh als Strafe
- wer yn dem vorgeschriben wiltban ... ein hinde fenget, der sal unserm herrn geben ein fale kuw und hat auch zwo marg verbrochen1450/60 AnnNassau 19 (1885/86) 38
- welicher ouch ... âne erlouben ... eins herren vnd aptz zu Einsidlen in sin vnd des gotzhus wasser vischet, der oder die, als offt das von inen beschicht, sind einem herenn vnd apte ein kuo ân gnad zu bůs verfallen1493 GrW. I 156Faksimile (ca. 236 KB)
- 1574 OstfriesBauerR. 121
- auch so ainer, wer der unter meinem hern ist, ainen hirschen niderschlug und äße den, so sol ihm mein herr aus seinem hof ainen ochsen nemen; schluge er ain hindin nider, so soll ihm mein herr ain kuh nemen; war es aber ain kalb, so soll mein herr ain kalb nemen1597 NÖsterr./ÖW. VII 335Faksimile (ca. 49 KB)
- 1616 OstfriesBauerR. 20
IV 1
Vermögen
- sa scolre ac in thene kragga, ther tha kv nebbe, hwant hi like ielt alle liudum tho thoncke, ther hongat. mord scel ma mith mord kela1. Hälfte 15. Jh. FivelgoR. 36
IV 2
Gefängnis für Geistliche in verschiedenen Städten Süddeutschlands
vgl.
Kuhloch
Sachhinweis: E.Schneider, "Kuh" als Gefängnisname/ZGO.2 59 (1950) 498f.
- in der stat ze Mvinchen hinder der chu1365 MBoica XIX 246Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- die sogenannte kuh custodia, geistl. kerker1797 Bronner,Leben III 16
- ein anderer [kaplan] ... war wegen der rohesten auffuͤhrung schon mehr als sechsmal in der kuh gewesen1797 Bronner,Leben III 17
IV 3
als Längenmaß
- der graben soll ... anderhalb kue teuf sein1508 SchweizId. III 92Faksimile - digitalisiert in der Onlineversion des Schweizerischen Idiotikons