Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Kulm

Kulm

, m.

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I schriftliche Fassung des Magdeburger Schöffenrechts als kulmisches Recht aus dem letzten Jahrzehnt des 14. Jh.s
  • dieser colm ist anfenglich aus dem alten collm geschrieben
    1557 Königsberg/KulmR. p. 16
  • bei der companei der schöppen kein eigener colm gewesen [ist]
    1557 Königsberg/KulmR. p. 16
  • hierbey verdienet, daß wir des sogenannten alten culms ... gedenken. es moͤgte dasselbe aber besser das alte magdeburgische recht heissen, weil es augenscheinlich nur dieses und nicht die veraͤnderungen, welche die culmische handfeste darinn gemacht hat, in sich haͤlt
    1755 Hellfeld II 1087
II Name der Stadt Kulm als Sitz des Oberhofs für die nach kulmischem Recht lebenden preußischen Ordenslande, dann gleitender Übergang zur appellativen Verwendung: Oberhof (II), Berufungsinstanz
  • ir gestraften orteil sullen sy holen czu dem colmen 
    1378 CDPruss. III 172
  • alle, die geschuldene orteile kegen den colmen furen, sullen zcu irer zcerunge vi gutte marg haben
    1435/54 DanzigSchB. 9
  • dese nochgeschrebin sachin scheppin czu Koningsberg czum colmen sich habin lasin vnderrichten
    1444 E. Steffenhagen, Dt. Rechtsquellen in Preußen vom 13.-16. Jh. (1875) 35
  • disse nochgeschrebene sachen sint yn dem colmen gefroget vnde berichtet
    15. Jh. E. Steffenhagen, Dt. Rechtsquellen in Preußen vom 13.-16. Jh. (1875) 51
  • 1516 ZRG.2 Germ. 34 (1913) 45 Anm. 1
  • nicht mehr an kolm appellirt werden (soll)
    1517 ZRG.2 Germ. 34 (1913) 46
  • fraget herr richter, wohin er sich billig zeichen soll. scheppe: an fürstliche durchlauchtigkeit als den öbersten colm 
    1577 Königsberg/ZRG.2 Germ. 34 (1913) 34 Anm. 1
  • den kolm haben oder das recht des oberkolms
    oJ. ZRG.2 Germ. 34 (1913) 33
III Anteil der Ehegatten an der kulmischen Gütergemeinschaft
  • wann aber eine fraw verstuͤrbe vnd verliesse von jhrem eheman keine kinder, so soll der mann ... die wahl haben, ob er jhr eingebracht heyrathgut zu seinen lebtagen behalten oder jhren beyderseits colm, deducto tamen semper aere alieno, mit der frawen erben theilen wolte
    PreußLR. 1620 IV 15, 4 § 5
  • 1734 DiplIleb. II 463
  • 1736 DiplIleb. II 479
unter Ausschluss der Schreibform(en):