Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): kundig

kundig

, adj., adv.

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I wie kund (I) im Sinne von bekannt (I), erkennbar, feststehend
  • dat si cundech alle denghenen, die dese letteren selen sien ende hoeren
    1293 Stallaert II 91
  • 13. Jh. MnlWB. III 1760
  • dem gherichte kundich doͤn
    um 1300 DortmStat. 111
  • 1312 Richth. 189 [ebd.ö.]
  • allen luden sy kundich ende openbaire
    1325 GroningenUB. I 207
  • kundych unde openbar ys ..., dat ...
    um 1354 OsnabrGildeUrk. 9
  • ic ... doe kundich ende kenlic
    1357 GroningenUB. I 312
  • sa dwa wi ryuchteran ... kundach alle lyudum, der disse breff syath jefta herat lesan
    1385 FivelgoR. 208
  • wir schuldig sin allwege tzueyhendich [d. Lehen] zo entfangen, ass der gesuorenen ind leynluden da wael kundich is
    1393 SGereonUB. 511
  • wi ... dwath kanlyc ende kundich, thet
    1404 Schwartzenberg I 337
  • dattet atten ende buren kettich se
    1404 Schwartzenberg I 346
  • en witlich unde kundich zy, dat
    1409 OsnabrGildeUrk. 19
  • 1446 RheinfeldenStR.(SchweizRQ.) 86
  • wie compt in eens anders huys by daeghe off by nachte myt weld off myt machte, dattet buerluyden kundich sy, soe wat hem ancompt, dootslachte off wondinghe, dat sal wesen boetloes
    BolswardStB. 1455 Kap. 92
  • ic wil ioe mine fijf ferdeban kondich dwaen
    1464 WesterlauwersR. I 374
  • 1485 Stallaert II 91
  • doen wytlick, kundich unde openbayr alle den gheenen, die dessen bryeff syen offte horen leesen
    1487 OstfriesUB. II 256
  • bekennende ..., hoe dat hem witlick unde kundich is, dat
    1487 OstfriesUB. II 257
  • wytlik ende kettich is
    1495 Sipma,FriesOork. I 293
  • 15. Jh. Richth. 352
  • 15. Jh. UtrechtRBr. II 85
  • mach hijt den gherechte bewisen ende kunstich machen, dat
    15. Jh. UtrechtRBr. II 92
  • 15./16. Jh. NürnbRatsbrf. 159
  • 1518 Ahr/GrW. III 846
  • wie bruchlich und den kindern kundig 
    1585 Wittrup,RheinbergRG. Qu. 95
  • stirbet jemand ohne kuͤndige erben, sein nachgelassen gut sol man dem rathe uͤberantworten zu bewahren jahr und tag
    1586 LübStR. II 2 § 14
  • gute gewohnheit, wie solche in der stadt kuͤndigen rolle begriffen
    1637 C.N. Roller, Grundgesetze d. kaiserl. u. reichsfreyen Stadt Bremen ... Bremen (1798) 235 Anm
  • ob ... die that ... umb geld zustraffen, doch der gefangene deren uͤberwunden oder es sonsten kuͤndig waͤre, soll man bevorab nahe vor dem urtheil niemand auff caution außlassen
    NÖLGO. 1656(CAustr.) 30 § 1
  • hierauf wurde an. 1498 [in Bremen] die sogenannte kuͤndige rolle ... promulgiret
    1740 Riccius 26
  • 1753 CJBavJud. 20
  • die kundige rulle ... vom jahr 1489 ... wird die kundige genannt, von kundigen, kund machen, da sie jaͤhrlich oͤffentlich verlesen wurde
    1768 BremWB. III 548
  • [die jährlich einberufene Bürgerversammlung hieß in Bremen auch d.] kundige rulle
    oJ. WismarBürgerspr. 3 Anm.
II
wissend, kenntnisreich, gut unterrichtet, kund (II) 
  • 1368/76 HerfordRB.(Normann) Prologus (S. 6)
  • mit zwaier kundiger erbar leuth innsigell ... besigelt
    1510 Fischer,Erbf. II 144
  • unter solchen vierzehen schopffen sollen funff wirtzpurgisch sein, die sollen so mundig vnnd kundig sey, das sie alle vrtheyl wissen sollen
    1523 Henneberg/GrW. III 891
  • wer ainen marichstain außgrueb mit frëfl ..., der ist zu wandl verfallen, das man in sol setzen an die statt deß marchstain mit dem haubt in die erde unz an die güertl ..., und ob er dan als kundig wer, das er sich herauszug, so ist er dennoch zu wandl sechs schilling pfenning
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 719
  • personen, welche der rechte kundig sind und richters-stelle vertreten koͤnnen
    1776 Krünitz,Enzykl. VIII 299
  • 1786 Gadebusch,Staatskunde I 93
  • 1788 Gadebusch,Staatskunde II 276
  • oJ. Stallaert II 91
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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