Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Kuriatstimme

Kuriatstimme

, f.

zu mlat. curia "Versammlung, Gesamtheit d. Großen im Reich"
Kollektivstimme der im 1Reichstag (I) innerhalb des Fürstenrats (I) zusammengeschlossenen einzelnen Grafenkurien und Prälatenbänke (vgl. HRG.1 II 1293), auch in anderen ständischen Vertretungen und im 19. Jh. auch im Konkursrecht gebraucht
  • praͤlaten und grafen votiren ... nicht persoͤnlich oder nach den koͤpfen, sondern so, daß allen reichspraͤlaten nur 2 und allen reichsgrafen nur 4 curiatstimmen zukommen
    1777 Pütter,BeitrStaatsR. I 66
  • um 1795 StaatsRHeilRömR. 47
  • 1800 RepRecht V 266
  • 1801 Gönner,StaatsR. 170
  • im rechtlichen sinne [ist] derjenige als reichsgraf zu betrachten, welcher ein mit dem antheil an einer gräflichen curiatstimme begabtes land besitzt
    1801 Gönner,StaatsR. 224
  • der rath der staͤnde [in e. Entwurf für die dt. Bundesverfassung] besteht: a aus einer anzahl fuͤrstlicher haͤuser ... mit virilstimmen ... b) aus den uͤbrigen fuͤrstlichen haͤusern und den freien staͤdten mit curiatstimmen 
    1814 AktWienKongr. I 1 S. 59
  • 1816 Pölitz,Verf. I 2 S. 770
  • 1827 Puchta,Beitr. II 466 [Konkursrecht]
unter Ausschluss der Schreibform(en):