Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Kux
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Kuven
Kux
, meist m.
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Etym. nicht endgültig gesichert: lange aus dem Slawischen hergeleitet (tschech. kus "Stück, Teil", dim. kusek), wird inzwischen eine Ableitung aus dem Germanischen, ausgehend von gucken "schauen, spekulieren", plausibel gemacht durch J. Mendels, Die Etymologie des Wortes Kux/Modern Language Notes 76 (1961) 336ff.
frei veräußerlicher Bergwerksanteil, zumeist der 128. Teil an Besitz und Gewinn einer gewerkschaftlichen Zeche, der in das Berggegenbuch eingetragen wird und dessen Besitz (außer bei Freikuxen) zur Zubuße verpflichtet (zS. vgl. auch HRG.1 II 1325ff.).
frei veräußerlicher Bergwerksanteil, zumeist der 128. Teil an Besitz und Gewinn einer gewerkschaftlichen Zeche, der in das Berggegenbuch eingetragen wird und dessen Besitz (außer bei Freikuxen) zur Zubuße verpflichtet (zS. vgl. auch HRG.1 II 1325ff.).
- funnf zcweydrissigteil und eyn kuckes in dem lehn ... uff dem Schneberge1476 FreibergBUrt. 307Faksimile - digitalisiert vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV)
- 1476 FreibergGB. 405
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- das er denselben kucks durch redeliche ankunfft eyns kouffs zu sich bracht habe1477 FreibergBUrt. 313Faksimile - digitalisiert vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV)
- darobir habenn wir einen kuckis ... unnserm lieben vedtern herczoge W. gegebin erblich inne zu habenn1477 FreibergUB. I 297Faksimile - digitalisiert vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV)
- 1477 MagdebUB. III 129
- wie L.S. ym ... eyn kukis ... uff dem Sneberge ... vorkaufft, dovor J.v.E. das gelt beczalt entpfangen, abir der kukis hette ym bißher noch manichfeldigem ansuchen nicht mogen gewert noch geschriben werden1478 FreibergUB. II 221Faksimile - digitalisiert vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV)
- 1479 FreibergBUrt. 354
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- H.S. hat H.C. vff das glöpniss die wehre des kukuss gethan, als vff dem Eychenberg leufftig vnd recht ist1481 ErfurtRatGB. 366Faksimile (ca. 78 KB)
- 1483 Braunschweig/NdJb. 43 (1917) 75
- man sal auch doselbs keynen kuken machen ader sunderlich schreiben, und ap ye zcwene ader mehr eynen halben xxxii teil hetten, sullen sie damit bey enander geschriben stehen1490 Sachsen/VjschrSozWG. 33 (1940) 226 Anm. 214
- 1500 Tomaschek,Bergr. 201
- in yeder zcech ufm Sneberg der kirchen ein kukes und der gemain ein kux verbauet werden solle1512 ZRG.2 Kan. 38 (1952) 342
- der schichtmeister soͤll auch ein vleißig aufsehen haben, daß er nicht mer zu einer gruben dan zwen und dreyssig teil mach, und nit anders schreib, dan ein teil, ein halben teil, ein vierteil, und keinen guckes schreib1521 Lori,BairBergr. 170Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1530 GraupenBergb. 188
- sol khein schichtmeister, lehentreger oder andere in einer zeche mhe deil machen, dan ein gruben von rechts wegen habenn soll, dass ist zwen und dreisig stem oder ein hunder acht und zwanczig gockiss oder firteill1536 WeilmünsterBO. 498
- gedunckt dich das ain kucks eyn sunderlich abgethaylet ort imm berge sey? als gar vngleich genützet/ sundder ein kucks ist ein hundert acht vnnd zweyntzig thayl alles deß/ das dem bergwerck zůgehört/ vnd also ist das bergkwerck nach eyner bequemen abthailung getailt in vier geschicht acht kucks/ sechzehen kucks/ zway und dreyssig kucks/ vier und sechtzig halb kucks/ vnd inn hundert acht vnd zweyntzig kucks/ inn halb kucks/ inn ein viertheil/ inn ein halb viertheil eynes kucks1539 Bergwb. 224
- 1542 FreibergUB. I 373
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- 1548 Lori,BairBergr. 247
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- die tzubusse auff diss quartal, als nemlich auff einen kukess eine mark1550 Zivier,SchlesBgw. 20Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- kuckuß ... partes fodinarum vel cuniculi1557 Agricola Glossar
- 1557 Agricola p. 23 u. 72
- es soll auch der gegenschreiber keine kuckus ohn vorwissen des bergmeisters jedes orths aus dem retardat geben1559 NassauBO. 1559 S. 336Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
- 1563 Hessen/ZBergr. 22 (1881) 62
- vff einen kucks sol vier gulden zubuß diß quartal ... angelegt werden1567 Hessen/ZBergr. 22 (1881) 81
- wann aber bey leben des weibes, so dem manne etliche berg-theil und kuckus zubracht, der mann in stehender ehe ausbeute genommen, so sollen dieselbige nicht vor fructus renascentes und wachsenden fruͤchten gleich, welche von anbeweglichen guͤthern jaͤhrlich zu gefallen pflegen, sondern vor solche bewegliche guͤther, so dem weibe sonsten in der ehe zukommen, geachtet werden, und wann dann darauf das weib vor dem manne verstuͤrbe, so verfallen dieselbige auf den mann, nach saͤchsischen rechten, billig1572 CAug. I 112Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- und sol der grundherr macht haben, vier kuckus vor seinen erbtheil zunehmen und selbst zuverlegen oder einen kuckus, welcher von den gewercken, in allermassen der kirchen oder stadtkuckus, frey verbauet werden sol, zubehalten1573 Span,BergurthelBO. 25Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- 1593 BuchWeinsberg IV 180
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- 1593 Schmidtill,EisenerzFichtelgeb. 36
- es sollen auch die gegenschreiber keine guckkuß ohne vorwissen deß berckmeisters ... auß ... geben1616 HessSamml. I 541Faksimile (ca. 319 KB)
- auch sollen in allwege in einer zechen nicht mehr dann hundert acht und zwanzig kuckus oder theil gemacht, dieselbigen nicht ferrer denn auf acht kuckus oder theil vereinzelt werden1619 Lori,BairBergr. 444Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1629 CAug. II 307
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- von der gewehr, zu- und abschreibung der kux1673 Span,Bergurthel 112Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- 1698 Span,Bergsp. 205
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- seynd die gewercken auch schuldig, und auf jeglicher zeche zwey erb-kuxe, als unser besonderes hohes fuͤrstliches regal, wie auch einen kuxe der kirchen jedes orts, da gebauet wird, und einen derselben schulen frey mit zu verbauen, und die außbeute derselben uns und benahmten einzuluͤffern: also daß jede zeche in ein hundert und dreyssig zwey kuxe vertheilet werde, und also ein hundert und zwantzig acht außbeuth kuxe auf einer zeche verbleiben1718 Reyscher,Stat. 588Faksimile (ca. 179 KB)
- 1772 HalberstProvR. 316
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- von zu- und abschreibung der kuxe oder theile1772 HalberstProvR. 322Faksimile - in Google Books
- man erhaͤlt das eigenthum einer kuchse durch den gewehrschein und beglaubiget im verfolge den besiz durch die richtige vierteljaͤhrige abfuͤhrung der zubuße und des rezeßgelds, den man durch das retardathalten von einem quartale und 6 wochen oder von 4 quartalen sogleich verliert1785 Fischer,KamPolR. II 887Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- obschon eine kuchse, ein pfannen- und thalgut nur ein eingebildeter antheil an einem berg- oder salzwerk ist, so betrachtet man es in rechten doch als ein unbewegliches gut1785 Fischer,KamPolR. II 891Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- jedes verliehene bergwerkseigenthum wird in hundert und acht und zwanzig antheile oder kuxe getheilt1794 PreußALR. II 16 § 133
- ein interessent kann mehrere kuxe besitzen auch kann jeder kux in mehrere unterabtheilungen getheilt werden, die jedoch nicht unter einem achtel betragen dürfen1794 PreußALR. II 16 § 135
- jedes verliehene bergwerkseigenthum und also auch bergtheile oder kuxe werden zum unbeweglichen vermögen gerechnet1794 PreußALR. II 16 § 253
- 1794 PreußALR. II 16 § 322