Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 2lachen

2lachen

, v.

wie neuhochdeutsch

I in der Formel mit lachendem 1Mund (II 2 i) Zeichen freiwilliger Zustimmung zu einem Rechtsgeschäft
  • voert so vraghede hare die abdt ..., oft sijt meende met haren vrien wille ende oft hare wil ware, dat ment H. ... verlyede, daer si seyde: ya, lachgens monts ende dat wel hore wil ware
    1341 TijdschrRG. 14 (1936) 321 [ebd. ff. weitere Belege]
  • daz di ersame vrowe B. ... hat vns vfgelasin mit gutin mute vnd willin vnd lachenden munde ... 2 schock breiter groschin jerliches czinses
    1359 Märcker,Meißen 197
  • 1366 GermerodeUB. 78
  • met hem quam syn wyf, die hi nu heeft met lachende monde, ende met drooghen oghen, ende gaf over ... zulke duwarien ende lyftocht
    1373 Mieris III 282
  • fraue M. ... vorzeihen sich ouch in unser kegenwortikeit mit lachendem munde irer margengabe
    1391 CDMorav. XV 288
  • mit frolichem antzlacz und lachendem munde vorczeith und abetrat
    1407 Domslau/SchlesDorfU. 40
  • kumbt aber der erb wider zu land und wil sein erb hinwider haben, so soll er den paumann von dan vertigen mit lachenden mund
    1440 MBoica II 429
  • J.v.B. heeft oic overgegeven ende quytgescouwen mit lachende monde al alsulck lijftocht
    1470 BronnGZeist I 283
  • hat mit wohlbedachtem muthe, mit froͤlichem antlitz, lachendem munde zu dessen kauffe von wegen ihres leib-gedinges ... ihren gutten willen und ja-wort geben
    1510 Schweidnitz/Lünig,CJFeud. III 260
II beim Vollzug einer Schandstrafe
  • da sich zwo schelden in der kirche oder uff dem kirchhoffe, welche dann unrecht hat, die sal den besembhe barfusz umb die kirchen dragen drye sondage vor dem ambt, und sal vor geen und die ander nach geen, und lachet sie, die sal den dann dragen
    1390 Seligenstadt/GrW. I 504
  • 1. Hälfte 15. Jh. OfenStR.(Mollay) 115
III als Ausdruck der Freude im Erbschaftsfall
  • 1733 Esop 314
  • [Buchtitel: G.F. Wipprecht,] ueber erbschafts-steuer oder lachende erben-gebuͤhr [Erlangen 1790]
  • abgabe, [die] ... schon seit einigen jahrhunderten in der markgrafschaft Baden unter dem namen des lacherbengeldes uͤblich [ist]. lachende erben, d.i. entfernte verwandte, welche die erbschaft gleichsam mit lachendem munde nehmen, muͤssen, wenn sie bis auf den zehnten grad mit dem verstorbenen verwandt sind, die erbschaft der obrigkeit gaͤnzlich uͤberlassen ist aber die verwandtschaft uͤber den siebenten bis zu dem zehnten grade, so erhalten sie zwar die erbschaft, es faͤllt aber ,alsdann von solcher unvertestirten erbschaft der zehnte theil' dem landesherrn heim
    G.F. Wipprecht, ueber erbschafts-steuer oder lachende erben-gebuͤhr ... (Erlangen 1790) Vorrede p. 7f.
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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