Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): länden
Artikel davor:
landeingesessen
Land(es)eingesessene
land(es)einheimisch
Land(es)einnehmer
Landeinspännige
Landeseinung
Land(es)einwohner
Landelle
Landempörung
landen
länden
, v. u. subst. inf.
automatisch generierte Links zu anderen historischen Wörterbüchern:
I 1
etwas ans Land bringen
- um 1270 JüngererTiturel(Wolf) II 2775
- hant die von D. recht, ... holtz zu furen vnd zu flotzen vnd zu lenden off den almenden14. Jh.? PfälzW. I 236
- [falls] die notturft des winds oder schifpruchs trib ainen an ain ander land, alssdann mag er auch auf aines anderen gründ heften oder lenden1528 ZeigerLRb. 231Volltext - im Repertorium digitaler Quellen zur österreichischen Rechtsgeschichte in der Frühen Neuzeit
- wird ein todter körper geländet, so geschieht die anzeige der obrigkeit des gebiets, in dem er geländet wird1808 Vetter,ORhein 47
I 1 a
jem. länden jem. auf Grund des Stapelrechts zwingen, an Land zu gehen und seine Waren feilzuhalten
- die stad sal laßen varen die Mosele uf und abe paffen, ritter, knechte, edellute ungehindert. was aber kouflute oder ander lute sint, die uf der Mosele varent, die mag die stad lenden und drie mart dage da dun halden1350 TrierWQ. 312Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
I 2 a
(sich) in eine Richtung lenken, wenden
- nu were ir notturft, das ein undergang geschee und in den augenschine zu komen hofften, das es bilich gescheen solt zu verkunden, wo ir marcke wenden und lenden solt1473 ZGO. 1 (1850) 432Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- so lendet und zeigt allein dieselbe erbschaft auf seine erben und uns nicht1491 BairLT. IX 117
- 1493 BairLT. XI 282
- was sich aber uf das recht lendet, wolten sie das recht darumb gewalten lassen1494 Schannat,Worm. II 270
- alle euere schreiben ..., so sich hievor auf unsre vormunder gelendet haben1511 BairLT. XVIII 308
- praeiudicium, einn spruch, darauß man merckt, das sich das vrteyl oder recht dahin lenden werde1540 Alberus ss (1 a)
- wa man die sachen dahin lenden und richten möcht, das gemaine stende des reichs ir alte libertet widerumben erlangen mochten1552 SchwäbWB. IV 950Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- zum dritten ráchtstag ... hat der wirt aber sich vff die erste sin clag gelánndet1556 HönggMeierg. 58
- regel und richtscheit, nach deren sie alle ire urteil lenden16. Jh. SchwäbWB. IV 950Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
I 2 b
beenden, beilegen, insb. in der Paarformel enden (II 3) und länden
- swat ... vor middage unde buten gebundenen dagen mit ordelen begrepen wert, dat mut men wol lenden na middage unde in gebundenen dagen ane in den vireldagen1224/35 Ssp.(Eckh.2)Lehnr. 4 § 4
- in swelk lant he [koning] kumt, dar is eme ledich dat gerichte, dat he wol richten mut alle de klage, de vor gerichte nicht begunt noch nicht gelent sin1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. III 60 § 2
- tuschen en endet unde lendet unde untscheden1358 LübUB. III 322Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1378 KielRenteb. 338
- 1397 CDWarm. III 296
- do mete wart jre sache gancz vnd volkomen geendet vnd gelendit als von der erbeschichtunge vnd teylunge wegen1408 CDWarm. III 448
I 2 c
enden
- scole wi merken, dat de herscilt an deme koninge begint unde in deme sevenden lendet1224/35 Ssp.(Eckh.2)Lehnr. 1
- an deme sevenden [lede des vingeres] steit en nagel unde nicht en let, dar umme lendet dar de sibbe unde hetet nagelmage1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. I 3 § 3
II
an ein Landstück angrenzen, wie landen (II)
- lendenn aen yemantz anders lande15. Jh. Beekman,DijkR. II 1084
III
mit Land ausstatten, landen (III)
vgl.
gelandet
- ⁊ gyf he wel gelend bið, he sceal beon gehorsad, þæt he maege to hlafordes seame þæt syllan oððe sylf laedan, swaeðer him man taece960/1060 Liebermann,AgsG. 448
IV
(Acker-)Land aussteinen, ausmessen, abgrenzen
- da sich aber die nachbawrn vergliechen vnd in gemein miteynander laͤnden vnd steinen wolten, so sol solchs auff gemeinen jren kosten geschehen1571 SolmsLR. Art. 30
- wvrde auch in dem lenden befunden, daß ein nachbar dem andern viel oder wenig abgezackert hat vnd solchs vngefehrlich geschehen were, so sollen die geschwornen dasselbig demjenigen, so den mangel hat vnd klagt, auff deß, so die abzackerung gethan, vnkosten widerumb zu maͤssen vnd zu steinenFrankfRef. 1578 IX 3 § 14Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- einen acker ... laͤnden, ausmessen1711 Rädlein 579Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1741 Frisch I 567
Faksimile - in Google Books
- von einem jeden veldtmorgen zu lenden oder zu mässen, gebürt den geschwornen ... sechsz helleroJ. Frankfurt am Main/DWB. VI 102
Artikel danach:
1Lander
2Lander
3Lander
Länder
Land(es)erbe
Landeserbherr
landerblich
Landeserbordnung
Landerbrecht