Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Landding

Landding

, n., Landesding, n.


I in der Regel dreimal jährlich stattfindendes Landgericht (I), Gerichtsversammlung im Land (II 1) 
  • nullus rusticorum ad eadem bona pertinentium ad placita advocati, que vulgo voytding vel lantding dicuntur, venire cogatur, nisi forte capitali sententia dignus inveniatur
    1169 Naumburg/Schulze,Kol. 404 Anm. 1
  • ad comprovinciale jus, quod lantdinc dicitur, veniant
    1181 NArchSächsG. 4 (1883) 4
  • 1228 JbOstdtschld. 2 (1953) 38 Anm. 4
  • homines ecclesie ... ad placitum provinciale, quod dicitur lantdinc, nullatenus venire cogentur
    1238 HMerseburgUB. 189
  • in civili judicio, quod vulgo "lantthing" dicitur
    1239 WalkenriedUB. I 163
  • et omni peticione seu qualibet exactione, et iudicio lantthinc uel etthinc
    1245 MecklUB. I 544
  • acta sunt hec in vulgari placito quod dicitur lantdinch 
    1257 MühlhsnUB. 51
  • superiora ... iudicia et iudicium in campo apud longum lapidem, quod landding dicitur, dicto ringravio cum omnibus suis proventibus ratione comitiae competunt
    1274 MnlWB. IV 122
  • iudicia popularia, que lanthdinch teuthonico uocabulo nuncupantur
    1275 MecklUB. II 506
  • ad commune terrae placitum, quod vulgo landtinck dicitur
    1293 Westphalen,Mon. II 2225
  • bekenne we des, dat vnse herre de biscop in den ver dorpen nicht to richtene heuet, sunder dat se dries inme iare drů echte lant ding scolen soken
    1302 Schiller-Lübben II 621
  • ouch gelobe wi [Landgraf] den burgern unde der statgemeine zcu M. ..., daz si nimant ... beclagin schal vor unsin lantgerichtin ..., si insin alrerst beclagit in der stat zcu M., do schal man deme cleger rechtis helfin nach der stat rechte. hulfe man do deme clegere nicht rechtis, so scholde he clagin vor unsin lantdingin unde vor unsin rychtern
    1310 MühlhsnUB. 277
  • incomen lude, dat sin di varen u. comen, di horen tu deme gemeinen lantdinge; plechhaften, dat sint undersaten, di horen in der marke under wilen tu sunderlikem dinge
    nach 1325 SspLR. Glosse zu III 32 § 1
  • dat en islic over den anderen ordil vint, dat is inme lantdinghe unde in der belenden richtere dinge, eder dit ne is nicht vor deme markgreven eder in den steden, de de kamere hetet
    nach 1325 SspLR. Glosse zu III 65
  • swer disen lantfrede nicht enswert vor sime herren ... bie viertzennachten nach dem ersten lantdinge ..., den sullen wir ... in de achte tu
    1336 GöttingenUB. I 125
  • ez geschach eine czweyunge ... czwischen den koufluten ... um di vier benke, do man inne dinget daz lantdink, statdink unde judendink
    1336 Schweidnitz/Tzschoppe-Stenzel 540
  • zu E. in deme selben gute eyn huve ly, die heiße dy schepphenhuve. wi di huve hette ..., dy muste gen zu dren lantdyngen zu me steyne und saß da bi den voyten an schepphen stuele
    1342 Varrentrapp,Marken 211
  • were ock, das vnsere voygte ... jn deme lant dinge beclagen wolden enghen burger vnß vergnantter stadt, die sullen ny eme zw rechte stan wan van irem richter jn vnser ergnanten stadt, es were denne eine hanthaftige that
    1354 HistBeitrPreuß. II 412
  • 1355 CDBrandenb. I 12 S. 498
  • de lude deß closterß, wor de wonen an vnsem lande, de scholen qwyth vnde vryg wesen van deme landdynghe vnde van deme menen richte deß landeß
    1362 MecklUB. XV 259
  • gut ... lassin vfgebin ... in eyme gehegetin lantdinge 
    1367 PomesanienUB. I 104
  • 1380 LübUB. IV 408
  • 1394 LübUB. IV 672
  • 1400 Erler,Ingelh. I 130
  • is yd ock, dat he de clage [wegen Totschlags] nicht voruolget, also eyn recht ys, vnde vorsumet dat lanthdyng, so en mach he dar na der clage nicht vorderen ane des konynges orleff
    um 1400 JyskeLov 310
  • eyn lantding ... obir vierczen tage, dorch daz ungerechte unde gemeyne sache gericht wordin
    um 1400? ZRG.2 Germ. 75 (1958) 131
  • ouch sal nymand in das lantding mit frunden ader fremden reiten sterker wen selb czehende, und keyner sal in das lantding eyn armbrost füren
    1408 AktStPr. I 117
  • ok schal ein der burmestere to H. ghan to deme lantdinge drie in deme jare ... unde wroghen, wat wedder recht sy
    1410 WernigerodeUB. 154
  • 1423 Dänemark/ZRG.2 Germ. 22 (1901) 412
  • 1426? Richth. 566
  • 1434 DuderstadtUB. 399
  • 1436 Stobbe,Beitr. 112
  • 1533 JbMeckl. 14 (1849) 127
  • up deme dinge schal men landt vorschoten ..., dat is up dem hardeß-dinge, dar dat landt inne belegen is, edder vp deme syssel-dinge edder up deme landes-dinge edder vor dem koͤninge
    1593 JütLow.3 I 37 § 1
  • de sandt-menne schoͤlen schweren up dem landes-dinge umme dodtschlach, nottagen, herwerck unde affgehouwen leede, ock so jemandt mit gewaldt uth sinem frien behalte wech gefoͤret wuͤrde
    1593 JütLow.3 II 3 § 1
  • also ist auch in den bauer-, amts- und land-dingen im furstenthum Holstein, dass die sammende holsten das urteil finden
    vor 1743 Westphalen,Mon. III 2177
  • landding, landthaiding, landtaͤding: ist so viel als ein landgericht
    1762 Wiesand 662
II Gerichtsbezirk, Gauding (II) 
  • hat der zentgrafe gestalt an den schoeffen, wie weit meins gnaedigen hern von Menz landding gehe und wie ferre
    1436 GrW. IV 543
unter Ausschluss der Schreibform(en):