Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Land(es)dieb

Land(es)dieb

, m.


I im Land herumziehender 1Dieb (II) 
  • 15. Jh. AugsbChr. II 238
  • so ist auch bey beschreyten land-dieben, beutelschneidern, strassenraubern und moͤrdern ... alle ... diebsstaͤll, rauberey, und alle moͤrdereyen zuerkundigen nicht vonnoͤthen, bevorab wann mans laͤnge der zeit halber nicht wohl erfahren kan und man sich ohne das der meisten und groͤsten thaten bereit erkundigt hat
    NÖLGO. 1656(CAustr.) I 24 § 4
  • land-dieb, fur, qui per totam regionem vagatur
    1741 Frisch I 568
  • machet man ... in criminal-faͤllen und anzeigen einen unterscheid unter gefangenen, welche ehebevor in einem ehrlichen stand ... gewesen, und denen beschreyten boͤsen leuthen als moͤrdern, land-dieben und dergleichen, die nirgends angesessen noch in einem ehrlichen stand gesessen
    1761 Cramer,Neb. 22 S. 92
II durch seine Handlungen die Gesamtheit der Bewohner eines Landes schädigender Betrüger (1Dieb VI 4)
  • 16. Jh. Luther/DWB. VI 100
  • 1621 SchwäbWB. VI Nachtr. 2421
  • land-diebe, als da seynd falsche muͤntzer, kipper, wipper
    J.H. Schellenbauer, Schrifftmässige Anweisung zu dem wahren lebendigen Christenthum ... II (Stuttgart 1694) 541
  • diebe sind diejenige, welche falsche muͤntz machen und damit das land betruͤgen, dahero sie offentliche land-diebe genennet werden
    1720 J.G. Seybold, Officina virtutum ... Tugend-Schul I (Nürnberg 1720) 139
III Grenzfrevler, 1Dieb (VI 5) 
  • nach gehaltenem jahrgedingh ist W.H. von Prúm seines scheffenstuls suspendirt worden wegen verrückungh der marken, vndt dass er vor ein landtdieb gescholten
    1669 Obermosel/GrW. III 794
IV Landesfeind
unter Ausschluss der Schreibform(en):