Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Land(es)fried(ens)bruch

Land(es)fried(ens)bruch

, m.

Verstoß gegen ein im Landesfrieden (A I 1) begründetes Gebot insb. durch Gewalttaten
vgl. Friedbruch
  • 1548 UrkBurgundKr. I 368
  • praedae, raub, rauberey, plackerey, landfridbruch, vergwaltigung
    1. Hälfte 16. Jh. SchrrBayrLG. 54 S. 64 Anm. 381
  • bey peen der acht, auch andrer straffen des landfridpruchs 
    1558 Perneder,Lehnr. 29v
  • 1562 Ulm/Moser,StaatsR. 31 S. 338
  • von der nacheyle in zutragenden todschlaͤgen, mord, rauberey, auch andern plackerey vnd landfried bruͤchen 
    1599 OPfalzLO. 133
  • 1610 Wehner,HofgRottw. 118
  • 1644 ProtBrandenbGehR. II 667
  • da sich jemand solcher execution selbst ... widersetzen wurde, der soll in die straff des land-friedenbruchs ipso facto gefallen sein
    1671 CAustr. I 314
  • 1688 Beckmann,Idea 86
  • wer auch einen auf die messe reisenden kauffmann anfaͤllt und aufhaͤlt, der wird des land-friedbruchs schuldig
    1705 KlugeBeamte I2 106 [ebd. 584]
  • das laster der beleydigten weltlichen majestaͤt, rebellion, zusammen-schwoͤrungen, vergatterungen, land-verraͤtherey und lands frieden-bruch ist, wann einer mit feindlichen gemuͤth wider seine obrigkeit, lands fuͤrsten, dessen raͤthe oder hoheiten, es seye mit rath oder that, mit oder ohne ergreiffung der waffen, ichtwas vornimmt
    1707 SudetenHGO. Art. 19 § 6
  • 1738 Moser,StaatsR. II 11
  • wie dann ..., wann jemand wegen des ausgeübten landsfriedenbruch ... verfangen ist, derselbe ... gewalds halber ... belanget werden kan
    1753 Chorinsky,Mat. IV 55
  • in den unmittelbaren reichslehen wird die felonie unter dem landfriedensbruch mitbegriffen
    1757 RechtVerfMariaTher. 675
  • 1761 Cramer,Neb. 22 S. 3
  • 1769 CCTher. 73 § 2 [Tatbestandsbeschreibung]
  • 1783 Quistorp,GrundsPeinlR. 97 u. 313ff.
  • zum beweis eines geschehenen landfriedensbruchs ist erforderlich a) eine oͤffentliche verwegene gewaltthat, b) die mit mehreren personen mit bewafneter hand vollbracht und c) aus vorsaz und arglist vorgenommen worden ist ... die strafe besteht in der reichsacht und in 2000 mark gold, welches ... zwischen dem anklaͤger und dem fiskal getheilt wird ... sie verjaͤhrt sich in zwanzig jahren
    1785 Fischer,KamPolR. II 162
  • die peinliche gerichtsbarkeit übt der kaiser durch den reichshofrat aus; nur über den landfriedensbruch urteilt auch das kammergericht
    um 1795 StaatsRHeilRömR. 56
  • 1798 Grolman,KrimRWiss. 291ff.
  • 1801 RepRecht IX 235ff.
  • 1804 Gönner,StaatsR. 558
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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