Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Land(es)gebrauch

Land(es)gebrauch

, m.

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überliefertes und idR. mündlich gewiesenes, nur tw. schriftlich aufgezeichnetes rechtliches Herkommen (II) für den Bereich eines Landes (II 1) im Unterschied zum römischem oder gesetztem Recht
  • solchs widder den gemeinen landsgebrauch des furstenthumbs sey
    1485 MittOsterland 11 (1907) 188
  • noch gelegenheit und gestalt der zit und landesgebrüch so hatten sú ein nuwe ordenung ... angesatzt
    1488 SchlettstStR. 906
  • nun hat man in den alten reformationen des landtgerichts ein sonderlichen articul, das die geschriebenen recht wider den alten landtsgeprauch nit stat haben sollen
    um 1536 Senckenb.,KaisG. Anh. 38
  • [Übschr.:] wie nach dem landsgebrauch in Bairn die erben an die keuf steen mügen
    1553 QNPrivatR. II 1 S. 182
  • dweill in den gerichten nit allein nach gemeinen beschriebenen rechten, sonder auch nach alten guten gewohnheit pfleget geurthelt zu werden und dann hiebevor vill reden von dieser lanthgepreuchen fürgefallen, aber dannoch nit eigentlich angezeigt werden mogen, ob dieselben also jeder zeit gehalten oder danach geurtheilt worden, zudem unbewußt, ob solliche gepreuch der pillichkeit gemeß, [sollen diese aufgezeichnet werden]
    1567 Münster/Bartmann,MünsterLGO. S. 300
  • nha oldem herkamen und landesgebrucke 
    1572 NordstrandLR.(nd.) 137
  • dise ... bleiben zu lassen bei allen den rechten freyheiten, gueten gewonhaiten und landtsgebreuchen, als das von alter herkomen ist
    1593 AktGegenref.2 I 87
  • 16. Jh. NördlingenStR. 339
  • jre fuͤr uhndencklichen jahren her rhuewig hergebrachte landsgebrauch 
    1609 Mader,ReichsrMag. III 16
  • der uralte landsgebrauch und löblich herkhomen
    1609 Wesener,ErbrechtÖsterr. 54 Anm. 44
  • 1619 GeldernLR. 596
  • ist es ... zur zeit vndt fuͤr diesmahl bey solchem hergebrachten landtgebrauche von vnß gelassen ... worden
    1621 HambGSamml. X 458
  • alle saeken ..., soo in desen landt-rechte ... niet begrepen zijn, sullen [na] keyserlijken beschreven rechten, loffelijcken landt-ghebruycken und na andere reden und billickheyden gerichtet ... werden
    1639 Schlüter,WestfProvR. II 89
  • geschworne, der rechten und landsgebrauch erfahrne ... raͤthe ... verordnen
    1655 CAustr. III 157
  • 1658 Wigand,Denkw. 51
  • ist ain ieder, so in dißem gericht mit aignen rauch wohnt ..., die außträg und gemaine landsgebreüch anzuhörn schuldig
    1667 Innviertel/ÖW. XV 17
  • consuetudo generalis, est quasi lex non scripta, (vulgò ein allgemeiner landes-gebrauch) omnes homines in toto regno vel provincia obligans ad oboedientiam, dum vim legis habet
    1688 Beckmann,Idea 76
  • es sollen aber unsere cantzler und raͤhte in sachen, die ... auff dem landesgebrauche gegruͤndet, ... keinem theil muhtwilliges rechten gestatten, sondern macht haben, dieselben davon abzuweisen
    1700 CCMarch. II 1 Sp. 229
  • werden die gemaine beschribne rechten beobachtet, insofern selbe nit durch das ius statutarium oder den landts gebrauch abgeändert worden
    1740 Burmeister,VorarlbLandsbr. 75
  • landes-gebrauch oder bestaͤndiges herkommen
    1780 Gabcke,DorfBauernR. 44
  • eine solche rechtlich erwiesene observanz schraͤnkt sich doch blos auf das amt oder kirchspiel oder dorf ein, wo sie hergebracht ist, und kann keinesweges ... zum beweise eines allgemeinen landesgebrauchs benutzt werden
    1799 Hagemann,PractErört. II 95
  • die zweite classe unserer rechtsquellen ist die gewohnheit oder der landesgebrauch, die rechtssitte
    1821 StaatsbMag. I 366
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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