Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Land(es)münze

Land(es)münze

, f.

I von einem Münzherrn (I) geprägtes und in dessen Territorium umlaufendes Geld, auch gängige Münze oder Landeswährung, urspr. regionale Scheidemünze
  • haben wir ... enphangen zehen mark gvͦter lantmvͦnzze 
    1317 BrixenUrk. I 288
  • 1336 CDPruss. II 209
  • czins ... von ydem ackir, dry maz kornes ..., zwelf phennynge sal her ouch geben, eynre lantmüntze 
    1378/79 Westphalen,Mon. IV 719
  • idem tenebitur iudici provinciali tantummodo 60 den. mon. publ. (der offen lantmüns) pro emenda
    1402 NÖsterr./ÖW. IX 841 Anm.
  • so sich lehenwhar ... oder schreibschillinge zu geben gebueren, nymbt man mit landmüntz bezalt, nemlich vor einen schilling vier schilling y dn.
    1495 ErfurtFreizins 309
  • vefftich gulden an ganckbarer lantmunte 
    1520 CDBrandenb. I 22 S. 332
  • 1559 RAbsch. III 188
  • es soll auch den creysen und landschafften, die hiebevor ihre sonderbahre land-muͤntzen in ihren bezircken gehabt und gebraucht, hinfuͤrter sich derselbigen auch zu gebrauchen ... unbenommen seyn, jedoch daß dieselbige land-muͤntzen auch auff den gehalt und werth der reichs-muͤntzen regulirt ... werden
    1566 RAbsch. III 235
  • 1566 UrkBurgundKr. II 141
  • 1580 Wielandt,BadMünzG. 129 Anm. 384
  • 1598 WürtLTA.2 I 559
  • 1608 ActaBrandenb. III 323
  • niemand schuldig seyn sol vber 25. guͤlden, wie auch, da die summ von geringer importantz ist, nur den zwanzigsten pfennig an landmuͤntz, vnd andern derogleichen geringen sorten anzunehmen
    1622 HessSamml. I 614
  • 1622 Wielandt,BadMünzG. 442
  • haben etlich ständ und städt im römischen reich ... geld gemünzet und habens genannt landmünz oder scheidgeld, ein schlechtes und ein verachtetes geld, welches man nirgend genommen hat dann in deren herrschaft, welcher herr gemünzet hat
    1628 WürtNjbl. 6 (1889) 5
  • 1652 ProtBrandenbGehR. IV 518
  • der jenige, so unser reichs- oder land-muͤntz nachschlagt oder faͤlscht, ist uns als ein beleidiger unserer majestaͤt, mit leib, leben, haab und gut heimbgefallen
    NÖLGO. 1656(CAustr.) 723
  • die allgemeine landmünze wird zu E. geschlagen, als 18, 6, 3, 2 und 1 stüverstücke, wie auch halbe stüver und oertchen
    1684 B. Arend, Landesbeschreibung vom Harlingerland, hg. H. Reimers (1930) 38
  • jus monetae, ... nach welchem die hertzoge ... auch eigene landt-müntze praegen lassen
    2. Hälfte 17. Jh. Pommern/Westphalen,Mon. II 1858
  • 1721 KlugeBeamte IV 99
  • 1737 Hirsch,MünzArch. VI 264
  • 1741 Frisch I 569 u. 675
  • 1742 Siegel,CJCamb. II 228
  • 1773 Moser,KreisVerf. 749
  • 1783 Quistorp,GrundsPeinlR. 307
  • 1805 Nelkenbrecher,MünzTschb. 7
  • es bleibt ... den partheien uͤberlassen, in welcher muͤnzsorte sie handeln wollen. ist aber daruͤber nichts bedungen, so ist der kaufpreis in der gewoͤhnlichen landesmuͤnze zu bezahlen
    1828 Pöhls,HR. I 175
  • 1831 Mohl,WürtStR. II 679
II
oberdeutsch
Name eines Geldstücks von geringem Wert
  • 1595 WürtLTA.2 I 270
  • 1702 Schmeller2 I 1485
  • 1729 Machwart,JagdAnsbach 37
  • 1731 SammlBadDurlach III 239
  • alte landmünzen oder zehnpfenninger, als eine meistens abgewetzte und ausgewogene scheidmünz, auch wegen besseren bequemlichkeit im zehlen, sollen fernerhin gelten 2 kr. 2 dl.
    1760 Schmeller2 I 1485
  • 1765 SammlBadDurlach III 308
  • landmuͤnze ... insbesondre nennt man so die baierschen achtelkopfstuͤcke, welche mit landminz und 2 1/2 kreuzer bemerkt sind, aber nur 6 2/3 pf. conv. werth hatten
    1811 Schmieder,MünzWB. 269
  • SchwäbWB. IV 964
III Prägestätte für Territorialmünzen
unter Ausschluss der Schreibform(en):